Dienstag, der 05.06.2012, 12.26 Uhr, Gefängnis von Liberty City

Nach genau zehn Jahren, wurde der Drogenboss und Kopf der Cosa Nostra, endlich wieder aus dem Gefängnis entlassen. Er blinzelte in die helle Mittagssonne, die ihn empfang, als er das dunkle Gebäude hinter sich lies.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand eine weiße Limousine mit getönten Scheiben, auf die der Ex-Häftling zügig zuging. Kurz bevor er das Auto erreichte, stieg der Fahrer aus und hielt die Hintertür auf. „Boss“, begrüßte er ihn nur kurz, ehe der Fahrer die Tür hinter seinem Chef wieder schloss. Dann stieg er selber ein und brauste davon.
„Fahr mich ins Hauptquartier, ich habe einiges zu erledigen.“, befahl der Chef der Cosa Nostra seinem Fahrer. „Jawohl Chef.“ „Und dann fahr und hol mir Cherry. Sie muss was für mich erledigen.“ „Jawohl Chef.“, wiederholte sich der Fahrer.





Dienstag, der 05.06.2012, 14.07 Uhr, Polizeihauptrevier

„Herr Hauptkommissar, uns wurde soeben mitgeteilt, das der Kopf der Cosa Nostra, dieser Black, wieder auf freiem Fuße ist.“, platzte ein Neuling der Polizei in das Büro seines Vorgesetzten. „Oh.“, entwich es dem Störenfried nur, weil er gerade mitten in eine Konferenz geplatzt war. Um die fünf Mann blickten ihn an, bis er kurz entschuldigend lächelte, rückwärts den Raum wieder verlies und die Tür leise schloss.
„Das wird wohl Ärger geben.“, überlegte sich der Neue während er geduldig wartete, das die Konferenz endlich zu Ende war.

Nach etwa einer halben Stunde öffnete sich die Tür und vier hohe Tiere der Polizei verließen das Büro. Vorsichtig klopfte der Polizist an die Tür. „Ja!“, kam es grummelig von drinnen. Ein letztes Mal schluckte der Polizist, dann betrat er das Büro. „Chef, es … ich wollte wirklich vorhin nicht stören.“, entschuldigte sich der Beamte. „Name?“, fragte der Hauptkommissar. „Bones, Sir.“, erwiderte der Befragte verunsichert. „Okay, Bones. Was wollten sie mir vorhin sagen?“ „Das Gefängnis von Liberty City hat vorhin angerufen. Sie haben uns mitgeteilt, dass der Chef der Cosa Nostra wieder auf freiem Fuß ist. Er wurde wohl von einem seiner Mitglieder abgeholt.“
Der Hauptkommissar legte die Fingerspitzen aneinander und blickte den Beamten vor sich an. „Idoxblack ist also wieder auf freiem Fuß. Hmm. Ich möchte sofort eine Zivilstreife vor seinem Haus haben.“





Dienstag, der 05.06.2012, 18.20 Uhr, Cosa Nostra Hauptquartier

Idoxblack saß an der langen Tafel am Kopfende, rechts und links von ihm, die restlichen Mitglieder der Mafia. Nach zehn Jahren waren sie endlich wieder zusammengekommen.
„Familie.“, begrüßte Idox seine Leute. „Es ist schön, dass ihr so zahlreich wieder erschienen seit. Endlich ist die Zeit gekommen um sich an den Cops zu rächen. Besonders an dem Hauptkommissar Gora.“ Knarrend öffnete sich die Flügeltür und alle blickten auf die Person, die den Raum betrat. Eine Frau mit rotblonden Haaren trat ins Licht und ging geradewegs auf den Kopf der Mafia zu.
„Cherry, wie schön, das du meiner Einladung gefolgt bist.“, begrüßte sie Idox und stand sogar für die Ankommende extra auf. „Pate.“, begrüßte die Dame den Mafiaboss.

Nachdem sich Cherry nun ebenfalls an den Tisch gesetzt hatte, sprach Idox weiter. „Wie gesagt, die Zeit ist gekommen um sich am Hauptkommissar Gora zu rächen. Für mein Vorhaben brauchen wir Cherry, sie muss sich an ihn ranmachen, uns alle Informationen besorgen.“ Zustimmendes Gemurmel ertönte. Die Augen von Idox leuchteten, als er sich ausmalte, wie er den Mann, der ihn hinter Gittern gebracht hat, ausschalten würde.





Freitag, den 08.06.2012, 10.30 Uhr, Polizeihauptrevier

Eine rotblonde Frau betrat das Hauptrevier der hiesigen Polizei. „Guten Tag. Mein Name ist Larissa und ich bin Reporterin vom Wochenjournal. Mein Chef möchte, das ich den Alltag bei der LCPD mal ein bisschen miterlebe, damit ich einen Artikel über die Arbeit der Polizei schreiben kann.“, sprudelte die Frau herunter. Mit einem hinreisenden Lächeln wandte sie sich wieder dem Polizisten hinter der Glasscheibe zu, der noch nicht zu Wort gekommen ist. „Könnte ich eventuell zum Herrn Hauptkommissar?“ „N…Natürlich.“, versicherte der junge Beamte und betätigte den Türöffner.

Keine halbe Stunde später saß die so genannte Reporterin dem Hauptkommissar gegenüber.
„Wie gesagt, ich würde gern eine zeitlang den Alltag der Polizei mitverfolgen, damit ich einen Artikel schreiben kann. Wäre dies denn möglich?“, fragte Larissa alias Cherry und klimperte mit den Augen. „Selbstverständlich.“, sprach der Hauptkommissar zuversichtlich. „Sie können sofort mit Officer O’Connor auf Streife fahren, wenn sie denn wollen.“ Begeistert nickte die Frau. „Das klingt interessant.“





Montag, den 11.06.2012, 13.40 Uhr, während der Streife

Cherry spielte ihre Rolle als Reporterin fabelhaft. Sie stellte Fragen, machte einige Fotos von Officer O’Connor, protokollierte den Alltag während der Streife, durfte sogar bei Konferenzen mit Hauptkommissar Gora teilnehmen.
Seit drei Tagen war sie nun schon Undercover dabei, doch an diesem besagten Montag sollte nicht alles so laufen, wie es geplant war.

Stage6, ein Neuer der Cosa Nostra, sah Cherry mit dem Polizei-Officer durch die Straßen laufen. Da Dieser nicht wusste, dass Cherry Undercover unterwegs war, ging er schnurstracks auf sie zu. „Hey, Cherry!“, rief er schon von weitem. Doch die Angesprochene reagierte nicht. Innerlich betete sie, dass der Mafioso keine Dummheit machen würde. Doch er machte eine Dummheit. Stage6 stellte sich dem Officer und seiner weiblichen Begleitung in den Weg und tippte der Dame auf die Brust. „Du solltest den Hauptkommissar kalt machen, nicht dich mit dem Fein verbinden.“, brüllte er die Rotblonde an und tippte dabei immer wieder auf ihre Brust.
Für einen kurzen Moment entglitten der Frau alle Gesichtszüge, doch sie hatte sich schnell wieder gefangen. „Es tut mir leid, aber Sie müssen mich wohl verwechseln. Mein Name ist Larissa und ich bin Reporterin.“, versuchte sie die ganze Situation zu retten.
Doch das Misstrauen von Officer O’Connor war bereits geweckt.





Montag, den 11.06.2012, 18.12 Uhr, Polizeihauptrevier

O’Connor saß bei seinem Vorgesetzten im Büro und sprach mit ihm über Larissa. „Ich hab bei der Redaktion vom Wochenjournal angerufen. Sie haben keine Reporterin namens Larissa, auch haben sie niemanden geschickt, der einen Artikel über uns schreiben soll.“, informierte der Officer den Hauptkommissar. „Das hab ich schon befürchtet.“, gestand Gora. „Sie wird wahrscheinlich von Idoxblack geschickt worden sein. Jedenfalls sollten wir sie stark im Auge behalten.“

Währenddessen auf der Toilette im Polizeirevier.
„Wahrscheinlich haben wir ein großes Problem. Stage6 hat mich auffliegen lassen, ich hab zwar versucht alles zu retten, aber ich befürchte, sie sind misstrauisch geworden.“, flüsterte die Rotblonde in ihr Handy.
Am anderen Ende der Leitung war nur ein Seufzen zu hören. Idoxblack war von dieser Nachricht absolut nicht begeistert. „Okay, du hast deinen Job, soweit es ging, erledigt. Komm sofort wieder hier her.“ „Hab verstanden.“, flüsterte Cherry und legte dann auf.
Schwer schluckte sie, denn sie wusste genau, dass mit dem Kopf der Cosa Nostra war nicht zu spaßen, wenn man seinen Job nicht richtig ausführte. Des Weiteren hatte sie schon gehört, das Idoxblack nicht lange fackelte und auch mal jemanden einfach ausschaltete, der ihn enttäuscht hat.






Montag, den 11.06.2012, 14.00 Uhr, Cosa Nostra Hauptquartier

Cherry stand vor Idoxblack und schluckte schwer. Er war wütend. Sehr wütend. Nicht nur das Stage6 all seine Pläne vermasselt hatte, nein, jetzt haben die Yakuza auch noch spitz gekriegt, das er wieder frei ist und machen Jagd auf ihn.
Stage6 lag bereits tot auf dem Boden. Er hatte dafür bezahlt, dass er die Pläne seines Bosses zerstört hatte. Nun war die Waffe auf Cherry gerichtet. „Meine Liebe, du hast mir gute Dienste erwiesen, leider trennen sich nun hier unsere Wege.“, diese Worte waren so emotionslos, das sie doppelt so endgültig klangen. Doch noch, bevor Idox abdrücken konnte, brach die Tür auf.

Manny Ludolf, der Kopf der Yakuza stand in der Tür und lachte voller Hohn. „So sieht man sich wohl wieder, Idoxblack. Schade das du nicht im Gefängnis versauert bist, so wie ich es geplant hatte.“ Hinter Manny standen die restlichen Yakuza-Mitglieder und lachten.
„DU?!“, brachte Idox vor Wut zischend heraus. „Hast du denn echt geglaubt, die Cops hätten dich ALLEIN geschnappt?“, höhnte der Yakuza-Leader weiter. „Ohne meinen Tipp hätten sie noch Jahre gebraucht. Leider hast du meinen Agenten schon umgebracht, er hat mir stets treu gedient.“, dabei zeigte der Yakuza-Leader auf den Toten.

Während sich die Mafioso Bosse gegenüberstanden, sich alle möglichen Sachen an den Kopf warfen, wer denn wem ein Schnippchen geschlagen hätte, machte sich Cherry klammheimlich aus dem Staub. Als sie die Lagerhalle verließ, entdeckte die junge Frau, eine Sondereinheit der Polizei. Auch der Herr Hauptkommissar Gora war anwesend. Vorsichtig schlich die Rotblonde zu dem Einsatzwagen, der dem Hauptkommissar gehörte und stieg heimlich ein. Von ihrer gesicherten Position beobachtete Cherry, wie das Sondereinsatzkommando die Lagerhalle stürmte.

Nach einer Weile, in der in der Halle vermutlich ein Blutbad stattgefunden hat, kam das Einsatzkommando wieder aus der Halle. Im Schlepptau hatten sie einen blutenden Manny Ludolf und einen Idoxblack, den es nicht zu stören schien.





Montag, den 11.06.2012, 17.45 Uhr, Gefängnis von Liberty City

Die Gefangenentransporter rollten in den Gefängnishof ein. Aus dem Ersten stieg ein gefesselter und wütender Manny Ludolf. Dahinter folgten die Yakuza-Mitglieder, die die Schießerei überlebt hatten.
Als dann der zweite Transporter seine Tür öffnete blickten die Gefängniswärter in ein leeres Auto.
„WO IST ER?!“ brüllte der Leiter des Gefängnisses, doch keiner konnte ihm sagen, wo Idoxblack geblieben war.
„Das wirst du mir büsen, Idoxblack, bitterlich büsen.“, brüllte ein stink sauerer Manny Ludolf, als er zu seiner Zelle gebracht wurde.




Montag, den 11.06.2012, 17.45 Uhr, in einem Versteck

Vor sich hin lachend, saß Idox in einem seiner zahlreichen Verstecke. Wieder einmal konnte er der Polizei entkommen. Seine Leute waren einfach die Besten. Während einige so taten, als würden sie flüchten, verkleideten sich zwei seiner Leute als Sonderkommando und holten ihn so aus der Gefahrenzone heraus.
„Manny Ludolf kommt mir in nächster Zeit nicht in die Quere, der Hauptkommissar wird auch noch büsen, genauso wie Cherry.“, murmelte er vor sich hin, während er schon den nächsten seiner Pläne ausarbeitete.





Aber das ist eine andere Geschichte
















(für Driv3r <3 )
Montag, den 11.06.2012, 18.00 Uhr, Polizeihauptrevier

Als der Herr Hauptkommissar Gora nach der wilden Schießerei auf dem Cosa Nostra Gelände endlich aus seinem Wagen stieg, erblickte er die Rotblonde auf dem Rücksitz des Autos.
Verwundert darüber, öffnete er die Tür. „Miss Larissa. Ich mein… Miss Cherry, was machen Sie denn hier?“, fragte er die junge Frau.
„Ich… nun ja…. Ich wollte zu Ihnen.“, gestand die Dame und wurde leicht rot um die Nase.
„Was ich getan habe, war falsch, das seh ich ein. Nun wollt ich mich bei Ihnen entschuldigen.“, versuchte sie zu erklären, doch als ihr die Worte fehlten, ergriff sie die Initiative.
Schnell stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste den Herrn Hauptkommissar.
Der Kuss zog sich in die Länge und keiner der Beiden, wollte ihn lösen, doch als der Sauerstoffmangel dann einschritt, lösten sie sich widerwillig voneinander. „Nun ja, Miss Larissa, wenn sie wollen, dann werde ich mich persönlich um ihre Sicherheit kümmern, nicht das sich noch jemand an ihnen rächen will.“, plapperte der Hauptkommissar vor sich hin.
Dies entlockte den Beiden ein Lachen.
So kam es, dass aus Cherry doch noch eine Larissa wurde und sie ihren Traummann in einem Hauptkommissar gefunden hat.



-Ende-