Es hat sich viel in Liberty City getan. Der Kopf der Cosa Nostra, Idoxblack, hatte es geschafft, dass der Herr Hauptkommissar Gora in eine andere Stadt versetzt wurde. Anstelle seiner, hatte sich Idoxblack selbst an die Spitze der Cops gesetzt. Denn so hatte er das Geschehen innerhalb der Stadt besser im Auge.

So kam es, dass er manche der Polizisten dazu überreden konnte, der Italienischen Mafia bei zu treten. Dem ehemaligen Polizist Bones kam die Ehre zuteil, Idoxblack als Kopf der Mafia zu vertreten.

Unter den Mafiosis und Gangs kam Gemurmel und Getuschel auf, denn seltsamerweise konnte die Cosa Nostra tun und lassen was sie wollte. Ständig hatten sie das Glück, dass die Cops nicht in der Nähe waren oder zu einem „wichtigeren“ Einsatzort gerufen wurden.

Während bei der Tambowskaja (russische Mafia) mal wieder eine Durchsuchung stattfand, konnten die italienischen Mafiosis in der Stadt ihre „Angebote“ unterbreiten.

Sie hatten sich den einzigen Anglershop als Ziel auserkoren. „Entweder wir erhalten von ihnen jetzt die 1500$ oder sie werden mit dem Leben bezahlen.“, hatte Ben, der Neue, verlauten lassen. „Sie wollen doch nicht, ihre kleine Tochter und ihre Frau so ganz allein und ohne Schutz zurück lassen, oder?“, setzte Bones den Mann weiter unter Druck. „E..es l…läuft grad n…nicht s…so gut.“ stammelte der schon ältere Mann. „I…ich ka…kann i…ihnen h..höchstens 700$ g….geben.“ „Naja, besser als gar nichts.“, meinte Bones, kassierte das Geld ab und wank seinen Leuten, ihm zu folgen.

So vergingen einige Monate. Die Cosa Nostra verlangte nicht viel Geld, aber wer nicht zahlen konnte, bezahlte eben mit dem Leben. Dennoch kam von all diesen Vorfällen nichts in den Nachrichten, es wurde einfach unter den Tisch gekehrt.

In dieser Zeit zog eine junge Frau, mit dem Namen Lilith, in die Stadt. Sie hatte einen Traum, der von vielen Bewohnern nur milde belächelt wurde. Denn sie wollte eine Fahrschule eröffnen. „Schätzchen, hör zu, das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert und hier wirst du nicht überleben.“, hatte eine alte Frau aus der Nachbarschaft gesagt, als sie über die Zukunft der Jüngeren sprachen. Dennoch hatte Lilith nicht aufgegeben.

Nach vielen privaten Fahrstunden im eigenen Auto, hatte die junge Frau das Geld zusammen um die ehemalige Fahrschule mit Fuhrpark zu mieten. „Warum hat der letzte Besitzer denn die Fahrschule aufgegeben?“, hakte Lilith bei dem Makler nach. „Er kam ums Leben.“, war die schlichte Antwort.

Das Mädchen steckte viel Energie in die Fahrschule, so dass Diese bald darauf wieder Eröffnen konnte. Natürlich erschien diesbezüglich auch ein Artikel in der Zeitung. Diesen Artikel las sogar Bones.

Ein Lächeln huschte über das Gesicht von Bones, denn so konnte der Mafioso Driv3r, der vor einigen Wochen ins Team gekommen ist, nochmals zeigen, was er denn so drauf hatte.

Für manche war Driv3r ein Dorn im Auge, dennoch kam er mit Bones sehr gut aus und hatte es schnell zu einer hohen Position in der Mafia geschafft.

So kam es, dass die beiden Mafioso Bones und Driv3r am nächsten Tag der Fahrschule einen Besuch abstatteten.

„Miss Lilith!“, begrüßte sie Bones umschwänglich und strahlte die junge Frau an. „Kann ich Ihnen helfen?“, wollte die junge Dame gleich darauf wissen und sandte sich den zwei Männern zu, die ihre Fahrschule betraten. „Wir wollten Sie nur in der Stadt willkommen heißen.“, lächelte Driv3r die Fahrlehrerin verführerisch an. „Danke schön. Ich bin froh, dass ich hier her gekommen bin. Niemals hätte ich gedacht, dass ich eines Tages wirklich meine Fahrschule aufbauen kann. Doch mir ist mein Traum hier gelungen. Wollen Sie mit in mein Büro kommen und eine Tasse Kaffee oder Tee mit mir trinken?“ plapperte die junge Frau darauf los. Ihrem Scharm ganz unterlegen sagten die beiden Mafioso zu und betraten mit ihr das gemütliche Büro.

„So meine Herren, wie kann ich Ihnen denn nun behilflich sein?“, wollte Lilith nun wissen.

„Wissen Sie, wir sind von der La Cosa Nostra und eigentlich wollten wir Ihnen unseren Schutz anbieten.“, erklärte Bones und wurde nun sehr sachlich. Das Lächeln auf Liliths Gesicht blieb. „Vor wem oder was wollen Sie mich denn beschützen?“, wollte sie nun wissen.

Noch nie hatte jemand diese Frage gestellt und kurzzeitig waren die Mafia-Mitglieder aus dem Konzept gebracht. „Nun ja…“ druckste Driv3r herum. „An sich beschützen wir Sie vor uns.“, stellte Bones nun endlich klar. „Und was ist, wenn ich Ihr Angebot nicht annehme?“ hakte die Fahrlehrerin weiterhin lächelnd nach. „Dann… Nun… Wir werden Ihnen das Leben sehr schwer machen.“ Umschrieb Driv3r. „Was würde mich dieser Schutz denn kosten?“ wollte die vergnügt wirkende Fahrlehrerin nun wissen. „Wir haben einen monatlichen Preis von 1.500$“ erklärte Bones sachlich, froh darüber, dass es doch in die richtige Richtung ging.

Nach knapp 2 Stunden verließen Driv3r und Bones das Büro von Lilith und machten sich auf den Rückweg in ihre Basis. „Du, sag mal“, fing Driv3r das Gespräch an, „hat sie jetzt zugestimmt um unseren Schutz anzunehmen?“ Wie der Blitz blieb der stellvertretende Kopf der Cosa Nostra stehen. „Nein, hat sie nicht. Jetzt müssen wir noch mal hin.“ „Reg dich nicht auf, ich mach das gleich Morgen.“, meinte Driv3r und lächelte versonnen, als er daran dachte, nochmals zu Miss Lilith zu kommen.

Auch nachdem Driv3r das Schutzgeld für diesen Monat eingeholt hatte, kam er tag täglich in der Fahrschule vorbei. Auch Lilith genoss die Zeit in der Driv3r ihr Gesellschaft leistete.

Verwunderlich war es nicht, dass sich zwischen der Fahrlehrerin und dem Mafioso etwas anbandelte.

So vergingen einige Monate!

Die Fahrschule hatte inzwischen mehrere Fahrlehrer bekommen, so konnte sich Lilith auch mal ein paar Tage frei nehmen, denn sie wusste, auf ihre Jungs konnte sie sich verlassen. OmsiFan vertrat die junge Dame in der Fahrschule super und auch Jack war ihr eine große Hilfe.

Der Tag, an dem wieder das Schutzgeld fällig war, kam heran. Lilith war noch unterwegs und so kam es, dass OmsiFan sich dem La Cosa Nostra Mitglied Ben gegenüberstand. „Wir wollen das monatliche Schutzgeld abholen.“, forderte er, denn Ben hatte noch ein paar Jungs hinter sich stehen. „Schutzgeld?“ wollte OmsiFan wissen, denn er wusste absolut nichts davon. „Miss Lilith zahlt uns, der La Cosa Nostra, monatlich einen kleinen Betrag.“, versuchte Ben dem Fahrlehrer auf die Sprünge zu helfen. Doch der Fahrlehrer wusste immer noch nicht, was der Mafioso wollte.

In diesem Moment kam Lilith in die Fahrschule. Sie strahlte über das ganze Gesicht, denn gleich wollte Driv3r vorbei kommen. So bemerkte sie die angespannte Stimmung nicht, die in der Fahrschule herrschte.

„Miss Lilith, schön das Sie da sind.“, riss Ben sie aus den Gedanken. „Sie wissen ja, die Zahlung ist heut fällig.“ Der vergnügte Gesichtsausdruck verschwand. „Oh Shit! Daran hab ich nicht mehr gedacht.“ „Also kann ich davon ausgehen, dass Sie momentan kein Geld im Hause haben?“ Auf diese Frage konnte die Fahrlehrerin nur nicken. „Dann werden wir Sie wohl in Gewahrsam nehmen, bis Ihre Kollegen uns das Geld bringen.“ Sofort stürzte sich ein weiterer Mafioso auf die Fahrlehrerein und fesselte sie. „Das könnt ihr nicht machen!“ versuchte OmsiFan die eskalierende Situation zu retten. Doch schon war die Fahrschulleiterin in das Auto der La Cosa Nostra gezerrt worden.

„Ihr habt 24 Stunden Zeit das Geld zu beschaffen. Morgen um die gleiche Zeit, sehen wir uns wieder, wehe ihr habt das Geld nicht, dann ist eure Miss Lilith fällig.“, drohte Ben, ehe er selbst in das Auto einstieg und die Mafiosos davon fuhren.

Mit klopfendem Herzen saß Lilith auf der Rückbank des Autos. „Was genau passiert jetzt mit mir?“ wollte sie wissen und rutschte unruhig auf dem Platz hin und her. „Nun ja, wenn deine Leute nicht zahlen, dann wirst du morgen die Radieschen von Unten ansehen.“, lachte Ben. Alle Farbe wich aus dem Gesicht der Fahrschulleiterin. „Und was wäre, wenn ich Beziehungen in der Cosa Nostra hätte?“, setzte Lilith nun alles aufs Spiel. „Dann hätte man uns nicht gesagt, dass wir bei dir Kohle abholen sollen.“ Erklärte der Mafioso der den Wagen fuhr. „Und zu wem genau bringt ihr mich jetzt?“ hackte Lilith nach, denn der Fahrer schien gesprächig zu sein. „Zum Boss.“ „Ja, ja, das ist mir schon klar, dass ihr mich zum Boss bringt. Aber wie heißt der denn?“ „Bones“, gab der Fahrer Auskunft. „Jetzt halt aber die Klappe, die Kleine braucht nich alles zu wissen.“ Zischte Ben den Fahrer wütend an.

So wurde die Fahrt schweigend fortgesetzt.

Driv3r, der noch ein Gespräch mit Bones hatte, kam gerade die Treppe vom Hauptgebäude der Cosa Nostra herunter, als Ben und seinen Kollegen zurück kamen. „Ah, gut das du grad kommst, Driv3r!“, freute sich Ben. „Du weißt doch, dass ich heute eigentlich frei hab und verabredet bin.“, unterbrach ihn Driv3r mürrisch, denn er kam schon jetzt zu spät zur Verabredung mit Lilith.

„Ach komm, das dauert nur 5 Minuten. Nur die Kratzbürste hier zum Chef bringen.“, flehte der andere Mafioso. „Ach von mir aus.“, ergab sich Driv3r. „Auf die 5 Minuten kommts jetzt auch nicht mehr drauf an.“ Und so gingen die Beiden zu dem Auto, in dem Lilith geknebelt saß.

Neugierig warf Driv3r einen Blick in das Auto, denn er wollte wissen, welcher Idiot es wagte, nicht zu zahlen. Kurz blieb ihm das Herz stehen, als er seine Lilith in dem Wagen erblickte. Sofort stieg der Mafioso ins Auto und nahm der Geknebelten die Fesseln und den Knebel ab. „Es tut mir leid.“, flüsterte Driv3r und half Lilith aus dem Auto heraus.

Ben, der die Szene beobachtete, holte tief Luft. „Auch wenn du was beim Boss gut hast, aber du kannst nicht einfach Eigenmächtig handeln. Mein Auftrag lautet, wenn jemand nicht zahlt, ihn in Gewahrsam nehmen und 24 Stunden Frist setzen. Das hab ich getan und jetzt bring ich die Trulla zum Boss.“ Mit den Worten nahm Ben wieder den Strick, mit dem Lilith gefesselt war, und wollte diese wieder fesseln, doch Driv3r ging dazwischen. „Fesseln ist unnötig, ich komm mit.“ Sagte er nur und reichte der jungen Frau die Hand. Ohne zu zögern ergriff die junge Frau die Hand des Mafiosos und stieg mit ihm die Treppe zum Hauptgebäude hinauf. Ben folgte ihnen misstrauisch.

Noch immer schlug das Herz der Fahrschullehrerin schnell. Zwar wusste sie, mit wem sie es zu tun hatte, doch das machte die Nervosität auch nicht besser. Ganz feste drückte sie die Hand von Driv3r, der sie an der Hand genommen hatte.

Ben war derweil den Gang entlang geeilt und klopfte an die Tür des Besprechungszimmers. „Ja?!“, kam es entnervt von Bones. Vorsichtig steckte Ben den Kopf zur Tür herein. „Boss, ich hab jemanden in Gewahrsam dabei. Fahrlehrerin Lilith.“, erstattet er Bericht. „Bring sie herein.“

Kurz blickte sich Ben um, ob Driv3r tatsächlich noch mit der jungen Frau hinter ihm war. Dann stieß er die Tür ganz auf und die drei traten ein.

„Ah Miss Lilith, es freut mich Sie hier Willkommen zu heißen.“ Begrüßte Bones die junge Frau und ein Lächeln lag auf den sonst so finsteren Zügen. Kurz schloss er die Fahrschullehrerin in seine Arme, was dem armen Ben eine verdutzt drein wirkende Grimasse ins Gesicht zaubert. „Ich hab meinen Freund Driv3r schon gefragt, wann er Sie endlich mal mitbringt. Ständig träumt er vor sich hin, wegen Ihnen.“ Lachte Bones und bot Lilith einen Sitzplatz an.

Ein erleichtertes Lächeln huschte über das Gesicht der jungen Fahrlehrerin und sie lächelte auch kurz zu Driv3r, der sich neben sie gesetzt hatte. Nur Ben schaute blöd aus der Wäsche. „Boss.“, setzte er an. „Ja, was ist denn?“, wollte dieser wissen. „Eigentlich hab ich Miss Lilith hergebracht, weil Sie das Schutzgeld nicht gezahlt hat.“, versuchte Ben zu erklären.

Das Lächeln auf Bones Gesicht erstarrte. „Hat dir denn keiner gesagt, dass Personen, die mit einem Mitglied unserer Familia liiert sind, kein Schutzgeld zu zahlen brauchen!“ die Stimme des Bosses war kalt und lies keinen Widerspruch zu. „Aber die Fahrschule..?“, versuchte es Ben weiter. „Die Fahrschule wird natürlich weiterhin einen Betrag an die Cosa Nostra zahlen!“, versicherte Lilith schnell, denn sie wollte nicht, dass dieses Gespräch eskalierte.

Bones und Ben sahen die Fahrlehrerin irritiert an. „Natürlich zu anderen Konditionen versteht sich.“, lächelte Lilith. „Wir werden uns sicherlich einig werden.“, sprach Bones nun freundlicher. „Ben, du kannst jetzt gehen. Danke.“, verabschiedete der Boss seinen Mafiosi.

Mürrisch verließ der bloßgestellte Mafiosi das Besprechungszimmer.

„So meine Liebe, dann wollen wir mal über die Zukunft sprechen.“, sprach Bones und kramte aus einer Minibar drei Gläser und etwas Wein hervor. „Natürlich Miss Lilith, stehen Sie nun unter besonderem Schutz unserer Familia. Rein theoretisch die Fahrschule auch.“, fing Bones an. „Es ist sehr großzügig von Ihnen, mir dieses Angebot zu unterbreiten, doch wie ich vorhin schon gesagt habe, werde ich für die Fahrschule weiterhin das Schutzgeld zahlen. In voller Höhe, versteht sich.“ Sprach Lilith und lächelte Bones kurz an.

„Auf die Familia und auf uns.“, sprach Driv3r und stieß mit seinem Boss sowie mit seiner Freundin auf diese Einigung an. „Auf uns.“, wiederholte Lilith und Bones lächelte versonnen vor sich hin.

Somit war dies erledigt.

Als Driv3r etwas später mit Lilith aus dem Hauptgebäude der Cosa Nostra kam, strahlten Beide bis über beide Ohren. „Wir haben´s geschafft!“, freute sich Driv3r und hob Lilith spontan hoch und wirbelte mit ihr im Kreis herum. Kurzerhand nahm die Fahrlehrerin das Gesicht des Mafiosis in ihre Hände und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Ich bin froh, dass er es akzeptiert.“, freute sich die junge Frau.

Und gemeinsam gingen sie Händchen haltend in Richtung Sonnenuntergang! Nichts ahnend, dass sich das Übel bereits über ihren Köpfen zusammen braute.

– Ende –