Kapitel 27: Die Entwicklung von WZZ

Erst zum späten Nachmittag entließ Molly die Kinder.
Während Ron etwas murmelte von “etwas hinlegen” und “völlig erschöpft”, zog sich Hermine mit Ginny zurück um vor dem Abendessen noch ein bisschen Zauber-Schach zu spielen. George hat hingegen Lucinda an der Hand geschnappt und zog sie mit in das Zimmer, welches er mit Fred bewohnte. Sein Zwillingsbruder lies auch nicht lange auf sich warten. “So liebste Luce, nun wirst du in unsere Scherzartikel-Produktion eingespannt.”, grinste Fred und zog unter seinem Bett einen Koffer hervor, aus dem blubbernde und brodelnde Geräusche drangen. Sobald der Weasley den Deckel hochgeklappt hatte, trat Dampf heraus und im Zimmer breitete sich der Geruch von Karamell aus. “Was ist das?”, wollte Lucinda wissen und sah skeptisch auf ein Bonbon, welches zweifarbig war. “Eine weitere Nasch- und Schwänz-Leckerei. Da die Pustel-Drops so gut ankamen, mussten wir doch in diese Richtung weiter experimentieren.”, grinste George und hielt Lucinda eines der Bonbons hin. “Das sind Kotzpastillen, die eine Seite macht dich krank, die andere enthält das Gegenmittel. Allerdings haben wir noch ein kleines Problem damit. Wir hören nicht lang genug auf uns zu übergeben, um das Gegenmittel einzunehmen.”, gestand George. Skeptisch besah sich die Ravenclaw das Bonbon bevor sie sich die Zusammensetzung der Kotzpastillen geben lies.
An George gekuschelt studierte Lucinda mehrere Minuten die Zutatenliste, ehe sie fragend aufsah. “Wie lang lasst ihr die Knarlkiele eigentlich mit kochen?” Grübelnd zog George die Augenbrauen zusammen. “Ich hab sie bis jetzt immer zum Schluss mit dazu gegeben. Also höchstens zwei Minuten. War das etwa falsch?”, antwortete er nach kurzer Überlegung. “Wenn ihr euch stundenlang übergeben wollt, dann sind zwei Minuten perfekt. Da Knarlkiele aber eine sehr aggressive Wirkung haben, sollten sie so lange wie möglich gekocht werden. Und wie ich der Liste hier entnehmen kann, sind die restlichen Zutaten nicht empfindlich, wenn es darum geht, sie beizumengen. Allerdings würde ich euch noch zu ein oder zwei Tropfen Feuersalamander-Blut im Gegenmittel raten, eine schnell- und hochwirksame Zutat, die in fast allen Heiltränken drin ist.” Fred starrte Lucinda mit offenem Mund an. “Was?”, fragte sie deshalb verunsichert nach. “Wenn du nicht schon in den hochbegabten Händen meines geschätzten Bruders wärst, würde ich dich hier, jetzt sofort knutschen.”, gestand Fred und zwinkerte seinem Bruder kurz zu. Da ließ George sich nicht zweimal bitten und küsste seine Freundin zärtlich. “Wenn das klappt, hast du uns gerade einen echt großen Gefallen getan.”, murmelte George an den Lippen von Lucinda und konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen.
“Möchtest du nicht vielleicht in die Produktion einsteigen? So einen messerscharfen Verstand wie deinen, könnten wir sehr gut gebrauchen. Gewinnbeteiligung liegt bei einem Prozent.”, feilschte Fred und rieb sich vergnügt die Hände. “Wie wäre es damit. Ich helfe euch, so gut ich kann, aber ich werde unter gar keinen Umständen eines dieser… Dinger… probieren. Und im Gegenzug für meine Hilfe, bekomm ich fünf Prozent Gewinnbeteiligung und Zeit mit George. Alleine.”, machte Luce das Gegengebot. Kurz warfen sich die Zwillinge bedeutungsvolle Blicke zu, als sie gleichzeitig sagten “Drei Prozent!” Fred hängte noch ein “Letztes Angebot” hinten dran. “Also gut, abgemacht.”, stimmte Luce dem zu. Als auch schon der Ruf fürs Abendessen erklang.

Die nächsten Tage verliefen ähnlich. Nach dem Frühstück säuberten sie diverse Räume. Am späten Nachmittag hatten sie dann etwas Zeit für sich, in denen Lucinda den Zwillingen bei ihren Tests zur Seite stand, bis es Zeit wurde fürs Abendessen. Das Haus hatte genügend Räume, die entrümpelt und gesäubert werden mussten, so dass die Tage schnell verflogen. Bei Gelegenheit lernte Lucinda auch den Hauself Kreacher kennen, der wüste Beschimpfungen vor sich hin murmelte und diverse Gegenstände immer wieder aus dem Müll fischte, sich aber ansonsten nie blicken lies. So befreiten sie ein weiteres Schlafzimmer von Glumbumbel. Das waren Insekten, deren Sekret eine tiefe Schwermut hervor rief. Molly war gerade dabei, die Insekten zu entsorgen, als es an der Haustüre klingelte und Mrs. Blacks Porträt mal wieder lautstark zu schimpfen anfing. “Verflucht noch eins, wann lernen sie es endlich, dass sie nicht klingeln sollen!”, entrüstete sich die Mutter der Zwillinge und stürmte aus dem Raum und in die Eingangshalle. “Los Fred, jetzt oder nie.”, hatte George gemunkelt und schon stopften sich die Zwei händeweise Glumbumbel in die Taschen. “Was macht ihr da?”, wollte Ron skeptisch wissen und zog eine Augenbraue in die Höhe. “Recherchen!”, kam es wie aus der Pistole von den Zwillingen gleichzeitig zurück.
Tonks stieg in Mrs. Weasleys Achtung ein ganz schönes Stück, als sie Ron ein paar Tage später davor bewahrte, von einem purpurnem Umhang erdrosselt zu werden. Seit Bill seiner Mutter dann auch noch erzählt hatte, während er den Fluch auf dem Schreibpult im Salon löste, dass er auf Fleur Delacour getroffen und sich mit ihr verabredet hatte, versuchte Molly ihn mit Tonks zu verkuppeln. War ihr die tollpatschige Hexe lieber, als der “Vela-Verschnitt”, wie sie Fleur betitelte.

Und dann war es auch schon Mitte August. Luce hatte für diesen Tag die Erlaubnis, in London einkaufen zu gehen, da Tonks sie begleiten würde. So kam es, dass die Ravenclaw nach dem Frühstück von allen Seiten belagert, und ihr Gold und Einkaufszettel zugesteckt wurden. “Falls du Knarlkiele bekommst, kannst du welche mitbringen? Mundungus verlangt für zwei Kiele schon sieben Sickel, dabei kosten ein Dutzend nur fünf Sickel.”, raunte Fred und drückte Luce ein paar Galeonen in die Hand. “Und wenn du von dem Rest auch noch was auftreiben könntest, wären wir dir auf ewig dankbar.”, grinste George und reichte ihr einen gefalteten Zettel. Ginny und Hermine hatten eine Liste mit Büchern zusammen gestellt, die sie lesen wollten. Hauptsächlich handelte es sich dabei um Muggel-Liebesromane. Und auch Molly gab eine lange Litanei an Besorgungen mit. “Und wenn ihr noch in der Apotheke vorbei kommen solltet, bringt bitte Liebstöckel und Drachenleber mit, dann kann ich das Doxyzid brauen und wir können den Speisesaal in den nächsten Tagen von den Doxys befreien.”, dabei tätschelte Molly die Wange von Lucinda.

Mit Tonks, die sich als alte Frau getarnt und bei Luce eingehakt hatte, zogen die beiden Frauen los. Wehmütig sahen die Zwillinge hinterher, wären sie selbst gerne nach draußen gegangen, doch diese Sommerferien war es einfach nicht möglich. “Na komm, George. Solang Mum uns keine weiteren Aufgaben aufhalst, können wir doch weiter tüfteln. Mir hat deine Idee mit dem Nasenbluten gut gefallen.”, grinste Fred und zog seinen Bruder die Stufen hinauf. Draußen herrschte eine Hitze, die Lucinda nicht kannte. Schon nach den ersten paar Metern lief ihr der Schweiß über die Stirn. “Im Haus ist es so furchtbar kalt und jetzt fühlt es sich an, als würde ich gleich verbrennen.”, beklagte sich die Ravenclaw. “Ist uns auch schon aufgefallen. Es ist viel heißer, als die Sommer zuvor. Die Muggel sind sogar aufgefordert worden, Wasser zu sparen, wo sie nur können. Aber lass uns jetzt in die Winkelgasse gehen, dort ist es angenehmer. Kühlzauber, wenn du verstehst.”, plapperte Tonks an ihrer Seite, während sie den Weg in die Innenstadt zurück legten. “Lass uns doch zuerst die Bücher für Hermine und Ginny besorgen, dann haben wir das wenigstens hinter uns.” Mit diesen Worten deutete Lucinda auf den Bücherladen neben dem Tropfenden Kessel. Ein helles Bimmeln kündigte an, dass jemand in den Bücherladen kam und genießerisch zog Lucinda den Geruch der Bücher in sich auf. “Kann man helfen?”, kam es von einem älteren Herrn. “Guten Tag. Ja, das können Sie. Wir hätten hier eine Liste von Büchern, vielleicht haben Sie etwas davon da.”, mit diesen Worten reichte Luce die Bücherliste weiter. Für einen Moment sah der Verkäufer auf die Liste, ehe er ein “Schund- und Groschenromane” von sich gab und dann zwischen den Regalen verschwand. Nach einem kurzen Augenblick kam er wieder, dabei balancierte er einen Stapel Bücher auf seinen Armen. “Bis auf ‘Ein schottisches Liebesspiel’ habe ich alle Bücher. Wenn sie mir dann zur Kasse folgen würden.”, brummte der Verkäufer. An einer alten Registrierkasse tippte er die Preise einzeln ein. “63,76 Dollar. Es geht aber nur bar.” Gerade wollte Tonks etwas sagen, hatte sie den Mund schon zum sprechen geöffnet, als Luce ihr zuvor kam. “Schon gut, Omi. Ich hab so viel Geld bei mir.”, dann zahlte Luce den fälligen Betrag und verstaute die Bücher in einem Stoffbeutel. “Vielen Dank und noch einen schönen Tag.”, flötete Luce, als sie Tonks am Arm fasste und sie wieder hinaus auf die Straße gingen. “Können wir jetzt bitte in die Winkelgasse gehen?”, quengelte Tonks und zog Lucinda energisch ein Haus weiter. “Lass mich wenigstens die Bücher umpacken, ich schlepp doch die Tasche nicht die ganze Zeit mit mir rum.”, beschwichtigte Luce die Ältere und verstaute den Beutel mit den Büchern in ihrer magischen Handtasche. “Du hast ja Recht. Mir tun die Muggel schon etwas Leid, dass sie so vollgepackt durch die Gegend rennen müssen.”, lachte Tonks, als ein Paar an ihnen vorbei eilte, wobei der Mann vor lauter Tüten kaum noch zu sehen war. Sie lachten noch, während sie den Tropfenden Kessel betraten und sich sofort zum Hinterhof wandten. Kurz hatte Oma Tonks noch Tom dem Wirten gewunken, als sie auch schon wieder aus dem Pub draußen waren. Mit dem Zauberstab in der Hand trat Tonks vor die Backsteinmauer, welche den Zugang zur Winkelgasse verbarg. “Wie war das noch gleich? Zwei nach oben, drei zur Seite?”, überlegte Tonks laut und zählte die Backsteine über der Mülltonne ab. “Drei nach oben, zwei zur Seite.”, verbesserte Lucinda und tippte mit ihrem Zauberstab auf den entsprechenden Stein. Sofort öffnete sich die Mauer und gab den Eingang zur Winkelgasse frei. Ein kühler Windhauch streichelte Luce über die Haut und der Lärm einer gut besuchten Marktstraße drang an ihre Ohren. “Na, dann wollen wir mal.”, seufzte Tonks, strich sich ihre Kleidung glatt und zog Lucinda mit in die magische Einkaufspassage. “Wenn wir uns trennen, dann könnten wir die Besorgungen schneller erledigen.”, grummelte Lucinda. “Auf gar keinen Fall. Ich habe deinem Dad versprochen, dass ich auf dich aufpasse und unter gar keinen Umständen aus den Augen verlieren werde.”, hielt Tonks dagegen. “Wie du willst.” Schulterzuckend ging Luce voran in den Kräuterladen. Vier Stunden und siebzehn Geschäfte später standen die beiden Frauen vor einem leeren Geschäft. “Was war da mal drin?”, wollte Luce wissen und versuchte durch die staubigen Fenster etwas zu erspähen. Kurz überlegte Tonks. “Soweit ich mich erinnern kann, war da mal ein magischer Kramladen drin. Viel unnützes Zeugs, wenn du mich fragst.”, gab Tonks Auskunft. Verstehend nickte Luce, ehe sie einen der Zettel, die am Schaufenster befestigt waren, in ihre Tasche steckte. “Wenn wir soweit alles haben, dann können wir nach Hause.”, brummte Tonks, der die Füße weh taten. “Fast. Wir müssen noch in eine der Apotheken. Mrs. Weasley braucht noch Drachenleber und Liebstöckel, außerdem brauch ich noch Knarlkiele, Wolfswurz, Schmorfliegen, Schrumpfelfeigen und Billywigstacheln.”, las Luce von ihrer Liste ab. Ergeben folgte Tonks der Ravenclaw in die nächste Apotheke. Nachdem auch das erledigt war, apparierten die beiden Hexen kurzerhand zurück zum Grimmauld-Platz. Gerade wollte Tonks die Türklingel betätigen, als Luce ihren Ärmel festhielt. “Nicht!”, zischte sie und tippte mit ihrem Zauberstab drei Mal gegen die Türe, wodurch ein magisches Signal in die Küche gesandt wurde. “Wenn jetzt aber keiner in der Küche ist, stehen wir hier noch Stunden vor verschlossener Türe.”, maulte Tonks, als auch schon die Haustüre geöffnet wurde. “Na endlich seid ihr wieder da. Lucinda, Liebes, geh nach oben zu den andern. Tonks, gleich in die Küche, wir haben eine Notfall-Sitzung.”, gab Molly, welche die Haustüre geöffnet hatte, die Anweisungen. Mit besorgtem Blick stieg Luce die Treppe hinauf, während Molly und Tonks in die Küche verschwanden.

Kaum war die Küchentür ins Schloss eingerastet, standen Fred und George mit je einem Langziehohr am Treppenabsatz bereit. “Na dann lasst mal hören, was das für ein Notfall ist.”, raunte Fred. Dann waren die Langziehohren bis zum Türspalt vorgedrungen und sie hörten Sirius aufgebracht sprechen. “… eine Schulverweis?! Das kann das Ministerium doch nicht machen! Er hat sich doch nur verteidigt!” “Beruhig dich, Sirius. So hilft es keinem weiter. Wir werden Potter noch heute Abend her holen, damit nicht noch mehr geschieht.”, versuchte Moody in der Küche die Ruhe zu bewahren. “Der arme Junge. Erst der Angriff auf ihn und dann kommt keine Stunde später der Brief vom Ministerium, dass er der Schule verwiesen wurde, bis zu seiner Anhörung.”, hörte Luce ihren Vater sprechen. “Nur gut, dass du diese Information im Ministerium aufgeschnappt hast. Jetzt können wir gleich reagieren. Tonks, du kommst mit, wenn wir Potter abholen.”, tönte da wieder Moodys Stimme durch die Langziehohren. Erschrocken japste Hermine nach Luft, als sie hörte, Harry sei angegriffen worden. “Was wenn es die Leute von Ihr-wisst-schon-wem waren? Ich mein, Harry kann unmöglich gegen Todesser gekämpft haben, oder?”, fragte Ron und sah in die besorgten Gesichter seiner Geschwister, Hermine und Lucinda. “Sirius sagte, er hätte sich verteidigt…Minderjährige dürfen in Notsituationen zaubern. Ich weiß das, ich hab die Regeln oft genug gelesen.”, murmelte Hermine. “Spekulationen bringen nichts, außer dass wir uns verrückt machen. Fragt Harry einfach, was passiert ist. So, jetzt aber zum geschäftlichen: Ich hab eure Ware!” Da in der Küche eine Diskussion stattfand, wer an der abendlichen Eskorte beteiligt sein wird, gab es für die Zwillinge keinen Grund mehr zu lauschen. Freudig rieb sich George die Hände, als Luce anfing in ihrer Tasche zu kramen, während Fred die Langziehohren einpackte. Nach und nach holte Luce die Bücher und einiges an Süßigkeiten hervor, die sie für die anderen besorgt hat. “Du bist ein Engel.”, freute sich Ginny, die sofort mit einem Stapel Bücher in ihr Zimmer verschwand. “Da muss ich Ginny Recht geben. Sofern wir nicht irgendwelche Zimmer ausmisten dürfen, ist es hier echt langweilig. Die Bücher geben einem wenigstens Abwechslung.”, bestätigte Hermine, als sie die restlichen Schmöker schnappte und mit federnden Schritten Ginny folgte. Ron hingegen schnappte sich die Tüte mit Süßkram, den Luce für ihn besorgen sollte und stapfte mampfend auf sein Zimmer. “Danke, Luce.”, hatte er noch geschmatzt, ehe die Zimmertüre sich verschloss. George hingegen zog Lucinda an sich heran und verschloss ihre Lippen mit den Seinen. “Wie kann ich dir nur danken, Löwenzähnchen?”, fragte er und seine Hände glitten unter ihr Shirt. “Hm Hm.”, räusperte sich da Fred, der neben dem Pärchen stand. “Ich will euch das echt nicht versauen, aber hier ist nicht der geeignete Ort für das was ihr vorhabt.” Widerwillig löste sich Luce von George. “Fred hat Recht. Außerdem wollt ihr bestimmt eure Sachen haben. Na los, ab in euer Zimmer.”

Zum widerholten Male hastete Molly die Treppe hinauf, gab es eine erneuten explosionsartigen Knall aus dem Zimmer der Zwillinge. Dort fand sie Fred und George, die mit rußgeschwärztem Gesicht in einen Kessel blickten, während Lucinda daneben stand und in einem Buch etwas nachlas. “Was macht ihr da eigentlich?”, herrschte Molly ihre Söhne an. “Wir versuchen hier zu lernen, Mum.”, seufzte Fred, als er mit einem Schlenker seines Zauberstabs die Reste des missglückten Tranks verschwinden lies. “Lernen? Ihr? Freiwillig?” Molly konnte es kaum glauben, was ihr Sohn ihr da sagte. “Ganz freiwillig würde ich das nicht bezeichnen.”, nuschelte Lucinda, während sie in dem Buch blätterte. “Mrs. Weasley, vielleicht haben sie eine Idee. Jedes Mal, sobald zerkleinerte Schlehen dem Trank beigemischt werden, explodiert er. Ich hab es schon mit einer anderen Reihenfolge der Zutaten versucht, aber es kommt immer zum gleichen Ergebnis.”, wandte sich die Ravenclaw nun an Molly. “Schlehen sind doch eine recht ungewöhnliche Zutat, Liebes. Wenn ich mich aber recht entsinne, müssen die Früchte erst einen Frost abbekommen, dass sie genießbar werden. Jagt aber, um Himmels Willen, nicht das Haus in die Luft, bei euren Lern-Versuchen.”, bat Molly noch. “Danke für den Tipp, Mrs. Weasley. Das werden wir gleich ausprobieren. Und keine Sorge, wir üben mit geringen Mengen, damit nichts passieren kann.”, versprach Luce und ein bezauberndes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Kopfschüttelnd verließ Molly das Zimmer und ging wieder in die Küche hinunter. War es für sie noch immer irritierend, dass die Zwillinge freiwillig lernten. “Lucinda tut den Beiden echt gut. Zumindest nehmen sie die Schule jetzt etwas ernster.”, erfreute sich Molly und beschloss einen Kuchen zu backen, als Belohnung für die Mühen, ihrer fleißig lernenden Söhne. Derweil wurde im Zimmer der Zwillinge bereits ein neuer Versuch gestartet. Während Fred die ersten Zutaten in dem Kessel verrührte, schüttete George vorsichtig etwas von dem Quellwasser hinzu und Luce hatte die kleingeschnittenen Schlehen mit einem Zauber schockgefroren. “Seid ihr soweit?”, fragte sie die Jungs, als sie an den Kessel heran trat. “Gleich, nur noch zwei mal gegen den Uhrzeigersinn rühren, dann kannst du die Schlehen hinein geben.” Den Arm weit ausgestreckt, lies Lucinda die Schlehen in das Gebräu rieseln. Dabei wandte sie den Kopf ab und hielt ihre freie Hand schützend davor. Auch die Zwillinge waren in Deckung gegangen, doch es passierte nichts. Nun von der Neugierde getrieben, linste George über den Kesselrand. “Jetzt ist der Trank rot.”, gab er als kurze Information an die anderen Beiden weiter. Zaghaft besah sich nun auch Luce das Gebräu. “Es wird jetzt auch langsam zäher.”, gab Fred Auskunft, der noch immer rührte. Begeistert klatschte Luce mit George ab. “Ich hätte nie gedacht, dass das so viel Spaß macht.”, lachte sie. “Die Nasch- und Schwänz-Leckereien sind ja nur ein Teil vom Großen und Ganzen, es soll natürlich auch harmlose Süßigkeiten geben. Wir dachten auch noch an verschiedene Tränke, die in unser Sortiment aufgenommen werden können, wie Liebestränke, Grips-Schärfungstrank und Vergesslichkeitstrank.”, zählte George auf. “Vergiss nicht unsere Idee mit dem Hut, der den Kopf unsichtbar macht. Dann natürlich unsere Langziehohren und Stinkbomben, die waren bis jetzt immer der absolute Knüller.”, ergänzte Fred. Während die Zwillinge anfingen, sich alle Streiche, bei denen sie Stinkbomben eingesetzt haben, aufzuzählen, wurde Luce nachdenklich. “Hey, was ist denn?”, wollte George wissen und zog die Brünette an sich heran. “Eure Ideen sind alle toll… aber außer dem Süßkram ist nichts für Mädchen dabei.”, murmelte sie verlegen. Bevor noch jemand etwas dazu sagen konnte, kam ein “KINDER, ABENDESSEN!”- Ruf von Molly.