6.Dezember, Moby Dick, Mensa

Talea saß mit ihren Freundinnen Conny und Banra an einem Tisch und spielte dabei mit einer ihrer Haarsträhnen. “Seit gut zwei Wochen verhält er sich so merkwürdig. Eigentlich seit er mein Tattoo gesehen hat.”, klagte die Grünhaarige ihr Leid. “Zeig noch mal her.”, verlangte Conny und griff nach dem dargebotenem Arm. “Hm. Es ist eindeutig das Zeichen Whitebeards und die Blumenranke darum ist auch eher schlicht gehalten. Skull hat eine super Arbeit geleistet. Beim besten Willen, ich kann daran nichts entdecken, was den Kerl dazu bringen könnte, dir deswegen das Leben schwer zu machen.” Nun besah auch Banra sich das Tattoo genauer. “Vielleicht passt es ihm nicht, dass es dem auf seiner Brust ähnelt, wenn man mal die Ranke weg lässt.”, überlegte sie. “Aber in der Form haben so viele ihr Tattoo. Du doch auch.”, protestierte Tally. In dem Moment kam Vista vorbei. “Vista, kannst du uns kurz einen Moment Gesellschaft leisten?”, bat Talea den Gentleman. “Gerne die Damen. Wie kann ich behilflich sein?”, wollte Vista auch gleich wissen. “Kannst du mir bitte sagen, was an meinem Tattoo nicht passt?”, platzte Talea gleich mit ihrem Problem heraus und hielt dem Mann ihren Arm vor die Nase. Vorsichtig drehte Vista den Arm ein bisschen und besah sich das Tattoo ganz genau. “Ich weiß nicht, was du meinst, Kleines. Es ist hervorragend gestochen worden, man erkennt eindeutig, welcher Mannschaft du angehörst und die feurigen Blüten geben dem ganzen einen femininen Touch.” Mit der freien Hand fuhr sich Talea durch ihre grünen Haare und seufzte schwer. “Dann weiß ich echt nicht, was Marco gegen mich hat.”, murmelte sie, ehe sie sich bei Vista höflich für seine Hilfe bedankte. 

Da der Kommandant der 5. Division Taleas Satz vernommen hatte, beschloss er für sich, dass er sie und Marco im Auge behalten wollte. Denn anscheinend hatte die grünhaarige Navigatorin ein Problem mit dem Vizen, Beziehungshinweis er mit ihr. Und Vista nahm sich auch vor, mit Marco zu reden, vielleicht war alles auch ganz anders, als es den Anschein machte. Erst einmal wollte Vista abwarten und beobachten. Und diese Gelegenheit ergab sich auch soeben, schon ging die Mensa Türe auf und Marco trat herein. Seine Mine sprach eindeutig, dass er sauer war. Zielstrebig führte sein Weg an den Tisch, an dem die drei Frauen saßen. Vor Talea baute er sich bedrohlich auf. “Würdest du mit freundlicherweise erklären, warum du nicht auf deinem Posten bist?!”, seine Stimme war bedrohlich und er ließ einen Hauch Haki mitschwingen, was Vista eine Augenbraue heben lies. “Ich habe heute frei.”, versuchte Talea es ruhig, doch da wurde sie auch schon von Marco angeschnauzt. “Flasch! Ich habe gestern Abend den Dienstplan umschreiben müssen und du hast heute Schicht.”, zischte er. Nun wurde auch Talea laut, dass sich alle im Raum zu den Beiden umdrehten. “Hakt´s eigentlich?! Gestern vor dem Abendessen hab ich auf dem Plan nachgeschaut und da stand ich als FREI drinnen! Wenn dir die Leute ausgehen, dann frag ob ich noch einen 22 Tag in Folge arbeiten kann, aber bestimme es nicht einfach so über meinen Kopf hinweg. Denn auch ich habe ein Recht auf Freizeit!” Bei ihrem letzten Satz war Talea aufgestanden und pikte mit dem Zeigefinger auf Marcos Brust. Das darauf folgende KLATSCH war in der Mensa gut zu hören, denn es war mucksmäuschenstill gewesen. 

Noch immer hatte Marco die Hand erhoben, mit der er Talea geohrfeigt hatte. Sie stand vor ihm, den Kopf leicht zur Seite gedreht und gesenkt. Haare fielen ihr über das Gesicht, dass man ihre Augen nicht sehen konnte. “Es wird nicht wieder vorkommen, Kommandant.”, flüsterte sie, ehe sie an Marco vorbei ging und die Mensa verließ. Kopfschüttelnd schloss Vista seine Augen. “Mensch Marco, was ist bloß in dich gefahren?”, flüsterte er leise. Unentschlossen, ob er zuerst mit Marco reden sollte, oder sich seinem Pops anvertrauen sollte, ging Vista in den Trainingsraum, dort traf er auf Thatch. Diesem vertraute er seine Beobachtung an. “Heute Abend nehmen wir uns den Herren Vize mal vor. Mal schauen, was er zu sagen hat.”, beschloss Thatch. Dann verschwand der Koch in eines der Kühllager und danach mit einem Eisbeutel in den Navigationsraum, wo er Talea einen Besuch abstattete. 

“Hier, damit du deine Wange kühlen kannst.”, mit diesen Worten hatte Thatch den Eisbeutel an Talea gereicht. Diese nahm ihn stumm dankend an und nahm das nasse Tuch von ihrer Backe, mit dem sie die Schwellung gekühlt hatte. Zischend holte der Koch Luft, als er die geschwollene und verfärbte Wange sah. “Brauchst du noch irgendwas? Vielleicht noch etwas vom Mittagessen? Eine Kanne Kaffee? Oder vielleicht einen guten Zuhörer?”, wollte Thatch wissen, doch die Grünhaarige hatte jedesmal den Kopf geschüttelt. Aufmunternd drückte Thatch die Schulter der Navigatorin. “Das wird schon werden. Marco ist nun mal ein komplizierter Idiot. Gib ihm noch eine Chance.”


6.Dezember, Deck der Moby Dick, 19.00 Uhr

Die meisten der Piraten saßen in Grüppchen beisamen, tranken Bier oder Sake, spielten Karten oder erzählten sich Geschichten. Marco stand bei seinem Kapitän und besprach den neuen Kurs, denn die Vorräte mussten wieder aufgefüllt werden und die Insel Bellini wäre nur einen Katzensprung entfernt. “Dann setz Kurs auf die Insel, ein bisschen Landgang wird keinem von uns schaden.”, sprach der Kapitän sein Machtwort. 

Als Marco sich zurück ziehen wollte, fing ihn Izou ab. “Komm doch bitte mal kurz mit, wir haben ein Problem und vielleicht kannst du uns da weiter helfen.” Schon wurde Marco ans Heck des Schiffes gezogen. Hier befanden sich außer Thatch, Jozu, Vista und Haruta keine weiteren Personen. “Was für ein Problem habt ihr denn?”, wollte Marco wissen und sah seine Kameraden nacheinander an. “Eigentlich würden wir gerne wissen, welches Problem du mit Talea hast.”, brachte Thatch es sogleich auf den Punkt. Kurz entglitten Marcos Gesichtszüge. “Ich habe kein Problem mit ihr.”, Knurrte er. “Dafür reagierst du aber ganz schön über, sobald es um sie geht.”, stellte Haruta gleich fest. “Wenn Madam ihre Arbeit so machen würde, wie es sich gehört, dann gäbe es auch kein Problem!”, wurde Marco nun lauter. “Du weißt selbst, dass sie ihre Arbeit immer äußerst ordentlich macht. Aber irgendwas muss vorgefallen sein zwischen euch, sie hat jedenfalls eine Andeutung gemacht, kurz bevor du sie heute vor versammelter Mannschaft geohrfeigt hast.”, konfrontierte Vista seinen Freund mit der Tatsache. Schuldbewusst blickte Marco zur Seite. “Ich gebe zu, dass die Ohrfeige ein großer Fehler war, aber…” “Kein Aber, Marco. Du verhältst dich in ihrer Gegenwart wie der größte Idiot.”, hielt Izou dem Blonden vor. “Sie ist jetzt ein Teil der Familie, und Familie wird nicht so behandelt.”, Sprach Haruta leise. 

“Sie hintergeht Pops und trägt es offen zur Schaustellung!”, Wütete Marco nun. “Du sprichst von ihrem Tattoo oder?”, Wollte Vista wissen. Das stumme Nicken reichte dem Zylinderträger. “Und was genau stimmt mit ihrem Tattoo nicht?”, Wollte Haruta jetzt wissen. “Sie hat eine Blumenranke mit Feuerblüten um Pops Zeichen. Ich seh da auch nichts verwerfliches dran.”, Brummte Thatch. “Seit ihr alle blind?! Die Blüten aus Feuer, so wie Ace das lebendig gewordene Feuer ist! Ständig stecken die Beiden zusammen!”, Giftete Marco. “Sag bloß, du bist auf den Bengel eifersüchtig! Schon mal daran gedacht, dass Talea den Beinamen Feuerblume trägt? Oder dass sie selbst auch das Feuer beherrscht? Ist dir in den Sinn gekommen, dass Ace und Talea gute Freunde sein könnten, immerhin war er ihr Kapitän? Und nur das du es weißt, die Beiden trainieren jeden Morgen miteinander und gehen da nicht gerade zimperlich mit dem Anderen um.” Giftete Haruta zurück. “Du solltest deine Eifersucht echt in den Griff bekommen, weil so kann es nicht weiter gehen.”, Brummte Jozu. Seufzend nickte Marco und die Tage bis sie Bellini erreichten, vermied Marco jeglichen Kontakt zu Talea.

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