Es war Freitagnachmittag, 14.36 Uhr um genau zu sein, als eine Mail bei Mara, der Chefredakteurin der LibertyCity-News, einging.

Sehr geehrte Miss,

am Montag wird die neue Designerdroge „Clean“ von uns auf den Markt gebracht werden. Soweit wir wissen, ist diese Droge in den meisten Fällen tödlich.

Was sie tun sollen? Nix leichter als das!

Die beiliegende Forderung lautet:

Der inhaftierte Manny Ludolf soll am Sonntagmittag freigelassen werden.

Ein Wagen wird am Truckerdepot auf ihn warten.

Die Polizei darf ihm unter keinen Umständen folgen.

Mit freundlichen Grüßen

X

Da die Zeitungsredakteurin nicht genau wusste, was sie davon halten soll, informierte sie die Polizei. Keine halbe Stunde später standen zwei Polizeibeamte bei der Redakteurin und begutachteten die Mail.

„Wir müssen davon ausgehen, dass es sich hierbei um einige Mitglieder der Yakuza handelt, die Ihnen diese Mail geschickt haben.“ Informierte sie der Officer. „Sie haben richtig gehandelt, als Sie uns angerufen haben.“, versicherte der Kollege.

Nachdem die Beamten weg waren, machte auch Mara endlich ihren verdienten Feierabend.

Derweil auf dem PD:

Die Beamten Alliance und Bones haben soeben ihrem Vorgesetzten Bericht erstattet. „Es schein wohl so, als ob die Yakuza ihren Boss wieder haben wollen.“, grinste Bones vor sich hin. „Wir werden der Forderung doch wohl nicht nachkommen, oder Sir?“, wollte Alliance wissen. „Natürlich werden wir der Forderung nicht nachkommen, Alliance. Aber wir müssen am Montag verstärkt Streife fahren. Es darf auf keinen Fall eine tödliche Droge auf den Markt kommen.“, sprach Kommissar Sakota. „Die Zivilisten müssen geschützt werden!“

Dem Kommissar Sakota war es überhaupt nicht recht, das gerade Jetzt, so etwas passieren sollte, denn der Herr Hautkommissaar Gora war mit seiner neuen Freundin im Urlaub. So blieben solche Entscheidungen wohl an ihm hängen.

Manny Ludolf tigerte in seiner Zelle auf und ab. Er konnte in Erfahrung bringen, das jemand ihn hier heraus holen wollte, nur nicht, wer dieser Jemand war. Das machte ihn ganz nervös. „Glaubst du die Bullen gehen auf die Forderung ein?“, wollte ein Mitgefangener wissen. „Ich hoffe es, ich will hier raus.“, murmelte Manny, bevor er wieder von rechts nach links und zurück durch seine kleine Zelle lief.

Sonntag, 12 Uhr Mittags, stand ein kleiner, grauer Wagen, mit getönten Scheiben auf dem Parkplatz des Truckerdepots. Die Insassen warteten bereits seit einer halben Stunde, aber es hat sich noch nichts gerührt. „Wir warten noch 5 Minuten, wenn bis dahin Manny Ludolf nicht hier auftaucht, dann war’s das.“, zischte der Fahrer. Sein Kollege auf der Rückbank lachte nur.

„Wir kommen ohne Manny. Die Bullen sind der Forderung nicht nachgekommen.“, gaben die Beiden durchs Telefon durch. Am Ende der Leitung war nur ein Lachen zu hören, dann wurde aufgelegt.

„Na dann los, lass uns zurück fahren.“, meinte der Eine, während der Andere auch schon Gas gab und mit quietschenden Reifen davon fuhr.

Der Sonntag war gekommen und er war auch wieder vorüber gegangen. Manny saß noch immer in seiner Zelle und viele der Mitgefangenen spotteten über ihn. „Nicht mal deine eigenen Leute holen dich hier raus.“ „So ein Versager, aufknöpfen sollte man ihn.“ Und andere Sprüche musste er über sich ergehen lassen.

Montagmorgen, 6.20 Uhr. Die Chefredakteurin Mara war bereits in ihrem Büro. Soeben hatte sie ihren Rechner hochgefahren und checkte nun die Mails, die sie bekommen hatte.

Sehr geehrte Miss,

die Polizei ist unserer Forderung nicht nachgekommen.

Nun werden wir unsere Drohung wahr machen.

Mit freundlichen Grüßen

X

Es war nur eine kurze Mail, aber sie sagte alles. Mit zittrigen Fingern wählte die Redakteurin die Nummer der Polizei.

„LCPD, Officer Tomsen, was kann ich für Sie tun?“, meldete sich ein Beamter. „Mein Name ist Mara, ich bin Chefredakteurin der Liberty-City-News. Ich hab eine weitere Mail von Unbekannt bekommen, das sie ihre Drohung war machen, eine neue Droge auf den Markt zu bringen, weil die Polizei der Forderung nicht nachgegangen ist und Manny Ludolf immer noch im Gefängnis sitzt.“, berichtete die aufgelöste Frau. „Einen Moment, Miss Mara, ich gebe es sofort weiter.“

Kurz war es still, am anderen Ende der Leitung. „Miss Mara, es werden in Kürze die zwei Beamte bei Ihnen erscheinen, die auch schon Freitag bei Ihnen waren. Sie werden der Sache nachgehen, warum man gerade Ihnen die Mails geschickt hat.“, erklärte Officer Tomsen den weiteren Verlauf. „Ich danke Ihnen.“, mit diesen Worten verabschiedete sich die Redakteurin und legte auf.

Kurze Zeit später, betrat ein Mann, schwarz gekleidet, die Redaktion. „Ich möchte gern zur Chefin.“, sprach er die Dame am Empfang an. „Den Gang entlang, letzte Tür links.“, sprach die Empfangsdame, sie hatte nicht mal aufgeblickt.

Mit einem bösartigem Grinsen im Gesicht, ging der Mann geradewegs zum Büro der Chefin.

Da Diese mit dem Rücken zur Tür saß, er sich nicht mal die Mühe machte, an zu klopfen, betrat der schwarz Gekleidete unbemerkt das Büro.

Sein böses Grinsen wurde breiter, als er ein Tuch und eine kleine bläuliche Pille aus der Tasche zog. Dann ging alles ganz schnell.

Der Mann stand hinter der Redakteurin, drückte ihr das Tuch aufs Gesicht. „Es ist gleich vorbei.“, lachte der Mann rau, dann flösste er ihr die Pille ein. Nachdem Mara die Pille geschluckt hatte, wurde sie losgelassen, sie hustete. Im Monitor ihres Computers, erkannte sie ihren Angreifer, der sich soeben aus dem Staub machte. Idoxblack!

Als die Beamten endlich eintrafen, war Mara mehr als nur aufgelöst, sie wusste nicht, was man ihr verabreicht hatte. „Geht es Ihnen nicht gut, Miss Mara?“, fragte der Officer Alliance besorgt. „Vorhin war ein Mann da, der hat mir was eingeflösst.“, keuchte die Redakteurin.

Die beiden Polizisten warfen sich einen Blick zu, dann zückte der erste das Funkgerät. „An alle Streifen, das erste Opfer der neuen Droge ist vermutlich die Redakteurin Mara selber. Ihr wurde, bevor wir eintrafen, etwas eingeflösst, von einem vermummten Mann.“ Derweil hatte sein Kollege den Notarzt gerufen.

„Idox…“, flüsterte die junge Frau, bevor sie bewusstlos zusammensackte.

Im Krankenhaus herrschte Chaos. Viele Leute wurden mit den gleichen Symptomen wie Mara eingeliefert. Die Ärzte taten alles, um den Patienten so gut wie nur möglich zu helfen. Alle sprachen von einem Mann, der ihnen eine kleine, bläuliche Pille gegeben hatte.

Die Beamten Alliance und Bones besuchten die Chefredakteurin. „Wie geht es Ihnen?“, erkundigten sie sich. „Besser.“, flüsterte Mara, da sie noch immer angeschlagen war. „Wissen Sie, wer Ihnen eine kleine blaue Pille gegeben hat?“, hackte Officer Bones nach. Ein zaghaftes Kopfnicken der Befragten. „Ich kenn sein Bild. Es war Idoxblack.“, sprach die junge Frau. „Idoxblack ist untergetaucht. Seit Monaten gibt es keine Spur mehr von ihm.“, belehrte sie der andere Officer. „Dann glauben sie, was sie wollen. Mir wurde die Pille von Idoxblack persönlich verabreicht.“, ereiferte sich die junge Frau.

Alliance gab seinem Kollegen ein Zeichen, das die Frau spinne, dann machten sich die Beamten daran, die anderen Betroffenen zu befragen.

Am Abend berichteten die Beamten ihrem Vorgesetzten, was sie in Erfahrung gebracht hatten. „Miss Mara behauptet, es sei Idoxblack gewesen, der ihr die Droge verabreicht hat.“ „Warum sollte Idox seinen Rivalen aus dem Knast holen wollen?“, widersprach Kommissar Sakota. „Genau das gleiche hab ich mir auch gedacht, Sir. Aber Miss Mara beharrt auf ihrer Aussage, das es sich bei dem Verbrecher um Idox handelt.“ „Gab es denn Tote, wegen dieser Droge?“, hakte der Kommissar nach. „Bis jetzt noch nicht, Sir.“ „Dann hoffen wir, dass es auch so bleibt.“

Nachdem Idox der Chefredakteurin einen Besuch abgestattet hatte, nahm er sich die Zeit und hatte überall, wo er entlang kam, weitere seiner selbst entwickelten Drogen verschenkt. Das gute an seinen Drogen war, das sie wirklich alles säuberten, darum hatte er sie auch „Clean“ genannt. In einer größeren Menge, sprich drei dieser Pillen, war die Droge tödlich, bei einer Pille hingegen, wurde nur das Gedächtnis bereinigt. Man vergas einfach was in den letzten Tagen geschah.

Das die Pille aber auch noch andere Nebenwirkungen hatte, war dem Cosa Nostra durchaus bewusst. Sehstörungen traten auf und manche seiner Versuchskaninchen hörten sogar imaginäre Stimmen, was er besonders lustig fand.

Weiterhin überlegte der Kopf der Cosa Nostra, wie er seinen Erzrivalen, der noch immer im Bau saß, loswerden konnte. Einerseits nervte es Idox sehr, das Manny ihm so oft in die Quere gekommen war, anderseits langweilte er sich, weil sein Rivale hinter Gittern saß und ihn nicht nervte.

Theatralisch seufzte der Mafioso auf. „Ich kann nicht mit ihm, aber auch nicht ohne. Was ist das für’n Scheiß!“, fluchte er, als er sich zu einem seiner Verstecke, eine Villa, aufmachte.

Zumindest für den heutigen Tag, war der Cosa Nostra zufrieden, denn er hatte der Polizei ganz schönes Kopfzerbrechen beschert.

Da die Beamten der Polizei weiter darauf beharrten, dass es sich um Mitglieder der Yakuza handelt, die die Drogen auf den Markt brachten, wurde die Suche nach diesen Mafia-Mitgliedern weiter ausgebaut.

Keiner nahm die Aussage der Redakteurin Mara ernst, da jeder der Beamten wusste, dass Idox und Manny verfeindet waren. Denn warum sollte jemand seinem Rivalen, seinem Gegner helfen. Es war einfach nur unlogisch.

Der Beamte Bones besuchte nochmals Mara im Krankenhaus. Sie sah immer noch nicht sonderlich gesund aus. „Miss Mara, wie geht es Ihnen?“, erkundigte er sich bei der blassen Frau. „Danke, es geht schon wieder.“, sogar ein kleines Lächeln brachte die Frau zustande. „Ich wollte Sie wegen dem Vorfall noch mal ansprechen. Vielleicht können Sie sich nun genauer erinnern, was denn passiert war.“, versuchte der Beamte sein Glück. „Es tut mir leid, aber ich weiß nicht, wovon sie sprechen.“, gestand die Redakteurin. „Der Mann, der ihnen etwas verabreicht hat.“, versuchte Officer Bones der Frau auf die Sprünge zu helfen, doch Mara lächelte nur entschuldigend. „Beim besten Willen, ich weiß nicht, was sie meinen.“ Seufzend wandte sich der Beamte ab. „Ich wünsch Ihnen noch eine gute Besserung.“, dann ging der Officer und befragte noch einige der Anderen, doch auch sie konnten sich an nichts mehr erinnern, was mit dem Vorfall zu tun hatte.

Kurz gab der Beamte per Funk durch, was er in Erfahrung gebracht hatte. Kommissar Sakota war davon gar nicht begeistert. „Jetzt können wir nicht mal Zeugenaussagen machen!“, fluchte er.

Im Gefängnis hingegen herrschte eisige Stimmung. Einige der Yakuza-Mitglieder wurden bereits geschnappt und saßen nun ebenfalls bei Manny. „Ich dachte, ihr wolltet mich herausholen!“, brüllte der Boss seine Leute an. „Nein, Chef, ganz sicher nicht.“, meinte Einer vorlaut. „Wie war das?!“, schon erschien eine Wutader auf der Stirn des Yakuza-Leaders. Hatte er da gerade richtig gehört?! Seine eigenen Leute wollten ihn gar nicht aus dem Knast holen! Wütend ballte der Leader seine Hände zur Faust, und dann wusste er, was das ganze zu bedeuten hatte.

„IDOX!“, brüllte er, denn er hatte den Plan des Cosa Nostra durchschaut.

Nicht ihm sollte geholfen werden, nein, es war alles gegen die Cops gerichtet. So, dass die Beamten dastehen wie der letzte Volltrottel und nichts gegen ihn tun konnten, weil sie auf der falschen Fährte waren. „Böse und doch so genial.“, flüsterte Manny.

Derweil saß Idox gemütlich in seinem Auto und fuhr erstmal der untergehenden Sonne entgegen. Manny würde so schnell wohl nicht aus dem Knast kommen, die Cops waren am verzweifeln, weil die Droge immer noch umging und keiner sich mehr daran erinnert, von wem er sie eigentlich hat, geschweige denn, dass er so eine Pille genommen hatte.

Rau lachte der Boss der Cosa Nostra, denn für einige Wochen würde er sich wohl mal zurück halten, ehe er wieder zuschlug. Denn er mochte das Katz und Maus Spiel.

„Wir sehen uns bald wieder.“, lachte er noch rau, ehe er Gas gab und fürs Erste aus Liberty City verschwand.

Doch schon bald würde Idoxblack Liberty City wieder unsicher machen.