Vom Ende des Krieges und einem Neuanfang

Auf dem Archipel war es gespenstisch still geworden. Die Zuschauer haben gesehen wie die zwei Verurteilten zu Boden gingen und sind sprachlos. Selbst die Reporter stehen wie erstarrt vor dem Bildschirm und wissen nicht, was sie davon halten sollen. Noch immer wurde in Marineford gekämpft und es schien kein Ende in Sicht zu sein. Nur eine kleine Gruppe von Piraten verließ den Übertragungsort auf dem Archipel und machte sich auf den Weg zu ihrem Schiff. “Beeilt euch, Männer. Wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren.”, sprach der Kapitän der Bande herrisch. Sobald sie auf ihrem Schiff waren, kam auch schon der Befehl volle Kraft voraus zu fahren. “Wohin denn, Captain?”, wollte der Steuermann wissen. “Nach Marineford.”, war die schlichte Antwort.
Auf Marineford weinten die Piraten, sie hatten so viel riskiert und letztlich doch verloren. Der Strohhut kniete noch immer vor dem am Boden liegenden Ace und war wie weggetreten. Der Verlust war für ihn so schmerzhaft, dass er daran kollabierte und nicht mehr handlungsfähig war. Inzwischen war auch Marco bei Ruffy und den anderen angekommen. Seine Beine zitterten und schienen sein Gewicht kaum noch tragen zu können, als er die am Boden liegende Talea sah. Ungläubig schüttelte er den Kopf, konnte es doch nicht wahr sein. Sie waren doch frei gewesen und schon fast in Sicherheit. Aber nun lagen die Beiden reglos am Boden. Er hatte noch nicht einmal mehr die Chance, sich bei Talea für sein törichtes Verhalten zu entschuldigen. Geschweige denn ihr zu sagen, dass er nun bereit war, der Vater zu werden, den sein Kind verdient hatte. Eine Bewegung des Admirals riss Marco vorübergehend aus seiner Verzweiflung.
Die Soldaten jubelten, denn die zwei Verbrecher hatten ihre gerechte Strafe erhalten. Nur Admiral Akainu war noch nicht zu frieden. Da saß keine zehn Meter vor ihm, der Strohhut und atmete noch. Auch diesem Balg würde er das Licht auspusten um die Welt ein Stückchen friedlicher zu machen. Gerade als er für den vernichtenden Schlag ausholte, stellte sich Marco ihm entgegen. Die blauen Phönix-Flammen hielten das Magma auf. “Du wirst Aces kleinen Bruder nicht anrühren! Wir werden ihn für Ace beschützen! Jinbei, schnapp dir bitte den Strohhut und bring ihn in Sicherheit!”, bat Marco dem Fischmenschen, der sich kurzerhand Ruffy unter den Arm klemmte und auch noch unbemerkt Talea mitnahm, die ein leises Stöhnen von sich gegeben hatte. Sofort setzte der Admiral dem Fischmenschen nach, würde er den Strohhut nicht entkommen lassen.Heiß glühender Zorn fraß sich durch Whitebeards Körper. Zorn, der auf einen einzigen Mann fokussiert war. “Pops, bitte. Dir geht es nicht gut.”, flehte Blenheim, als sich sein Kapitän von einem der letzten Schiffe abwandte und stattdessen in entgegen gesetzte Richtung marschierte. “Er hat meine Kinder auf dem Gewissen, ich werde diesen Bastard umbringen!” Unbeherrscht schlug Whitebeard mehrere Male in die Luft, so das die ganze Insel bebte. Das Hauptgebäude von Marineford stürzte krachend in sich zusammen und der Boden spaltete sich und brach auseinander, einzig und allein der Platz, auf dem Ace noch lag, blieb verschont. Die Piraten, die noch auf der Insel waren, versuchten sich auf die letzten Schiffe in Sicherheit zu bringen, während Vizeadmiral Doberman die Soldaten weiter dazu auffordert, alle Feine nieder zu metzeln und später immer noch Zeit wäre, sich um verletzte Kameraden zu kümmern. Senghok stellte sich dem Piratenkaiser entgegen, ehe dieser noch die ganze Insel in seinem Zorn versenkte.Akainu hatte indes Jinbei eingeholt und ihn mit seiner Magma-Faust getroffen, dabei wurde auch Ruffy schwer verwundet. Fast hätte die Flucht geklappt und Jinbei wäre mit Ruffy und Talea ins Meer entkommen, es fehlten nur wenige Meter. Als der Admiral zum vernichtenden Schlag ausholte, wurde er durch einen Schuss gestoppt. Sein Blick glitt in die Richtung, aus der geschossen wurde. “Verdammtes Piratenpack! Sollten sie nicht in der neuen Welt sein?”, knirschte Akainu. In diesem Moment stolperte Buggy, der sich heimlich von dem Schlachtfeld stehlen wollte, direkt in den Fischmenschen hinein. “Rotnase, bring mich bitte hinaus aufs Meer.”, bat Jinbei den Clown. “Was?!”, entrüstete sich Buggy, schnappte sich aber dann doch den Fischmenschen, inklusive Ruffy und Talea, da die Aufmerksamkeit des Admirals sich wieder auf die Piraten zu seinen Füßen verlegte. Der Clown rannte los, in Richtung der noch anlegenden Schiffe. Dank Buggys Trenn-Trenn-Frucht, blieben seine Füße auf dem Boden am Ufer zurück, während sein restlicher Körper durch die Luft in Richtung der Schiffe schwebte.Die noch in der Bucht liegenden Piratenschiffe wurden von der Marine beschossen. Mit Entsetzen stellte der Clown fest, dass die Schiffe, die bereits abgelegt hatten, zu weit entfernt waren. “Wo soll ich euch denn hinbringen, Jinbei? Hier gibt es weit und breit nichts…”, plötzlich verstummte Buggy und schielte dem Fischmenschen ins Gesicht. “Verdammt, du kannst doch jetzt nicht einfach ohnmächtig werden!”, zetert der Clown. Da tauchte aus den Wellen ein gelbes U-Boot auf und an Deck trat ein schwarzhaariger, junger Mann. “Bring Herrn Strohhut zu mir!”, kam es im Befehlston von dem Mann. “Bist du irre? Ich kenn dich nicht mal!”, empörte sich Buggy und sah sich nach einer Alternative um. “Das ist irrelevant. Aber ich bin Arzt und den braucht er jetzt.” Mittlerweile hatte die Marine das U-Boot ebenfalls entdeckt. “Das sind die Heart-Piraten mit Kapitän Trafalgar Law, ein Rookie aus dem North Blue.”, machte der Späher Meldung. “Versenkt das Ding, dann haben wir schon weniger dieses Gesindels, dass die Meere unsicher macht!”, kam der direkte Befehl eines Vizeadmirals. Schon wurden die Kanonen auf das gelbe U-Boot gerichtet und die ersten Kugeln trafen das Wasser rund um das Schiff, was es zum schaukeln brachte. “Setz sie endlich auf meinem Schiff ab. Na los, mach schon. Ich kann sie hier raus bringen!”, verärgert blickte Trafalgar Law den Clown an. “Na schön, da hast du sie.”, gab Buggy schließlich nach und lies seine Last einfach fallen. Zwei Männer aus Laws Mannschaft versuchten Jinbei aufzufangen, als sich die versteckt gehaltene Talea von dem Fischmenschen löste. “Käptn!”, rief einer der Männer, was Law sofort reagieren lies und er die Frau auffing. Nachdem sowohl der Strohhut, als auch Jinbei ins Innere des U-Boots gebracht worden waren, gab der Kapitän der Heart-Piratenbande die Befehle, den OP vorzubereiten und vor allem, abzutauchen, während er selbst die Grünhaarige ins Innere seines U-Bootes trug.
Durch das Trümmerfeld wankte ein junger Marinesoldat. Egal wo er hinblickte, er sah Verwundete und Tote. Dabei war es egal ob es sich um Piraten oder um Kameraden handelte. Das Ausmaß des Krieges war einfach schrecklich. Noch dazu hörte er in seinem Kopf Stimmen. Stimmen, die nach Hilfe flehten und dann plötzlich verstummten. Stimmen, die erbarmungslos zum nächsten Angriff riefen. Plötzlich sprang der junge Soldat auf und rannte los, Tränen benetzten sein Gesicht. “Hört endlich auf!”, brüllte er und stellte sich mit ausgebreiteten Armen vor den heran nahenden Akainu, der den fliehenden Strohhut verfolgen wollte. Jegliche Kampfhandlung kam zum erliegen und alle sahen verwundert auf den Marine-Soldaten. “Corby.”, erkannte Garp seinen Schützling. “Ein Soldat.” Überrascht blickte Whitebeard zu dem jungen Mann, der mit Tränen in den Augen zu sprechen begann. “Irgendwann muss das Kämpfen doch ein Ende haben. Lasst es doch endlich gut sein. Das Leben ist viel zu wertvoll. Jeder der Soldaten hat eine Familie, die auf seine Rückkehr wartet und anstatt den Verwundeten zu helfen, riskiert ihr weitere Opfer! Ihr hab euer Ziel doch erreicht! Warum jagt ihr Piraten hinterher, die gar nicht mehr kämpfen wollen? Es gibt keinen Grund, weiter zu machen!” “Die Marine braucht keinen Soldaten wie dich.”, fauchte Akainu und wollte den Soldaten aus dem Weg räumen. Kurz bevor Akainus Magmafaust Corby trifft, wird sie von einem Schwert aufgehalten. “Mutige Worte, junger Soldat. Mit dem Einsatz deines Lebens hast du die zukünftige Geschichte dauerhaft verändert.”, sprach der Piratenkaiser Shanks, der nun in den Krieg eingriff. Entgeistert blickte Corby den Neuankömmling an, ehe er zusammen bricht. “Ich bin hergekommen, um diesen Krieg zu beenden! Sollte die Marine aber weiter kämpfen wollen, so steh ich mit meiner Crew gern zur Verfügung.”, teilte Shanks lautstark mit und hinter ihm positionierten sich seine Leute. “Hat der Rote Shanks nicht vor ein paar Tagen erst gegen Kaido gekämpft? Wie konnte er so schnell von der Neuen Welt hier her gelangen?”, kam es getuschelt von einigen Offizieren. “Keine Ahnung, aber gegen zwei Kaiser können wir nicht bestehen.”, kam die schulterzuckende Antwort. Der Erste, der sich abwandte und ging, war Falkenauge. “Hey, wo willst du hin?”, rief einer der Soldaten empört. “Ich gehe. Meine Zustimmung galt, der Marine gegen Whitebeard beizustehen, dies gilt aber nicht für Shanks.”, sprach  der Schwertkämpfer über die Schulter und ging weiter seines Weges.Shanks wandte sich an Whitebeard und seine Crew. “Hört auf zu kämpfen und zieht euch zurück. Lasst mich den Rest hier klären.”, bat der Rothaarige. Gemächlich schritt Shanks auf den Großadmiral zu. “Die Bilder des Kampfes wurden in die ganze Welt übertragen. Jeder hat gesehen, wozu die Marine fähig ist. Auf eurer Seite gibt es genug Verluste, sollte das hier”, dabei deutete Shanks mit einer ausschweifenden Armbewegung über das ganze Schlachtfeld, “nicht sofort enden, werden es noch mehr. Denn ich lass nicht zu, dass ihr die toten Körper weiter öffentlich zur Schau stellt und ich werde darum kämpfen, dass sie eine angemessene Bestattung erhalten.”, gab Shanks seine Forderungen bekannt, dafür würde es von seiner Seite aus, keiner weiteren Kriegshandlungen geben, sollte Senghok damit einverstanden sein. “Hast du sie noch alle? Gerade weil wir die Leichen öffentlich zeigen, demonstrieren wir unseren Sieg!”, gibt Vizeadmiral Doberman Einspruch. Mit einer Handbewegung brachte der Großadmiral den hochrangigen Soldaten zum Schweigen. “In Ordnung, Shanks. Ihr könnt sie alle mitnehmen, aber nur, weil du es bist.”, stimmte Senghok der Bedingung zu. “Danke.” Kurz darauf erklärte Großadmiral Senghok den Krieg für beendet. Sanitäter stürmten zu den verwundeten Soldaten, während Whitebeard mit Shanks zu der Leiche von Ace hinüber ging. Als der Riese seinen toten Sohn hochhob, weiteten sich die Augen des Piratenkapitäns minimal, hatte er doch etwas gespürt, was eigentlich nicht sein sollte. Ein leicht schlagendes Herz und ein minimales Heben und Senken der Brust. Tränen sammelten sich in den Augen des Kapitäns und tropften auf den Körper in seinen Armen hinab. Inzwischen hatte Shanks Leute die anderen gefallenen Piraten auf die RedForce gebracht. Die zwei Piratenkaiser waren die Letzten, die das Schiff des Rothaars betraten, ehe es zurück aufs Meer hinaus trieb.
Marco stand zwischen all den gefallenen Kameraden. Es raubte ihm den Atem, wie viele in dieser Schlacht ihr Leben verloren hatten. Doch fehlten definitiv zwei seiner Nakama. Weder Aces noch Taleas Leichnam war hier aufgebahrt worden, weshalb er Shanks aufsuchen wollte, um sich nach den Zweien zu erkundigen. Ein hektisches Gewusel empfing den Phönix, als er hinaus ans Deck trat. Der Doc kümmerte sich um Whitebeard, während Skull und der Schiffsarzt von Shanks um Ace herum wuselten, Infusionen legten und Medikamente verabreichten. “Was ist denn hier los?”, stellte Marco die Frage aller Fragen. Haruta, die weinend an Izous Kimono hing, warf sich nun heulend in Marcos Arme. “Es ist ein Wunder, Marco. Ace lebt.”, brachte sie zwischen zwei Schluchzern hervor. Sofort ruckte der Kopf des Blonden zu dem Schwarzhaarigen. “Ja, er lebt, aber seine Vitalwerte sind sehr schwach. Kein Wunder, dass die Marine ihn für tot erklärte.”, gab Skull gepresst von sich. Hoffnungsvoll blickte Marco sich um, doch von der Grünhaarigen war keine Spur zu sehen. “Wo ist Talea?”, fragte er und konnte nicht verhindern, dass er jeden Moment erwartete, dass sie hinter einer Ecke hervor gesprungen kam und “Buh” rief. Vista räusperte sich, ehe er den Blonden an der Schulter fasste und ihn ernst ansah. “Marco, sie ist nicht hier oben. Die Gefallenen sind alle unter Deck.”, sprach der Kommandant leise. “Sie ist aber nicht mit da unten!”, kam es ungehalten von dem Phönix. “Wir haben alle eingesammelt, Käpt´n.”, beteuerte Lucky Lou, als Shanks seinen Unteroffizier fragend anblickte. “Sie lag genau neben Ace!”, Marcos Stimme war gereizt. “Marco, es lag niemand anderer bei Ace.”, versuchte Whitebeard seinen Sohn zu beruhigen. “Pops, ich bin nicht verrückt, sie lag direkt neben ihm.”, bittere Tränen traten in Marcos Augen. “Vielleicht ist sie bei einem der Beben in eine Spalte gefallen.”, mutmaßte Yasopp. Allein der Gedanke, dass Talea und sein Kind tatsächlich tot waren, zog Marco den Boden unter den Füßen fort und er stürzte aufs Deck. “Marco!” Haruta eilte zu dem Blonden. “Ich… Ich konnte nicht mal… entschuldigen… und jetzt… nicht mal ein anständiges Grab…”, schluchzte der Phönix. “Sie wird es gewusst haben, Marco. Und wir können ihr ja trotzdem einen Gedenkstein setzen.”, sprach die Brünette auf ihn ein und streichelte beruhigend seinen Rücken.Unterdessen nahm die RedForce weiter Kurs zu einer Insel in der Neuen Welt.