Aufeinandertreffen beim Dorffest
Windmühlendorf, Ende Mai
Die ganze Woche über, hatten die Dorfbewohner den großen Platz hergerichtet, Stände aufgebaut und dekoriert. Auch Talea hatte mit den Kindern geholfen, sie hatten die Girlanden geflochten und geschmückt, die nun überall hingen. Nun saß die Grünhaarige mit Makino vor deren Bar und beide Frauen erfreuten sich an einer kühlen Limonade, während Mara krabbelnd ihre Umgebung erkundete.
“Kaum zu glauben, aber bald wird die kleine Maus ein Jahr alt.”, schwärmte Makino und beobachtete das Mädchen, dass einen Grashalm in kleine Stücke zerrupfte. “Oh, ja. Die Zeit vergeht so schnell. Heute morgen hat sie sich am Stuhl hochgezogen. Wenn Mara so weiter macht, dann läuft sie noch vor ihrem ersten Geburtstag.”, seufzte Talea und auch sie richtete den Blick auf das grünhaarige Mädchen. “Das ist aber nicht alles, was dir momentan auf dem Herzen liegt, oder?”, wollte Makino wissen und legte mitfühlend ihre Hand auf Taleas Unterarm. Seufzend holte Talea Luft, ehe sie ihre Ängste bezüglich Whitebeards Eintreffen gestand und von ihren Alpträumen berichtete, die sich die letzten Nächte gehäuft hatten. “Warum hast du denn nicht schon früher etwas gesagt?”, tadelte die Bardame sie mitfühlend und zog sie anschließend in eine feste Umarmung.
“Weil ich nicht weiß, was ich will. Auf der einen Seite, will ich wieder das Meer bereisen, aber auf der anderen Seite will ich hier nicht fort, denn es geht mir hier gut. Und was ist, wenn Marco recht hatte und es für ein Kleinkind wie Mara viel zu gefährlich auf einem Piratenschiff ist?”, wollte Talea wissen und zum ersten Mal sprach sie den Namen von Maras Vater bewusst aus. “Das wirst du erst wissen, wenn du es ausprobiert hast. Und solltest du dich dazu entschließen, wieder in See zu stechen und es funktioniert nicht, du kannst jeder Zeit hierher zurück kommen.”, munterte Makino sie auf.
Und es war, als hätte Makino mit ihren Worten, eine schwere Last von Taleas Schultern genommen. Ein ehrliches Lächeln zierte die Lippen der grünhaarigen Piratin und sie hauchte ein zufriedenes “Danke.”

In dieser Nacht hatte Talea keine Alpträume und auch Mara hatte durchgeschlafen, weshalb Talea erholt und entspannt in den neuen Tag startete. Die Sonne schien bereits durch das Fenster ins Zimmer und Talea nahm sich die Zeit, ihrer Tochter eine ganze Weile beim Schlafen zuzusehen, ehe sie sich im Bad fertig machte. Von Unten hörte sie das Klappern des Geschirrs und der Duft von frischen Brötchen und Kaffee waberte durchs Haus. Nachdem auch Mara wach geworden war, ging es für die Beiden ein Stockwerk tiefer, um mit Garp gemeinsam zu frühstücken.
“Ich hab mir überlegt, dass du eine kleine Auszeit verdient hast.”, grüßte Garp die Grünhaarige, als sie sich an den gedeckten Tisch setzte und Mara auf ihren Schoß zog. “Wie meinst du das, Opa?”, hakte sie skeptisch nach, während sie sich ein Brötchen auf den Teller legte. “Bwahahaha. Jetzt schau doch nicht so, als wäre ich geisteskrank.”, dann wurde Garp jedoch etwas ernster. “Du sahst die letzten Wochen nicht besonders gut aus. Und ich denke, ich weiß an was es liegt. Du machst dir Gedanken darüber, was passiert wenn Newgate und seine Crew bald hier eintreffen sollten. Und deswegen möchte ich, dass du dich auf dem Dorffest amüsierst, während Mara bei mir bleibt. Betrink dich, tanze als gäbe es keinen Morgen, flirte mit den Burschen.”, grinste Garp nach seiner Aufzählung schelmisch.
“Du tust ja gerade so, als wäre ich eine alte Jungfer, die keinen Spaß hat.”, brummte Talea verstimmt und schob Mara ein Stück gebuttertes Brötchen in den Mund. “Wann hast du das letzte Mal etwas nur für dich getan?”, fragte Garp und blickte sie allwissend an. “Nun, ich habe gestern mit Makino eine Limo getrunken.”, antwortete Talea trotzig, und sie blies die Backen bockig auf. “Bwahahaha. Ja, das dachte ich mir. Kind, du bist 32 Jahre jung, also amüsier dich mal ein bisschen, du hast es dir verdient.”

Da Wiederspruch zwecklos war, nahm Talea das Angebot natürlich an. “Du schickst aber sofort jemanden, wenn was mit Mara ist oder du eine Pause brauchst, ja?”, vergewisserte sich Talea noch, bevor sie sich umziehen ging und Mara in Garps Obhut lies.
Einige Zeit später kam sie in einem brombeerfarbenem Neckholder-Kleid die Treppe herunter. Der Saum des Kleides schwang ihr um die Waden und helle Sandalen zierten ihre Füße. Die rechte Seite ihrer Haare, waren zu einem lockeren Zopf geflochten und über ihre Schulter gelegt, während die linke Seite frisch nach geschnitten wirkte. Und ein dezentes Makeup rundete Taleas Erscheinen ab. “Du siehst wunderschön aus.”, kam es anbetungswürdig von Hibari, die mit Mara auf dem Arm aus der Küche kam. “Ma-ma sööön.”, krakeelte Mara und patschte ihre Händchen zusammen.  “D…Danke.”, stotterte die errötende Talea, die es nicht gewohnt war, Komplimente zu erhalten und sie zupfte etwas verlegen an ihrem Zopf herum. Da schaute Garp um die Ecke. Für einen kurzen Moment blieb ihm der Mund offen stehen, doch dann räusperte er sich laut und brummte “Bist du immer noch da? Du sollst dich doch amüsieren gehen.” “Jaha, ich bin ja schon weg.”, und mit diesen Worten drückte Talea ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn, ehe sie winkend das Haus verlies.


Der Platz war bereits gut gefüllt, als Talea ihn erreichte. Ein Duftgemisch aus Süßwaren, Grillgut und Alkohol wehte ihr um die Nase und trieb ihr ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht. Sie sah wie sich Leafa Schilligall mit ihren Zwillingen eine Zuckerwatte teilte, während ihr Mann Kazuto kopfschüttelnd mit einem Krug Bier in der Hand daneben stand. Hin und wieder winkte die Grünhaarigen ein paar Bekannten zu, wenn sich die Blicke kreuzten, aber dann wurde sie auch schon von den Massen weiter gedrängt. Neben den Dorfbewohnern waren zahlreiche Städter gekommen. Einige davon, um zu feiern, andere wiederum, um ihre Waren zum Kauf an zu bieten.
“Talea?!”, kam es fragend von einer tiefen Männerstimme hinter ihr, weshalb sich die Grünhaarige schwungvoll umdrehte um dem Kartenladenbesitzer aus der Stadt gegenüber zu stehen, für den sie einige Zeit gearbeitet hatte. “Ich dachte, du bist mit dem rothaarigen Kaiser davon gesegelt.” Der leise Vorwurf in seiner Stimme war nicht zu überhören. “Es tut mir Leid. Wenn der König den Dorfbewohnern nicht gedroht hätte…”, zum Schluss hin versagte Talea die Stimme. “Ach Mädchen. Ich bin nur froh, dass es dir gut geht. Und falls du wieder für mich arbeiten willst, dann lass ich dir über meinen Jungen das Material herbringen.” Kräftig schlug der Mann ihr auf den Rücken, was die Grünhaarige einige Schritte vorwärts stolpern lies. “Im Moment bin ich restlos beschäftigt, aber ich werde mich melden, sollte sich was an der Situation ändern. Und danke.”, lehnte Talea das Angebot entschuldigend ab. Winkend verabschiedete sie sich und ihr Weg führte sie in Richtung Makinos Bar.

Als sie den Schankraum betrat, schüttelte Talea belustigt den Kopf. Es war brechend voll, genauso wie die zusätzlichen Sitzgelegenheiten, die vor der Bar aufgestellt worden waren. “Soll ich dir ein bisschen zur Hand gehen?”, fragte sie Makino, als sie hinter den Tresen trat. “Oh, das wäre sehr hilfreich. Aber geht das denn mit Mara?”, wollte Makino wissen, die ein Bier nach dem anderen abzapfte und noch nicht mal die Zeit fand, aufzusehen. “Die ist bei Opa Garp.”, erklärte Talea, ehe sie sich eine Schürze umband und die ersten Bierkrüge zu den Tischen brachte.
Die beiden grünhaarigen Frauen arbeiten wie ein eingespieltes Team zusammen. Während Talea bediente, kümmerte sich Makino um den Ausschank und um das spülen der Krüge, die Talea zurück brachte. Nach mehreren Stunden klang der große Ansturm auf die Bar langsam ab und für einen Moment konnte Makino durchatmen. “Du hast mir den Hintern gerettet.”, bedankte sie sich bei Talea, als diese eine weitere Ladung leerer Krüge hinstellte. “Wenn Garp mich nicht quasi aus dem Haus geworfen hätte, hätte ich dir nicht helfen können.”, grinste Talea und wischte sich die Hände an der Schürze ab. In diesem Moment wurden die Schwingtüre der Bar kraftvoll aufgestoßen, dass sie mit einem lauten Knall gegen die Wand schlug. “Wenn man vom Teufel spricht.”, rutschte es Talea heraus, als sie in dem Neuankömmling Garp erkannte, dem eine Wutader auf der Stirn pulsierte.

“Ich glaub es hackt! Hab ich dir nicht gesagt, du sollst dich amüsieren?!”, schimpfte Garp los, während er zum Tresen stampfte. “Solltest du nicht auf Mara aufpassen?”, konterte Talea gelassen und schnappte sich einen frisch gespülten Krug, um ihn mit Bier zu füllen und vor Garp abzustellen. “Dadan hat die kleine Motte abgeholt, um mit ihr das Feuerwerk anzusehen.”, nuschelte der Vizeadmiral in seinen Bart hinein, ehe er einen großen Schluck nahm. “Was? So spät ist es schon?”, fragte Talea ungläubig, kam es ihr gar nicht so lange vor, wie sie Makino geholfen hatte. “Egal, ich hatte hier ziemlich viel Spaß, Makino zu helfen.”, lächelte Talea, ehe sie von Makino ein Glas Wein in die Hand gedrückt bekam.
“Nochmals Danke. Für den restlichen Abend sollte ich wieder alleine klar kommen.”, murmelte Makino, dabei sah sie sich in der gut gefüllten Bar um, doch die Gäste waren alle bedient und zufrieden. “Siehste. Kein Grund zur Panik, Opa.”, grinste Talea und stieß mit ihrem Weinglas an Garps Bierkrug. “Frauen sind der Teufel in Person.”, grummelte Garp, jedoch trank er zusammen mit Talea.

Nach einem weiteren Glas Wein trat Talea aus der Bar heraus. Wo sich vorhin noch Familien dicht aneinander drängten um etwas zu Essen zu ergattern, standen sie jetzt in Grüppchen beisammen oder schlenderten gemütlich über den Platz in Richtung Hafen, wo in wenigen Minuten das Feuerwerk beginnen würde. Da der Dorfplatz nun nicht mehr so überfüllt war, konnte Talea auch eine kleine Bühne entdecken. Dort warteten verschiedene Musikinstrumente darauf, dass ihre Besitzer sie ergriffen um ihnen die schönsten Töne zu entlocken.
Ein ohrenbetäubender Knall, ähnlich eines Kanonenschlages, kündigte den Beginn des Feuerwerks an. Sämtliche Lichter, die nicht gebraucht wurden, erloschen und es wurde leise. Und dann erblühten bunte Blumen am abendlichen Himmel. Fasziniert blickte auch die Grünhaarige in den Nachthimmel um sich an dem Leuchten zu erfreuen. Die Farbexplosionen wurden begeisterten “Ah”s und “Oh”s begleitet.

Doch nicht nur im Dorf wurde das Feuerwerk bewundert. Langsam schob sich ein gigantisches Schiff auf den Hafen der Insel zu und an Bord standen gestandene Männer, die das bunte Spektakel betrachteten. “Dann kommen wir genau zur richtigen Zeit.”, freute sich Ace, der die Arme auf die Reling gestützt hatte und das Feuerwerk betrachtete. “Oi, wie meinst du das?”, fragte Marco nach, der neben Ace stand. “Es ist Dorffest. Es gäbe keinen perfekteren Zeitpunkt, um nach Hause zu kommen.”, murmelte Ace und sah verträumt den bunten Lichtern zu. In Gedanken war er jedoch schon weiter voraus und bei seiner selbsternannten Schwester.


Das Feuerwerk war längst zu Ende und die meisten Kinder im Bett. Auf der Bühne nahmen die Musiker ihren Platz ein und fingen an zu spielen. Vereinzelt tanzten ein paar Leute und Talea sah den sich drehenden Menschen zu. Wie gerne würde sie auch mit jemandem tanzen, doch die Auswahl an potenziellen Tanzpartnern war schwindend gering.
Da schob sich eine Hand in ihr Sichtfeld. Verwundert sah die Grünhaarige auf und erblickte Corby in seiner Dienstuniform. “Würdest du mit mir tanzen?”, fragte er und lächelte dabei charmant. Freudig nickend ergriff Talea die Hand des Marine-Soldaten und lies sich von ihm vor die Bühne führen. Corbys Hand lag etwas unterhalb von Taleas Schulterblättern, als er sie im Takt der Musik führte. Die ersten Schritte waren noch etwas holprig, doch schnell hatten die beiden einen gemeinsamen Rhythmus gefunden und schwebten förmlich über die Tanzfläche. Sanft drehte der junge Soldat die Grünhaarige aus der vorgegebenen Haltung heraus und tanzte mit ihr Rücken an Rücken weiter, bevor er sie wieder zu sich drehte. Diese untypische Tanzhaltung zog neugierige Blicke auf sich, so dass die Beiden von vielen Augenpaaren beobachtet wurden. Dabei konnte jeder sehen, dass diese zwei viel Spaß dabei hatten, sich im Takt der Musik zu wiegen.
“Warum tanzt du mit mir und nicht mit Hibari?”, fragte Talea leise, war ihr doch aufgefallen, dass die Marinesoldatin mehr für den jungen Seekadetten empfand. “Sie steht nicht so aufs tanzen, und du sahst so aus, als ob du tanzen wolltest.”, erklärte sich Corby, dann lies er die Grünhaarige um sich selbst drehen und er entdeckte einen rosafarbenen Schimmer auf Taleas Wangen.

Und während alle mit den Feierlichkeiten beschäftigt waren, bemerkte keiner, wie ein Piratenschiff im Hafen des Windmühlendorfes anlegte. Sobald die Gangway gelegt war, verließ ein schwarzhaariger junger Mann, mit orangefarbenem Cowboyhut das Schiff. Auf das “Ace, warte!”, des Kapitäns, achtete er nicht mehr.
Kopfschüttelnd sah Whitebeard seinem zweiten Kommandanten nach, der zielstrebig das Dorf ansteuerte. “Noch immer so ungestüm, wie damals.”, brummte er. Dabei konnte Whitebeard es selbst nicht erwarten, ins Dorf zu kommen, um mit seinen eigenen Augen zu sehen, dass seine tot geglaubte Tochter wohlauf war. “Soll ich ihm hinterher?”, fragte Marco und vergrub gelassen seine Hände in den Hosentaschen. “Nein. Ich denke, hier wird keine Gefahr lauern. Und wenn doch, so weiß er sich zu verteidigen. Legen wir erst einmal in Ruhe an, dann können wir ihm immer noch folgen.”, brummte Whitebeard und erhob sich von seinem Thron.


Irritiert blieb Talea auf der Tanzfläche stehen und zwang somit auch Corby zum Stillstand. Gerade hatte sie gedacht, sie hätte Ace in der Menschenmenge erblickt, doch als sie erneut in die Richtung geblickt hatte, war dort niemand zu sehen und schließlich konnte es auch nicht so sein. Immerhin war Ace gestorben. Über sich selbst den Kopf schüttelnd, wollte sie wieder in den Takt kommen, doch so recht wollte es nicht klappen. “Was war los?”, wollte Corby besorgt wissen und er musterte Talea aufmerksam. Sie setzte ein gezwungenes Lächeln auf und schüttelte einmal kräftig den Kopf. “Ich dachte, ich hätte jemand Bekanntes gesehen. Aber meine Sinne haben mir wohl einen Streich gespielt.”, versuchte Talea Corby zu beruhigen. Einige Male versuchte Corby noch, den Rhythmus wieder auf zu nehmen, doch Talea war mit ihren Gedanken abgedriftet, dass kein harmonisches tanzen mehr zustande kam. So entließ er die Grünhaarige aus seinem Griff und machte ein paar Schritte nach hinten. “Corby?”, fragte Talea verwundert, die durch seine Handlung ins Hier und Jetzt zurück geholt wurde. Doch der Rosahaarige lächelte nur verschmitzt. Mit leicht nach vorne gebeugtem Oberkörper schritt Corby wieder auf die Grünhaarige zu, dabei schwang er seine Arme im Takt der Musik von rechts nach links, schnipste dabei und zog Grimassen. Dies entlockte Talea ein ehrliches und herzhaftes Lachen und erleichtert sah Corby, dass seine Taktik aufging und Talea nicht mehr so bekümmert aussah. Er hakte sich bei ihr ein und hüpfend drehten sie sich im Kreise und sie blödelten miteinander herum.

Inzwischen war die White Whale vertäut und ein Großteil der Mannschaft auf der Insel. Auch der Kapitän hatte das Dorf betreten, neben ihm schlenderte sein Vize, der sich umsah. Durch seine enorme Größe, konnte Whitebeard das Geschehen relativ gut überblicken. Er sah, wie Ace sich an den Tanzenden vorbei drückte, um die wohl einzige Bar im Dorf, anzusteuern. “Ace ist auf dem Weg zur Bar, dort drüben.”, teilte Whitebeard seinem Vize mit und deutete in die Richtung, in der die Bar lag. Verstehend nickte Marco und er schlängelte sich geschickt zwischen den Menschen hindurch in die Richtung, in die sein Pops gezeigt hat. Dabei kam Marco auch an den Tanzenden vorbei. Aus dem Augenwinkel registrierte er ein Pärchen, welches in seinen Drehbewegungen stoppte. Vielleicht hätte Marco dem mehr Aufmerksamkeit geschenkt, wenn sich vor ihm nicht eine Lücke aufgetan hätte. Dadurch hatte er einen wunderbaren Blick auf Ace, der in diesem Moment von einer grünhaarigen Frau stürmisch umarmt wurde. Wie erstarrt blieb der Blonde stehen. Konnte es möglich sein? Der Herzschlag des Phönix beschleunigte sich, doch noch ehe er Hoffnung schöpfen konnte, schwenkte ein Mann in der Nähe seinen leeren Bierkrug und rief den Namen der Grünhaarigen.

Endlich hatte Ace die Bar erreicht. Als er damals Ruffy als kleinen Bruder angenommen hatte, war er mit ihm öfters hier her gekommen. Die Barbesitzerin Makino war es auch, die ihm Bitte und Danke beigebracht hatte.
Die Feuerfaust musste noch nicht einmal die Bar betreten, denn Makino kassierte ein paar Männer an den Tischen vor der Bar ab. “Lang ists her. Hallo, Makino.”, sprach Ace die Grünhaarige an, die sich, seit er die Insel verlassen hatte, kaum verändert hatte. Langsam, wie in Zeitlupe, drehte sich die Barbesitzerin um. Ihre Augen weiteten sich und sie schlug sich die Hände vor den Mund. “Ace?”, hauchte sie den Namen des Schwarzhaarigen ungläubig. Dessen Grinsen wurde nur noch breiter und ehe er sich versehen konnte war Makino ihm stürmisch um den Hals gefallen. Tränen tropften auf den freien Oberkörper der Feuerfaust und zwischen den Schluchzern hörte Ace etwas wie “…dachten du seist tot…”, “…ein Wunder…”, “…Dadan erfahren…” und “…so froh…”.
Sanft schob Ace dir Grünhaarige eine Armlänge von sich fort, dann wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht. “Makino, ich erzähl dir und den anderen gerne in Ruhe, was passiert ist. Aber zuerst muss ich jemanden finden. Ihr Name ist Talea…”, weiter kam Ace nicht, da ihn Makino sofort unterbrach. “Sie wohnt bei deinem Opa im Haus.” Erleichtert seufzte Ace auf. Hatte er schon befürchtet, ganz Mount Corbo nach ihr absuchen zu müssen. “Makino!”, rief da ein Mann und schwenkte seinen leeren Bierkrug, was das kleine Wiedersehen unterbrach.

Fahrig wischte Marco sich über die Augen. Für einen kurzen Moment hatte er wirklich gedacht, dass diese grünhaarige Frau, Talea sei. Und während er sich noch in Gedanken selbst einen Narr schimpfte, drang ein reines und helles Lachen an sein Ohr. Ein Lachen, das ihm mehr als vertraut gewesen war. “Unmöglich.”, flüsterte Marco. Traute er seinen Sinnen nicht mehr. Immerhin war die Frau vorhin ja auch nicht Talea. Warum sollte er also jetzt ihr Lachen hören? Um dem Ganzen jedoch auf den Grund zu gehen, und um sich selbst davon zu überzeugen, dass er sich irrte, schob sich Marco durch die Menge hindurch, an den Rand der Tanzfläche.
Mehrmals blinzelte der Vize der Whitebeard-Piraten, doch das Bild vor seinen Augen blieb das Gleiche. Dort, direkt vor seiner Nase, alberte tatsächlich Talea mit einem Marine-Soldaten herum. Er hätte sie immer wieder erkannt. Der leichte, sinnliche Schwung ihrer Lippen war genauso unverkennbar wie das Aufbegehren seines Phönix, als er die Grünhaarige witterte. Er konnte nicht anders, aber Marco musste ihren Namen laut aussprechen. “Talea? Bist du es wirklich?”
Zum zweiten Mal an diesem Abend, blieb Talea abrupt stehen. Dieses Mal, weil ihr Name genannt wurde. Sie musste sich nicht lange umsehen, um den Sprecher ausfindig zu machen. Der blonde Pirat war nicht zu übersehen. “M…Marco.”