Wieder zurück

Mehrere Stunden waren vergangen, als ein heller Lichtblitz die Dunkelheit vor Hogwarts zerriss und Harry vor die Füße von Professor Dumbledore rollte. “Harry! Ist alles in Ordnung?”, wollte der Schulleiter sogleich wissen und half dem Schüler beim aufstehen. “Professor! Er ist wieder da! Er ist zurück gekehrt! Wurmschwanz hat ihm geholfen!”, haspelte Harry und krallte sich in den Mantel des Schulleiters. “Wie ist es passiert?” “Der Pokal war ein Portschlüssel und brachte mich direkt dort hin, dort war Wurmschwanz und Voldemort… Sie haben Knochen aus dem Grab von Riddle und mein Blut genommen…. danach hatte Voldemort wieder einen festen Körper und er konnte mich berühren ohne dass er verbrannte!”, keuchte Harry. “Nach seiner Auferstehung hat er die Todesser gerufen und ich sollte mich mit Voldemort duellieren. Dann ist etwas seltsames passiert. Sein Stab und mein Stab… sie haben sich … verbunden.” “Ah, Priori Incantatem. Ein äußerst seltenes Phänomen. Es entsteht hauptsächlich dann, wenn zwei Zauberstäbe sich den gleichen Kern teilen, wie dein Zauberstab und der von Voldemort. Mr. Olivander hat mich diesbezüglich nach der Zauberstab-Eichung, für das Turnier, unterrichtet. Aber sag, Harry. Wie konntest du entkommen?”, neugierig blickte Dumbledore den Jungen über den Rand seiner Halbmondbrille hinweg an. “Nachdem sich die Zauberstäbe verbunden hatten, entstand eine Art Lichtnetz um uns herum. Die restlichen Todesser konnten nicht eingreifen und Voldemort schien… irgendwie Angst zu haben. Ich weiß nicht genau, was geschehen war, aber plötzlich kamen schemenhafte Gestalten aus seinem Zauberstab. Da waren … ” Harry stockte. “Du hast deine Eltern wieder gesehen, nicht wahr. Aber es war nur ein Schatten ihres Wesens, denn kein Zauber der Welt, kann Tote wieder lebendig machen.”, erriet Dumbledore das, was Harry auf der Seele brannte.  “Jedenfalls haben meine Eltern und die anderen Schatten mir geholfen. Sie haben sich zwischen mich und Voldemort gestellt, so dass ich den Pokal, also den Portschlüssel, ungesehen erreichen konnte, nachdem ich die Zauberstabverbindung getrennt hatte.”

“Jetzt aber genug. Der Junge muss in den Krankenflügel und sich erholen.”, wies Madam Pomfrey die Umstehenden an, die der Erzählung von Harry Potter zu gehört hatten. Gerade wollte die Heilerin Harry durch die Menge schieben, als dennoch einer nachhakte. “Was hat der Dunkle Lord gesagt, als er seine Gefolgsleute auf dem Friedhof um sich geschart hatte?”, wollte Alistor Moody wissen. Verwundert blieb Harry stehen und blickte seinen Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste an. “Ich hab nie einen Friedhof erwähnt, Professor.”, stellte der junge Hogwarts-Schüler klar, bevor er von Madam Pomfrey einfach weiter geschoben wurde. Nun richteten sich alle Augenpaare auf Moody, der erbleichte und humpelte ein paar Schritte nach hinten. Seine Hand zitterte, als er in seine Manteltasche griff und einen Flachmann hervor zog. Die Auroren, die vom Ministerium abkommandiert worden waren, hatten Professor Moody umstellt. Ein Auror hatte mit einem leichten Zauberstabschlenker den Flachmann aus Moodys Hand geschlagen und den vermeintlichen Professor kurzerhand bewegungsunfähig gemacht. Kaum kam der Flachmann scheppernd auf dem Boden auf, durchzog es den Körper von Professor Moody, wie eine Welle und er verformte sich langsam. “Vielsafttrank.”, stellte der Auror fest, der Moody am nächsten stand. Nur wenige Minuten später, war von Professor Moody nichts mehr übrig, als seine Beinprothese und sein magisches Auge, dafür saß ein junger, strohblonder Mann zwischen all den Auroren. “Bartemius Crouch jr.”,  erkannte Dumbledore den Mann vor sich.
Noch bevor einer der anwesenden Auroren oder Professoren überhaupt eine Frage an Bartemius Couch jr. stellen konnte,  hatte der amtierende Zaubereiminister Fudge, der die Wahrheit über Voldemort nicht hören wollte, einen Dementor damit beauftragt, den angeblich wahnsinnigen Bartemius mit dem ‘Kuss’ die Seele zu rauben.

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Anstandslos hatte Lucinda sämtliche Tests über sich ergehen lassen, die den Heilern im St. Mungo in den Sinn kamen. Nun lag die brünette Hexe wieder in ihrem Krankenbett und erholte sich, war es doch anstrengend gewesen, sich überhaupt zu bewegen. Da klopfte es an die Tür und ihr Dad streckte den Kopf in Zimmer. “Hey, mein Liebling. Du bist wirklich wach.”, stellte er fest und in seiner Stimme schwang Erleichterung mit. “Dad.”, lächelte sie leicht. Mr. Bishop setzte sich auf die Kante des Bettes und strich seiner Tochter mit der Hand durchs Haar. “Ich hatte solche Angst, dich auch noch zu verlieren.”, sprach Lucindas Dad leise und lächelte traurig. “Du bist einfach nicht aufgewacht.” “Jetzt bin ich aber wieder wach, Dad.”, flüsterte Lucinda und drückte die Hand ihres Vaters feste, da durchbrach ein Magenknurren die aufkommende Stille. “Wie gut, dass ich dafür was dabei habe. Deine Heilerin hat gesagt, ich darf dir Apfelkompott mitbringen, den dürftest du essen. Ich hab für dich aber extra Birne mit unter gemischt, sag es aber keinem.”, nun lächelte Mr. Bishop und holte ein Schraubglas und einen Löffel hervor. “Du bist einfach der beste Dad, denn man sich nur wünschen kann. Die Suppenbrühe vorhin hat nicht wirklich satt gemacht.”, seufzte Lucinda, dann setzte sie sich im Bett etwas auf und fing an, den Apfel-Birnen-Kompott zu löffeln.
“Liebling, das Schuljahr geht jetzt noch zwei Wochen und ich denke, dass es das Beste wäre, wenn du gleich mit nach Hause kommst. Dort kannst du dich in Ruhe erholen.”, schnitt Samuel Bishop das Thema an, welches ihm auf dem Herzen lag. Nachdenklich lies Lucinda den Löffel sinken. “Wahrscheinlich wäre das wirklich das Beste. Ich bin nicht wirklich fit für den Schulalltag.”, gestand sich die Ravenclaw ein. “Gut. Dann werde ich Professor Dumbledore bescheid geben und veranlassen, dass deine Sachen zugeschickt werden.” Samuel küsste seine Tochter auf die Schläfe, dann erzählte er ihr noch, dass im Moment die letzte Aufgabe des Trimagischen Turniers stattfand. “Deine Freunde werden es nicht leicht haben, in dem Irrgarten. Neben Irrwichten und Knallrümpfigen Kröter gibt es auch verschiedene Zaubernebel, einer lässt die Welt dann plötzlich Kopf stehen und man muss sich überwinden, ins Leere zu treten um wieder heraus zu kommen und ganz zum Schluss wartet noch eine Sphinx mit schweren Rätselfragen. Die Sphinx war im übrigen meine Idee. Hat auch einiges an Überredungskunst bei dem Premierminister der Muggelwelt gebraucht, bis wir die Zustimmung bekommen haben, sie einführen zu dürfen.” Lucinda hatte sich gegen ihren Vater gelehnt. “Ich glaube, Harry und Cedric werden das schon hinbekommen. Beide sind ausgesprochen gute Zauberer und nicht auf den Kopf gefallen.”, murmelte sie. War Lucinda müde und erschöpft von den Tests. “Das werden sie sicherlich.”, stimmte Samuel seiner Tochter zu, strich ihr über das Haar und bettete sie vorsichtig in die Kissen ihres Bettes. “Schlaf noch ein bisschen mein Liebling. Ich kümmer mich derweil darum, dass deine Sachen nach Hause geschickt werden und Professor Dumbledore und deine Freunde erfahren, dass du wieder wach bist. Und in wenigen Tagen darfst du bestimmt das Krankenhaus verlassen.” “Mhm.”, brachte die Brünette noch heraus, ehe sie in einen traumlosen Schlaf sank.

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Im Büro des Schulleiters standen die Lehrer und die Ministeriums-Angestellten beisammen und diskutierten über die weitere Vorgehensweise. “Solange es keine klaren Beweise gibt, dass Er, dessen Name nicht genannt werden darf, tatsächlich zurück ist, ist er auch nicht zurück.”, hatte Fudge gesagt und dann mit wehendem Umhang das Büro verlassen. “Der Zaubereiminister hat sie doch nicht mehr alle.”, entrüstete sich Minerva McGonagall. “Wenn Harry Potter sagt, er ist zurück, dann glaube ich ihm das auch.” Dumbledore saß in seinem Sessel hinter dem Schreibtisch und hatte die Fingerspitzen aneinander gelegt. Sein Blick ruhte auf dem Feuer, welches im Kamin brannte. “Ich werde es den Schülern sagen. Sie sollen wissen, was uns bevor steht. Nur weil Mr. Fudge so verbohrt ist und es nicht wahr haben will, kann ich es nicht einfach tot schweigen. Davon löst sich Voldemort und seine Bedrohung auch nicht auf.”, sprach der Schulleiter. Da fing es im Kamin  lautstark zu knistern an und der Kopf von Mr. Bishop wurde sichtbar.  “Ah, Samuel, was verschafft mir die Ehre dieses abendlichen Ferngesprächs?”, neugierig blickte Dumbledore in das Feuer. “Guten Abend, Albus. Entschuldige die späte Störung. Ich wollte nur Bescheid geben, dass meine Tochter endlich aufgewacht ist und ich wollte dich bitten, ihre Schulsachen zu uns nach Hause zu schicken. Sie ist noch nicht fit, um die letzten beiden Schulwochen zurück zu kommen.”, erklärte Samuel. “Es freut mich zu hören, dass Lucinda wieder wach ist. Gleich morgen früh werde ich eine Hauselfe damit beauftragen, die Sachen zu packen und zu euch zu bringen. Aber es ist gut, dass du gerade anwesend bist, Samuel. Es gab heute einen Zwischenfall bei der trimagischen Aufgabe.” “Oh Gott, es ist doch wohl niemand ums Leben gekommen?!”, unterbrach Mr. Bishop den Schulleiter. “Zum Glück nicht, nein. Eher, dass sich ein Todesser in unsere Reihen eingeschlichen hat und den Pokal in einen Portschlüssel verwandelt hat. So gelangte Harry Potter auf einen Friedhof und wurde Zeuge, wie Voldemort zu neuer Macht gelangte.” Albus Dumbledore musste nicht weiter sprechen, hatte Mr. Bishop gleich verstanden, was der Schulleiter wollte. “Ich werde meine Ohren offen halten. Sowohl hier als auch in den anderen Ministerien.”, versprach er. “Mehr verlang ich auch nicht, Samuel.” Damit war das Gespräch zwischen dem Schulleiter und Lucindas Vater auch schon beendet. Wieder knisterte es im Kamin und der Kopf von Mr. Bishop war verschwunden. “Albus, was werden wir jetzt tun?”, wollte Professor Sprout wissen und war damit nicht die einzige Lehrkraft, die sich diese Frage stellte. “Nun, als erstes müssen wir den echten Alastor Moody finden. Da Bartemius Crouch jr. Vielsafttrank verwendet hat, muss Alastor noch am Leben sein. Außerdem sollten die Hauslehrer die Schüler davon unterrichten, dass Harry Potter unversehrt zurück ist und Minerva…”, Dumbledore sah die Gryffindor Hauslehrerin über den Rand seiner Halbmondbrille hinweg an, ehe er weiter sprach. “.. richten Sie den Weasley-Zwillingen doch bitte aus, dass Miss Bishop aufgewacht ist, aber für die letzten Tage nicht mehr an die Schule zurückkehren wird.” Leicht nickte die Lehrerin, ehe sie mit ihren Kollegen das Schulleiterbüro verlies. Die noch anwesenden Auroren beratschlagten, dass sie zuerst in den privaten Räumen des Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste – Lehrers nach Alastor Moody suchen sollten, ehe auch sie das Büro verließen.

Als Professor McGonagall den Gemeinschaftsraum der Gryffindors betrat, fand sie den Großteil der Schüler vor. “Nun, Professor Dumbledore bat mich, ihnen auszurichten, dass Mr. Potter unversehrt zurück ist, er wird ….”, weiter konnte Professor McGonagall nicht sprechen, weil freudige Jubelschreie durch den Gryffindorturm hallten. Da schoss Hermine Grangers Hand in die Höhe. “Professor, was genau ist da im Irrgarten passiert?”, fragte die Schülerin. “Das, Miss Granger, wird ihnen der Schulleiter noch persönlich sagen.” Dann blickte sich die Hauslehrerin suchend um, als ihr Blick die Zwillinge streifte, die an der Wand neben dem Kamin gelehnt standen. Zügigen Schrittes bahnte sich die Professorin ihren Weg zu den Zwillingen. “Mr. Weasley und Mr. Weasley, Dumbledore bat mich Ihnen noch etwas auszurichten.”, eröffnete Professor McGonagall das Gespräch. Teils neugierig, bei George aber auch mit etwas Furcht in den Augen, sahen die Beiden ihre Hauslehrerin erwartungsvoll an. “Ich denke, sie werden erfreut sein, zu hören, dass Miss Bishop wieder bei Bewusstsein ist.” Schon hob die Hauslehrerin ihre Hand, um die Zwillinge in ihrem überschwänglichen Jubel zu bremsen. “Gesundheitlich geht es Miss Bishop soweit gut, allerdings braucht sie noch Erholung. Deshalb wird sie uns dieses Schuljahr nicht mehr mit ihrer Anwesenheit beehren.” George konnte nicht anders und küsste Professor McGonagall auf die Wange. “Vielen Dank, dass Sie uns Bescheid gegeben haben.”, dankte er. “Oh, gern geschehen, Mr. Weasley.” Die sonst so strenge Hauslehrerin hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen, dann wandte sie sich wieder an die gesamte Schülerschaft des Gryffindor-Turms. “Jetzt aber ins Bett mit Euch, es ist schon spät!”