Kapitel 45: Wie das Leben so spielt…
Auch dieser Morgen war geprägt von einer verbalen Auseinandersetzung, als der Kapitän des U-Boots ins Esszimmer trat und die Grünhaarige erblickte. “Was gedenkst du da zu tun?”, fragte Law scharf, als Talea sich ein ofenfrisches Croissant mit Honig bestrich. “Nach was sieht es denn aus, Law? Ich frühstücke!”, fauchte Talea zurück. “Aber keinen Honig! Der ist in der Schwangerschaft tabu.”, belehrte Law sie und griff nach dem Honigglas. “Nimm. Deine. Finger. Von. Meinem. Honig.”, unheilvoll klang Taleas Stimme und ihre Augen flackerten gefährlich. “Es mag sein, dass eine normale Schwangere keinen Honig konsumieren sollte, aber du weißt genauso gut wie ich, dass mir davon keine Gefahr drohen kann.” Zähneknirschend musste Law sich geschlagen geben, denn Talea hatte Recht, ihre Kräfte schlugen bei der noch so kleinsten Veränderung sofort an. “Dann iss deinen verdammten Honig!”, schnaufte Law aufgebracht, dann drehte er sich auf dem Absatz um und verließ das Esszimmer ohne auch nur einen Schluck Kaffee getrunken zu haben. “Tschuldigung, aber dieses Mal hast du den Käpt´n echt verärgert.”, brummte Bepo, der neben Talea saß und sich weit weg gewünscht hatte, als die Beiden sich verbal an die Gurgel gingen. “Ich fürchte, du hast Recht, Bepo. Nachher werde ich mich entschuldigen gehen.”, gab Talea ihren Fehler zu und stimmte den Bären somit gütig. Nachdem sie ihr Frühstück beendet hatte, ging Talea in die Küche und machte ein Kanne Kaffee fertig. Mit dem Kaffee und Laws Tasse bewaffnet, machte sich die Grünhaarige auf den Weg zur Kapitäns-Kajüte. Rasch hatte sie angeklopft und wartete auf das gebrummte “Ja?”, ehe sie die Tür öffnete und langsam in die Kajüte trat. Law saß am Schreibtisch, seine flauschige Mütze lag neben ihm auf der Tischplatte und er brütete über einer Karte. “Tut mir Leid, wegen vorhin.”, begann Talea, als sie die Kaffeekanne und Tasse vor Law auf den Tisch stellte, doch der Schwarzhaarige wank nur ab. “Bei dir spielen die Hormone verrückt und ich bin es immer noch nicht gewohnt, dass mir jemand Wiederworte gibt.”, nahm Law die Entschuldigung an. Nachdem der mürrische Kapitän dann auch endlich eine Tasse des schwarzen Gebräus intus hatte, deutete Talea auf die Karte. “Was ist das für eine Insel?”, wollte sie wissen. “Das ist Sumara.”, gab Law knapp zur Antwort. “Kenn ich nicht. Erzähl mir etwas darüber.”, bat Talea und setzte sich auf den freien Stuhl gegenüber von Law. “An sich, weiß ich auch nicht viel über die Insel. Nur soviel, die Meeresströmung um die Insel verändert sich immer wieder.”, seufzte Law. “Darf ich?”, fragte Talea und deutete auf die Karte, welche Law ihr auch sogleich zu schob. Die Umrisse der Insel kamen ihr vertraut vor und als Talea die Karte ein wenig drehte, wusste sie auch woher. “Ach du grüne Neune…”, keuchte die Grünhaarige, als sie die Insel erkannte. Ohne auf Law einzugehen, der wissen wollte, was los sei, zog sich Talea das Tintenfass heran und fing an, kleine Umrisse in die Karte einzuzeichnen. “Was zum Teufel machst du?!”, schrie Law und wollte ihr die Feder und die Karte entziehen. “Warte mal eine Minute, Law! Ich muss mich konzentrieren!”, zischte Talea und zeichnete weitere Umrisse in die Karte ein, bevor sie an den Rand schrieb: “Felsengürtel taucht bei Sonnenuntergang auf und verschwindet mit dem Sonnenaufgang wieder.” Als sie die Feder zurück ins Tintenfass steckte, zog Law sich die Karte heran. “Woher weißt du das?”, fragte er und sah die Frau vor sich durchdringend an. “Weil ich schon einmal auf dieser Insel war. Ich kannte nur ihren Namen nicht. Und eine Karte, die ich einmal gezeichnet habe, vergess ich nicht.”, erklärte Talea und zuckte mit den Schultern. Nachdem Law die Karte erneut studiert hatte, brummte er zufrieden. Schon am nächsten Tag legte die Polar Tang an der Insel an. “Denkt dran, auf der Insel gibt es einen großen Marine-Stützpunkt, außerdem sind die Dorfbewohner hauptsächlich Angehöriger der Soldaten. Verhaltet euch ruhig, macht eure Erledigungen und dann legen wir heute Abend wieder ab.”, gab Law die Anweisungen. Während Talea mit Bepo auf dem U-Boot zurück blieb, ging Law persönlich in das Dorf um ein paar Dinge zu erledigen. Als er wieder kam, hatte er eine große Tüte dabei, in der sich neben Umstandskleidung auch noch ein paar Babyklamotten befanden. “D…Danke…”, brachte Talea überrascht hervor, doch der Kapitän wank wiederholt nur ab.
Und so vergingen die Wochen. Noch immer waren sie auf der Grand Line unterwegs, doch es störte Talea nicht. Fand sie es sogar entspannend, mit dem U-Boot zu reisen. Auseinandersetzungen mit anderen Piraten-Crews oder der Marine bekam die Grünhaarige gar nicht mit oder wurden gekonnt umgangen, oder besser gesagt um-taucht. Nachdem Law ihr den weiteren Küchendienst verweigert hatte, verbrachte sie viel Zeit in der Bibliothek, hatte Ikkaku ihr sehr viel Schwangerschafts-Lektüre auf einer der letzten Inseln besorgt, die gelesen werden wollte. Doch auch der Navigationsraum war nicht mehr vor der Grünhaarigen sicher. Nachdem Shachi ihr gedroht hatte, Law zu holen, hatte Talea nur gezischt: “Wenn du deinem Kapitän auch nur ein Sterbenswörtchen hiervon erzählst, dann werde ich dir beide Augen aus picken. Nimm mir nicht die Möglichkeit, mich zu revanchieren.” Beschwichtigend hatte Shachi die Hände gehoben und versprochen, nichts zu sagen.Die wöchentlichen Untersuchungen bei Law waren ernüchternd. Das Baby legte ordentlich an Größe und Gewicht zu und holte somit alles auf, was während der Geheimhaltung und Gefangenschaft eingebüßt worden war. “Was wäre dir denn lieber? Junge oder Mädchen?”, hatte Law einmal gefragt, während er die Ultraschall-Untersuchung machte. “Solange es gesund ist, ist es mir eigentlich egal. Aber so ein kleiner Lausebengel wäre schon toll. Oder doch eine kleine blonde Prinzessin?”, seufzte Talea und versuchte es sich vorzustellen. “Blond?”, murmelte Law nur überrascht, wusste er noch immer nicht, wer der leibliche Vater des Kindes war, aber in ihm verhärtete sich ein Verdacht.
Die Schwangerschaft von Talea war inzwischen sehr weit fortgeschritten und Law rechnete damit, dass sie in ein bis zwei Wochen das Kind zur Welt bringen würde. So langsam sollten sie also den Kurs festlegen, der Talea zu ihrem neuen Domizile bringen würde, weshalb Law die werdende Mutter aufsuchte. Doch die Hochschwangere war mal wieder wie vom Erdboden verschluckt. “Wie zum Teufel kann sie jedes Mal spurlos verschwinden, wenn wir mitten in der Tiefsee stecken.”, brummte Law und zog sich seine Mütze vom Kopf um sich frustriert durch die Haare zu fahren. War sie weder in ihrer Kajüte, noch in der Küche oder in der Bibliothek. Das waren die Orte, wo Talea sonst immer zu finden war, doch heute nicht. Nun schlug der Kapitän den Weg zum Steuerraum ein, wollte er die Grünhaarige einfach über die Lautsprecheranlage ausrufen. Doch schon als er den Steuerraum betrat merkte Law, dass etwas nicht stimmte. Denn der Posten war nicht besetzt, dafür vernahm er ein starkes Keuchen aus dem Navigationsraum, dessen Tür nur angelehnt war. Jeder an Bord wusste, das Law es zwar tolerierte, wenn sich etwas zwischen einzelnen Crewmitgliedern anbahnte, aber wenn dadurch Pflichten vernachlässigt wurden, konnte er schon sehr ungemütlich werden. Schnellen Schrittes durchquerte der Kapitän also den Raum und stieß die Tür zum Navigationsraum auf um diejenigen zurecht zu weisen, die ihren Posten vernachlässigten. Selbst als die Tür mit einem lauten Knall an die dahinter liegende Wand schlug, brachte Law kein Wort heraus. Die Szene, die sich vor seinen Augen abspielte, wirkte so falsch. Mitten im Raum, auf den Tisch abgestützt, stand Talea. Ihr Gesicht war gerötet und schweißnass, während Penguin an ihrer Hose herum nestelt. “Zieh mir die verdammte Hose endlich runter, mein Kind kommt!”, keifte Talea, ehe sich ihr Gesicht in eine gequälte Fratze verzog. Schnell hatte Law die wenigen Schritte überwunden, die ihn von den anderen Beiden trennten. Mit einer wirschen Handbewegung wischte Law die Dokumente von dem Tisch, ehe er die Grünhaarige vorsichtig darauf hob und in eine liegende Position brachte. “Wir brauchen abgekochtes Wasser, Handtücher und meine Arzttasche.”, gab Law die Anweisung an Penguin, während er selbst Talea die Hose von den Beinen streifte. Sofort stürmte der junge Mann davon, um die Anweisung seines Kapitäns zu befolgen. “Ganz ruhig atmen, Talea, wir bekommen das hin.”, instruierte Law und schenkte der werdenden Mutter sogar ein aufmunterndes Lächeln. “Kannst du sie… nicht einfach… mit deiner dämlichen Kraft… rausholen?”, fragte Talea gepresst, als die nächste Wehe über sie hinweg rollte. “Das könnte ich, aber es wäre nicht sinnvoll. Bei der nächsten Wehe musst du wieder pressen.”, schmunzelte Law. “F*** Dich Law!”, brüllte Talea und presste, als die nächste Wehe einsetzte. Da kam Bepo mit einem Topf kochendes Wasser in den Raum. “Tschuldigung.”, murmelte der Bär und wendete den Blick sofort von der halb entblößten Talea ab. Hinter dem Bär drängte sich Ikkaku mit den Handtüchern und Desinfektionsmittel in den Raum. “Penguin müsste auch gleich mit deiner Tasche kommen.”, sprach sie, als sie ein Handtuch auseinander faltete und in Laws ausgestreckte Hände legte. Ein weiteres, gefaltetes Handtuch, schob sie gleich darauf unter Taleas Kopf und strich ihr beruhigend über die Stirn. “Du machst das ganz wunderbar.”, bekräftigte sie Ikkaku, dann zauberte die Heart-Piratin noch eine Flasche Wasser aus ihrem Overall hervor, die sie vorsichtig an Taleas Lippen ansetzte. Hastig trank Talea ein paar Schluck Wasser, und seufzte erleichtert, als das kühle Nass ihre Kehle befeuchtete. Derweil war auch Penguin endlich mit Laws Arzttasche gekommen, aus der er Law auch soeben ein Paar Gummihandschuhe reichte, bevor er dann auch schon wieder verschwand um seinen Posten im Steuerraum einzunehmen.Während der Wehen flackerten die türkisen Flammen Taleas auf, was der werdenden Mutter zusätzlich Kraft raubte. “Auf der einen Seite finde ich deine Heilfähigkeit echt beneidenswert, doch jetzt gerade stört es enorm.”, brummte Law und er spielte kurz mit dem Gedanken, Talea Seestein-Handschellen zu verpassen, verwarf den Gedanken jedoch genauso schnell wieder, denn dafür war jetzt einfach keine Zeit. “Ich kann nicht mehr, Law.”, keuchte Talea nach einer weiteren halben Stunde, in der sie Bepos Tatze zerquetscht hatte. “Noch ein Mal, Talea. Ein letzte Mal noch.”, beschwor Law die Grünhaarige. “Ikkaku, du musst auf ihren Bauch drücken, wenn sie presst.”, kam auch schon die nächste Anweisung. Dann überrollte Talea die nächste Wehe. “Pressen Talea! Ikkaku, drück!”, instruierte Law, der zwischen Taleas Beinen steckte um das Baby auf die Welt zu bringen. “AAAAAAAAAAAAAAAARRGGHHH!”, stöhnte die Grünhaarige vor Anstrengung und dann ertönte endlich ein erlösender Babyschrei. “Du hast es geschafft.”, lächelte Law und hielt kurz darauf ein verschmiertes, kleines Etwas in die Höhe. Mühevoll richtete sich Talea ein bisschen auf. Ihr Gesicht war so weiß, wie die Overalls der Crew und doch stahl sich ein glückliches Lächeln auf die Lippen der frisch gebackenen Mutter. “Mara Battersby”, seufzte sie liebevoll den Namen ihrer Tochter, dann sackte sie zurück auf den Tisch, hatte Talea all ihre Kraft verbraucht. “Verdammt!”, flucht Law und drückte Ikkaku das Baby in die Arme, bevor er aus seiner Arzttasche eine Spritze zog und diese Talea injizierte. “Komm schon. Komm schon. Komm schon.”, beschwor Law die bewusstlose Frau, welche langsam wieder Farbe ins Gesicht bekam und gleich darauf japsend nach Luft schnappte und die Augen aufriss. “Na geht doch. Bepo, Ikkaku, wir bringen sie in Krankenzimmer 2. Dort kann sich Talea von den Strapazen erholen und in Ruhe ihre Tochter kennen lernen.”, gab Law die Anweisung, woraufhin der Eisbär die Grünhaarige vorsichtig hoch hob und aus dem Navigationsraum trug. Law folgte mit seinen Arztsachen, während Ikkaku noch immer die kleine Mara in den Armen hielt. “Law, kannst nicht du das Baby nehmen? Ich glaub ich mach es sonst nur kaputt.”, raunte Ikkaku und schielte besorgt zu dem kleinen Mädchen in ihren Armen hinab. “Tschuldigung. Kann ich sie nachher nehmen?”, fragte Bepo und dem Klang seiner Stimme nach, war er sehr aufgeregt. Anscheinend hatte Talea ihm leise zugesichert, dass Bepo die Kleine halten durfte, denn plötzlich hüpfte der Eisbär erfreut auf und ab. “Oh ich freu mich! Ich freu mich ja so!”, jauchzte er, bis ihm bewusst wurde, dass er Talea dabei durchschüttelte. “Entschuldigung.”, nuschelte er, bevor er dann wieder vorsichtig weiter ging.
An eine Infusion angeschlossen, saß Talea einige Zeit später im Bett und hielt ihre schlafende Tochter im Arm. Dabei strahlte die frisch gebackene Mutter von einem Ohr zum anderen. Law, der hin und wieder einen Blick in das Zimmer warf, hatte jedes Mal ein leichtes Lächeln auf den Lippen, als er das sah. “Können wir jetzt auch mal zu Talea und dem Baby?”, quengelte Shachi vor der Tür, der langsam ungeduldig wurde. “Himmel noch! Die Beiden sind keine Zirkus-Attraktion, sondern brauchen Ruhe! Talea ist nach der Geburt wegen ihrem Kreislauf zusammen gebrochen und nur weil Käpt´n Law ihr gleich ein Aufputschmittel gespritzt hat, sitzt sie noch da! Tschuldigung….”, entrüstete sich Bepo, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Talea vor der neugierigen Mannschaft zu schonen. “Das würde ICH auch sagen, wenn ICH das Baby bereits halten durfte.”, grummelte Penguin verärgert. Erst als Law selbst ein Machtwort sprach, verkrümelten sich die Crew-Mitglieder und der Arzt ging, um nach Mutter und Tochter zu sehen. “Wie geht´s dir jetzt?”, wollte Law wissen, als er das Zimmer betrat. “Besser, danke.”, pflichtete Talea ihm bei. Der Phönix hatte sich wieder regeneriert und somit war auch Talea bei vollster Kraft. “Freut mich. Dennoch würde ich euch diese Nacht gerne noch hier behalten, bevor ihr in dein Zimmer könnt. Zum einem, damit ich die kleine Mara noch etwas im Auge behalten kann, zum andern habt ihr hier noch Ruhe vor der Crew. Sie sind ganz neugierig auf die kleine Lady.”, erklärte Law und strich mit der Fingerspitze über Maras Näschen. Dann wurde der Gesichtsausdruck von Law jedoch etwas ernster. “Warum warst du eigentlich im Navigationsraum?”, wollte er von Talea wissen. “Irgendwie muss ich mich ja ablenken, wenn ich das U-Boot nie verlassen darf. Und da du mir verboten hast, weiter in der Küche zu helfen, hab ich mir eben eine anderweitige Beschäftigung gesucht, in der ich gut bin. Ich hab die Zeit damit verbracht, die veralteten und unvollständigen Karten neu zu zeichnen und sie auf den aktuellen Stand gebracht, sofern ich die Inseln kannte. Und heute war ich dort, weil ich den Kurs zu meiner neuen Heimat festlegen wollte.”, gab die Grünhaarige schulterzuckend Auskunft. “Und welche Insel ist das?”, kam es neugierig von Law. “Dawn, im East Blue.”, nuschelte Talea und ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. Kurz zogen sich die Augenbrauen von Law zusammen ehe er verwundert nachfragte: “Ist das nicht die Insel, von der Ruffy und Ace stammen?” Nickend stimmte Talea dem zu. “Ace hat mir viel über die Insel erzählt. Auch über das kleine Dorf, welches zwar zum Goa-Königreich zählt, aber weitab der Stadt liegt. Die Einwohner hatten Ace nicht dafür gehasst, wer er war, im Gegensatz zu den Stadtbewohnern. Weshalb ich der Annahme bin, dass mich dort auch niemand der Marine ausliefern wird.”, gestand Talea. Fahrig wischte sich Law mit den Händen übers Gesicht. “In den Blues ist zumindest die Marine nicht so stark vertreten. Dann werde ich mich mal darum kümmern, dass wir dich in den East Blue bringen.”, hatte Law gesagt und dann das Krankenzimmer verlassen, kurz darauf kam Ikkaku mit dem Babyfläschchen herein, war es mal wieder für Mara an der Zeit, etwas zu trinken.
Die Nacht war ruhig verlaufen, wenn man bedachte, dass Talea alle vier Stunden ein bisschen Milch für die kleine Mara zubereitet hat. Und auch die Untersuchung am nächsten Morgen verlief zu Laws Zufriedenheit, weshalb Talea mit dem Baby auf dem Arm in das Speisezimmer trat. Die morgendliche Geräuschkulisse verstummte für einen Bruchteil einer Sekunde, bevor ein Orkan ausbrach, weil jeder von seinem Stuhl aufsprang und die Mutter beglückwünschen und das Baby sehen wollte. Wie eine wogende weiße Masse kamen die Piraten auf Talea zu, die Schritt für Schritt nach hinten wich, bis sie mit dem Rücken an der Wand stand. Da schob sich ein orangefarbener Overall zwischen Talea und die Piraten. “Entschuldigung, aber… RUHE!”, brüllte Bepo, was die Meisten wieder zur Vernunft brachte. Entschuldigungen vor sich hin murmelnd, machten die Heart-Piraten kehrt und setzten sich wieder auf ihren Platz. “Danke, Bepo.”, lächelte Talea, bevor sie mit Mara zu jedem der Tische ging, damit die Piraten den Zuwachs begutachten konnten. Ausrufe wie “Oh wie goldig” und “Sie hat ja schon Haare?!”, machten die Runde. Nachdem jeder aus der Mannschaft die kleine Mara in Augenschein genommen hatte, legte sich auch die Aufregung an Bord wieder. “Wenn eure Aufmerksamkeit nun wieder zurück ist, wir haben einen Auftrag zu erfüllen. Wir werden Talea und Mara sicher in den East Blue geleiten, bevor wir meinen Plan vollenden und dann selbst in die Neue Welt übersetzen.”, verkündete Law. “In den East Blue?”, kam es schockiert von Clione. “Aber Käpt´n, das wäre doch ein herber Rückschlag für uns. Wir stehen jetzt kurz vor der RedLine und sollen in den East Blue zurück?”, protestierte Uni. “Ich habe dem Strohhut mein Wort gegeben und ich bin nicht gewillt, es zu brechen. Wir werden durch den CalmBelt in den East Blue übersetzen. Die Reise könnte etwas ungemütlich werden, aber ich vertrau auf euch.” Damit war von Laws Seite alles gesagt. Mit gesenktem Kopf saß Talea an ihrem Platz gegenüber von Law. Sie spürte den Unmut der Bande nur all zu deutlich. “Es tut mir Leid, dass ich euch solche Umstände mache.”, nuschelte sie leise. “Jetzt hör aber auf. Ich habe Ruffy gesagt, dass ich dich zu der Insel deiner Wahl bringe und das werde ich auch.”, hielt Law dagegen, war für ihn das Thema endgültig vom Tisch.