Von Geschwistern und einem Geburtstag
Die Tage vergingen und es wurden Wochen, gar Monate, daraus.
Mittlerweile nutzte Talea auch wieder die Phönixkraft und genoss es sichtlich, wenn sie mit Marco durch die Weiten des Himmels glitt. Ihre Angst vor einem weiteren Flug-Fiasko waren überwunden, nachdem Marco sich die Zeit genommen hat und mit ihr alle möglichen Szenarien durchgegangen war und mit ihr geübt hatte, wie sie sich dabei verhalten musste.
Nun allerdings neigte sich der September langsam dem Ende entgegen und Talea schlenderte mit Ace im Schlepptau über die Herbstinsel, an der sie momentan ankerten. Sie zog die Jacke etwas enger um sich, ließ der kalte Wind sie doch etwas frösteln, während Ace noch immer Oberkörperfrei neben ihr her lief. “Soll ich dich etwas wärmen?”, grinste Ace und lies eine Flamme in seiner Handfläche entstehen. “Danke, ich verzichte. Gib mir lieber mal einen Tipp, was ich Marco zum Geburtstag schenken kann.”, grummelte Talea. “Du kannst dir eine Schleife umbinden und dich selbst schenken.”, lachte Ace, war es kein Geheimnis, dass der Vize und die Navigatorin seit geraumer Zeit jede Nacht das Bett teilten. “Oder mach es Conny nach und zieh endlich in seine Kajüte. Dann muss auch keiner von euch beiden, in aller Herrgottsfrühe, durch die Gänge schleichen.”, sinnierte der Cowboyhutträger, während er die Arme hinter dem Kopf verschränkte. “Wäre das nicht ein bisschen aufdringlich? Ich mein, klar wir sind in der Beziehung ein ganzes Stück weiter, aber wenn man bedenkt, dass wir erst ein gutes Jahr auf der Moby sind und ich mit Marco erst etwa ein halbes Jahr zusammen bin, kommt mir das schon ein bisschen schnell vor.”, druckste die Grünhaarige herum und biss sich nervös auf der Lippe herum. “Talea, wir sind Piraten und leben auf einem Schiff. Natürlich läuft das bei uns ein bisschen anders, als bei der zivilen Bevölkerung. Mach dir deswegen doch nicht immer so einen Kopf.”, versuchte Ace sie zu beruhigen. “Also glaubst du, Marco würde sich freuen, wenn ich mich bei ihm einniste?” “Ganz bestimmt. Und wenn du dich dann noch am Abend nur mit einer Schleife um die Brust in seinem Bett räkelst, dann wird es auch sicher nicht mehr lange dauern, bis lauter kleine Piepmätze von euch übers Deck tollen.” “Oh du….!”, schimpfte Talea drauf los und wollte Ace eine Kopfnuss verpassen, doch der wich ihrem Schlag geschickt aus. “Na komm, du lahme Ente, wir wollten noch in ein Wirtshaus und langsam bekomm ich echt Kohldampf.”, stichelte Ace weiter, fing dann aber zu rennen an, als Talea ihm zumindest einen kleinen Schlag auf den Hinterkopf verpassen konnte.
Im Wirtshaus angekommen, steuerte Ace sogleich einen Tisch nahe der Küche an, was die Grünhaarige nur stöhnen lies. “Deine Fressorgie kannst du dieses Mal aber selber zahlen.”, grummelte sie und hängte ihre Jacke über die Stuhllehne. Es dauerte nur ein paar Minuten, ehe ein Kellner an ihren Tisch trat. “Was kann ich den Herrschaften bringen?”, fragte er. “Eine Flasche Sake und zwei Schälchen, für den Herren einmal die komplette Speisekarte und für mich einen Salat bitte.”, bestellte Talea. “Ei…Einmal…d..die…komplette….?”, stammelte der überforderte Kellner und seine Stimme versagte am Ende des Satzes. “Genau und sagen Sie dem Koch doch bitte, er möge sich mit den Mahlzeiten beeilen.”, bestätigte Ace und nickte dazu bekräftigend. Wankend ging der Kellner fort. “Ich glaube, ich hab ihn ein bisschen geschockt.”, grübelte Ace, ehe er wie üblich grinste. Eine Kellnerin brachte den bestellten Sake und beteuerte, dass das Essen auch gleich serviert werden würde. Mit einem Nicken dankte Talea der Frau, ehe sie die Sakeflasche entkorkte und die zwei Schälchen füllte. Aces griff nach dem einem Schälchen, während Talea das Andere erhob. “Von diesem Moment an, sind wir Bruder und Schwester.”, sprach Ace feierlich und stieß mit Talea an, bevor sie den Sake in einem Zug leer tranken. Lachend stellten beide die Sakeschale auf den Tisch. “Ich kann es nicht glauben, dass wir es endlich geschafft haben auf unsere Geschwisternschaft zu trinken.”, grinste Ace. “Wie viele Anläufe hatten wir? 11?”, fragte die Grünhaarige nach und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. “Mindestens fünf Mal kamen uns andere Piraten dazwischen, die sich mit uns anlegen wollten und drei Mal die Marine. Zwei Mal bin ich währenddessen eingeschlafen.”, zählte Ace an den Fingern ab. “Vergiss nicht, beim ersten Mal hatte Pops den kompletten Sake leer getrunken, bevor wir anstoßen konnten.”, ergänzte Talea. “Stimmt. Und dann war das eine Mal, als wir beide schon komplett betrunken waren und es nicht mehr auf die Reihe gebracht haben, anzustoßen, da haben wir den Sake einfach so gekippt.”, lachte Ace. “Aber immerhin haben wir es jetzt geschafft.”, dabei schob Talea die wieder aufgefüllte Sakeschale zu Ace hinüber. “Das stimmt. Auf uns, Schwesterchen.” Erneut klirrte es, als die beiden Piraten anstießen, dann wurden auch schon die ersten Gerichte aufgetragen und Ace verfiel in den Fresswahn. Während Talea ihren Salat in normalem Tempo aß, blätterte sie durch die Zeitung, die sie sich vom Nebentisch gemopst hatte. “Oh, sie mal Ace, die neuen Steckbriefe sind raus.”, stellte sie überrascht fest, als sie den Stapel zwischen den Seiten entdeckte. “Monkey D. Ruffy.”, las sie von einem der Blätter ab und besah sich das Foto genauer. “Haft du gefafe Fuffy gefaft?”, nuschelte Ace mit vollem Mund, ehe er mühevoll das Essen hinunter würgte. “Monkey D. Ruffy. Ja. Das ist der erste Steckbrief, den ich von dem Jungen seh, aber schon ein Kopfgeld von 30 Millionen Berry.”, sprach sie, da wurde ihr bereits der Steckbrief aus der Hand gerissen und Ace Augen leuchteten freudig auf, als er das Bild ansah. “Das ist mein kleiner Bruder! Endlich ist er auch auf dem Meer unterwegs!”, rief er freudig aus. “Du meinst, das ist die kleine, heulende Nervensäge, von der du mir immer wieder erzählt hast?”, hakte nun Talea nach. “Jap.” Schulterzuckend nahm die Grünhaarige das so hin. “Dein Kopfgeld ist im übrigen auch gestiegen. Du bist jetzt 550 Millionen Berry wert.”, merkte sie noch an, ehe sie ihren eigenen Steckbrief in die Finger bekam. Ein erstickter Schrei entfuhr ihrer Kehle. Ace der Ruffys Foto einsteckte, sah nun besorgt auf. “Was ist passiert?”, fragte er sogleich nach. “Die können doch nicht SO ein Foto von mir nehmen!”, entrüstete sich die Grünhaarige und drehte den Steckbrief in Aces Richtung. Sofort schoss dem Cowboyhut-Träger Blut aus der Nase. Trug Talea doch nur rote Unterwäsche mit schwarzem Spitzenbesatz, die das Nötigste verdeckte. “W..Wann ha…hattest du … das ….an?”, stammelte Ace. “Auf der letzten Insel, als ich in dem Dessous-Laden war, da hab ich das anprobiert…”, erklärte die Grünhaarige und drehte das Bild wieder zu sich. “Wahrscheinlich haben sie über die Kabinenwand hinweg fotografiert, würde zumindest den Blickwinkel erklären.”, gab Ace ernst von sich. Resigniert sah Talea wieder auf das Bild. “Sieh es doch mal posi…”, schon lag Ace mit dem Gesicht in seinem Essen. “Was soll an diesem verfluchten Teil den positiv sein?”, fragte sich Talea leise, als eine große Hand über ihre Schulter griff und sich den Steckbrief schnappte. “Nettes Outfit. Ziehst du das mal für mich an?”, raunte Marco der Grünhaarigen auch schon ins Ohr. “M…Marco!”, stammelte Talea und lief rot an. “Und?”, wollte der blonde Vize der Piratenbande wissen. “I..Ich h..hab es… nicht gekauft… nur anprobiert.” Verlegen strich sie sich die Haare hinters Ohr. “Sehr schade, es steht dir nämlich ausgezeichnet. Eigentlich bin ich nur gekommen, um euch zu holen. Pops will wieder in See stechen und ihr zwei seit die Letzten, die noch fehlen.”, sprach Marco nun sein Anliegen an. Da blubberte es in Aces Teller und er hob den Kopf. Mehrfach blinzelte Ace, als Marco ihm wortlos eine Serviette ins Gesicht warf. Nachdem der Feuerbändiger sein Gesicht gesäubert hatte und Marco auch ihm gesagt hatte, dass sie ablegen wollten, stand Ace auf, setze sich den Cowboyhut auf und bedankte sich bei dem Wirt für das köstliche Essen. Noch ehe sich Marco oder auch Talea versehen konnten, hatte Ace die beiden Phönixe an der Hand aus dem Wirtshaus gezogen. “HEY! SIE MÜSSEN NOCH ZAHLEN!”, schrie der Wirt, mit erhobener Faust, hinter den flüchtenden Piraten her, doch da waren sie schon um die nächste Häuserecke verschwunden und waren zum Hafen unterwegs. “Ace!”, wütend funkelte Talea den Schwarzhaarigen an, der nur lachen konnte. “Jetzt hast du auch mal die Zeche geprellt. Muss wohl in der Familie liegen.”, grinste Ace. Da Marco sich schon aus Aces Klammergriff befreit hatte und neben dem Schwarzhaarigen lief, drehte der Vize den Kopf zu Talea hinter, die noch immer von Ace mitgezogen wurde. Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des Vize, als er den bedröppelten Gesichtsausdruck der Grünhaarigen sah. Keuchend kamen die drei Piraten auf dem Schiff an, als auch schon des Kapitäns Stimme übers Deck hallte, dass die Leinen gelöst und Segel gesetzt werden sollen. Etwas vorn über gebeugt stützte Ace sich auf seine Knie und rang nach Atem. “Was seit ihr denn so gerannt?”, wollte Kimel wissen und kratzte sich am Kopf. “Der Wirt… Talea… Zeche geprellt.”, keuchte Ace. “Wer hat mich denn einfach so aus der Wirtschaft geschleift?!”, fauchte die Grünhaarige und gab Ace eine ordentliche Kopfnuss. Dröhnend lachte Whitebeard, während Kimel und Marco synchron die Köpfe schüttelten, über das Verhalten der beiden Streitenden.
Der September war zu Ende und es stand Marcos Geburtstag vor der Tür. In der Küche herrschte am Tag vorher reges Treiben, musste alles für die Feier organisiert werden. “Kann mir mal jemand schnell Eier aus dem Lager holen?”, tönte Thatchs liebliche Stimme durch die Küche. “Pass auf! Der Ofen brennt!” “Holt mal jemand was zum löschen!?!” Kurz überlegte Talea, ob sie auf den Kaffee verzichten könne, als sie die Rufe vernahm. Unschlüssig stand sie in der Mensa und war hin und her gerissen. Einerseits mit Kaffee konnte sie besser arbeiten, auf der anderen Seite schienen die Köche enormen Stress zu haben und da wollte sie nicht auch noch stören. Da kam Conny mit rußverschmiertem Gesicht aus der Küche. “Oh. Talea. Brauchst du was?”, fragte die Köchin und verschmierte den Ruß nur noch mehr im Gesicht. “Eine Kanne Kaffee, wenns keine Umstände macht.”, murmelte die Grünhaarige und wirkte zerknirscht, weil sie nun doch den Köchen noch ein wenig mehr Arbeit aufhalste. “Kein Problem, ich setz gleich welchen an und schick dir nachher einen der Küchenjungen hoch.” Strahlend hatte sich Talea bedankt und war dann auch so gleich wieder in den Navigationsraum entschwunden, so dass sie niemandem vom Küchenpersonal im Weg stand.Knapp eine halbe Stunde später betrat ein Küchenjunge mit zerzaustem rotbraunem Haar den Navigationsraum. Vorsichtig balancierte er das Tablett mit der Kaffeekanne, einer Tasse, Milch und Zucker sowie einem Teller voller Obststücke zu einem freien Tisch. Lächelnd bedankte sich Talea für den Service, was den Jüngling rot werden ließ. “Wenn ich … nichts weiter… tun kann… dann … Krankenstation..”, stammelte der Junge und wollte schon fluchtartig den Navigationsraum verlassen. “Weswegen musst du auf die Krankenstation?”, hielt Talea ihn mit ihrer Frage zurück. “Kleine Verbrennung.”, zerknirscht starrte der Küchenjunge auf seine Fußspitzen. Erst da fiel Talea das nasse Küchenhandtuch auf, dass er um den linken Unterarm geschlungen hat. “Darf ich?”, fragte sie und deutete auf das Tuch. “Leichte Verbrennungen, huh?”, sprach die Grünhaarige mit sich selbst, als sie den Arm inspizierte. Türkise Flammen umschlossen ihre Fingerspitzen, als sie nur ein paar Millimeter über der verbrannten Haut entlang streifte und die Wunde heilte. Zurück blieb nichts als rosafarbene, neue Haut. “Na also, so gut wie neu.”, lächelte Talea, als sie fertig war. “Milo, du solltest deinen Arm die nächsten fünf bis sieben Tage aber nicht dem Sonnenlicht aussetzen. Geh am besten in der Krankenstation vorbei und lass dir von Nicola eine Brandsalbe geben.”, gab Souta die Anweisung, als er im Türrahmen erschien. Nickend eilte der Küchenjunge aus dem Raum. “Was machst du denn hier?”, neugierig blickte Talea den anderen Navigator an. “Ich wollte dir ein bisschen Arbeit abnehmen. Hab gesehen, dass mehrere Karten auf einem veralteten Stand sind und die neuen Informationen beigelegt waren.”, zuckte Souta mit den Schultern. “Dann will ich mich nicht beschweren.” Sich wieder der Karte vor sich zuwendend, setzte sich Talea ihre Brille auf die Nase und zeichnete den bisher zurück gelegten Kurs in die Karte ein und vermerkte die Route mit dem neusten Datum. Sie arbeiteten einige Zeit lang stillschweigend, als Souta sich dann doch zu reden anfing. “Ach ja, Marco hat mich gebeten, dir auszurichten, dass er heute gern mit dir zu Abend essen möchte.” “Okay.” “Okay? Mehr willst du dazu nicht sagen?”, entrüstete sich Souta. “Nein.” “Warum willst du nicht mehr dazu sagen?”, regte sich nun der Navigator auf. “Was soll ich denn groß dazu sagen?”, stellte Talea die Gegenfrage. “Wie wäre es mit sowas:”, fing Souta an und legte sich die Hände an die Wangen, nahm einen überraschten Gesichtsausdruck an, der auch gleichzeitig irgendwie verängstigt bei ihm aussah. Dann begann er mit Pieps-Stimme zu sprechen, “Oh mein Gott, Marco will heute Abend mit mir zusammen Essen. Was soll ich da bloß anziehen? Gibt es einen bestimmten Grund dafür, dass er am Abend vor seinem Geburtstag mit mir alleine zusammen essen will?” Im nächsten Moment änderte Souta auf seine normale Stimme. “Jetzt mach dir nicht so einen Kopf. Es ist nur Marco. Zieh dir ein schickes Kleid an und genieß den Abend mit unserem Kommandanten. Immerhin kann er morgen ausschlafen, weil Pops ihm an seinem Geburtstag immer frei gibt.”Ausdruckslos hatte Talea Souta angesehen, als er versucht hatte, sie nachzuahmen. “Und was genau, an deiner Aussage sollte mich jetzt dazu bringen, mehr über das Abendessen zu sagen?”, wollte sie wissen und zog skeptisch die Augenbraue hoch. “Ich gebs auf. Du bist genauso kalt wie Marco.”, resigniert warf Souta die Arme in die Luft. “Vielleicht interpretierst du zu viel in diesen einen Satz hinein, Souta. Ich kann auch mit Marco gemeinsam zu Abend essen, in der Mensa, mit all den Andern.”, hielt Talea dagegen. Seufzend wandte sich Souta seiner Seekarte wieder zu.
Zur Essenszeit fand sich Talea dann in der Mensa ein. Vom anderem Ende der Mensa winkte Ace wie blöd und hatte ein übertrieben großes Grinsen im Gesicht. Augenverdrehend machte sich die Grünhaarige auf den Weg zu ihm. “Setz dich, setz dich.”, hibbelte Ace und das Grinsen wurde immer breiter. “Ich hab dir extra den Platz neben Marco frei gehalten, damit ihr zusammen Essen könnt. Wie bei einem Date.”, erklärte der Feuerteufel. “Bei einem Date, würde man sich aber gegenüber sitzen und nicht nebeneinander.”, unterbrach ihn da Nicola und setzte sich provokant auf den Platz, den Ace für Talea frei gehalten hatte. Etwas bedröppelt blickte Ace nun in die Tischrunde. “Echt?” Zustimmendes Nicken kam von allen Seiten.”Heute spinnt ihr aber auch echt alle.”, murmelte Talea, ehe sie auf die andere Tischseite ging und dort gegenüber von Marco platz nahm. Dieser war noch in die heutige Tageszeitung vertieft und schien nicht an seiner Umgebung interessiert zu sein. Doch als Talea zu dem Blonden blickte, sah sie seine Augen, die vor Belustigung, über den Rand der Zeitung hinweg, blitzten. Der Vize legte die Zeitung erst beiseite, als die Küchenjungen das Abendessen auftrugen. “Schön, dass du es einrichten konntest, mit mir zu Abend zu essen.”, formten seine Lippen lautlos. “Danke für die Einladung zum Date.”, kam die ebenso stumme Antwort Taleas zurück. Leicht runzelte Marco die Stirn. “Date?”, fragte er halblaut und Ace, der nur zwei Stühle weiter saß, verschluckte sich abrupt an einer Kartoffel. “Nicola, sei doch bitte so gut und bewahre Ace vor dem Erstickungstot. Sonst muss noch jemand Mund zu Mund Beatmung bei ihm machen.”, wandte sich Talea an die Krankenschwester, die auch sofort kräftig auf Ace Rücken schlug. “Ja, Date. Irgendwie hat es die Runde gemacht, dass du heute gerne mit mir zusammen Essen wollen würdest. Weshalb ich mir eine kleine Showeinlage ansehen durfte, wie ich entsetzt darüber bin, weil ich nicht weiß, was ich zum Essen tragen soll. Und wie mir vor Angst die Knie schlottern sollten, weil wir zwei ALLEINE essen.”, erzählte Talea nun, in einer Lautstärke, die in der ganzen Mensa zu hören war, war es in der Mensa doch sehr leise geworden. “Das kann sie doch nicht einfach so ausplaudern.”, kam es undeutlich von irgendwo aus dem Raum, als Souta den Kopf einzog. “Nun, wenn das ein Date sein soll, dann fehlt aber ein bisschen was, meinst du nicht auch?”, fragte Marco und zwinkerte ihr zu. “Eindeutig. Der Wein fehlt. Blumen und Kerzen kann ich drauf verzichten, aber der Wein fehlt.”, stimmte die Grünhaarige ernst zu, bevor sie nicht anders konnte und zu lachen begann. Die angespannte Stille in der Mensa löste sich schlagartig auf, als Whitebeards dröhnendes Lachen erklang. “Warum hast du Talea denn ausrichten lassen, dass du mit ihr zu Abend essen willst, wenn es sich doch nicht um ein Date handelt?”, wollte Nicola nun aber doch neugierig wissen und musterte Marco von der Seite. “Ganz einfach. Die Gute vergisst abends, wenn sie arbeitet, gerne die Zeit. So war aber sichergestellt, dass sie hin und wieder auf die Uhr blickt und damit nicht vergisst, dass sie auch mal was Essen soll.”, erläuterte Marco. Ein allgemeines “AHA!” ging bei dieser Erklärung durch den Raum. Und ein leise “Und weil ich gern in deiner Gesellschaft bin” nur für Talea hörbar, setze Marco noch hinten dran.
Da es draußen ziemlich kalt war, verbrachten die Piraten ihre freie Zeit, in den Gemeinschaftsräumen. Dort wechselte, dank dem regen Glücksspiel, das Geld dauernd den Besitzer. An diesem Abend jedoch, fand man weder Marco noch Talea in einem der Gemeinschaftsräume. Hatten die beiden sich, Händchen haltend, wie zwei verliebte Teenager davon geschlichen und standen nun knutschend in einer dunklen Nische. “Meine Kajüte ist näher.”, raunte Marco und zog die kichernde Grünhaarige hinter sich her. “Guten Morgen, Geburtstagskind.”, säuselte Talea am nächsten Morgen und küsste zärtlich den noch schlafenden Marco. “Mhm. Daran könnt ich mich gewöhnen.”, seufzte Marco und verzog den Mund zu einem Lächeln. “An jeden Tag Geburtstag zu haben?”, wollte Talea neckend wissen. “Nein. Morgens mit einem Kuss von dir geweckt zu werden.”, gestand der Vize und zog die Grünhaarige zu einem weiteren Kuss zu sich heran. “Oh! Na dann ist mein Geschenk für dich ja perfekt.”, freute sich Talea, nachdem sie sich von Marco gelöst hatte. “Du brauchst mir doch nichts schenken. Mit dir zusammen zu sein, reicht mir völlig aus.”, brummte Marco peinlich berührt, mochte er es gar nicht, Geschenke zu bekommen. “Glaub mir, mein Lieber, du wirst davon begeistert sein. Und es ist auch ein bisschen eigennützig für mich.”, gab Talea zu. Nun war Marcos Neugierde doch geweckt. “Meinetwegen, dann gib mir mein Geschenk.” Und auffordernd hielt er Talea die Hand hin. “Ich hab nicht gesagt, dass es was Materielles ist.”, kicherte Talea daraufhin los. “Ich schenke dir ganz viel Zeit mit mir. Denn ich würde gerne bei dir einziehen.”, lies Talea nun die Bombe platzen. Im ersten Moment wirkte Marco überfordert und war auch sprachlos, was Talea verunsicherte. “Nicht gut?”, wollte sie wissen und zog die Schultern hoch. Kam sie sich doch ziemlich dumm vor, dem Vorschlag von Ace folge geleistet zu haben. “Oi! Nein! Das… Das ist … Wow.”, brachte Marco nur heraus und küsste Talea daraufhin stürmisch. Als die Beiden dann auch endlich mal aus dem Bett kamen, gingen sie gemeinsam Frühstücken. In der Mensa war reger Betrieb, aber sobald Marco den Raum betreten hatte, wurde es schlagartig still. “Eins, zwei, drei!”, hörte man Haruta zählen und schon schwoll ein sehr verstimmtes “Hoch soll er leben. Hoch soll er leben. Dreimal hoch. HOCH! HOCH! HOCH!” an. Danach stürmten alle, aber wirklich alle, anwesenden Nakamas auf Marco zu, um ihm persönlich zu gratulieren. Talea zog sich diskret zurück, wollte sie nicht überrannt werden. “Solltest du deinem Freund nicht beistehen?”, wollte Kimel wissen, als er sich neben Talea stellte. “Ich glaube, Marco ist schon ein großer Junge und kann das auch wunderbar alleine regeln.”, kam die schlagfertige Antwort. Dann verschwand die Grünhaarige allerdings in der Küche, nur um mit zwei dampfenden Tassen Kaffee wieder aufzutauchen. Sie schlängelte sich durch die wartende Menge und reichte Marco dann auch schon eine der beiden Tassen. “Kleine Stärkung.”, grinste sie, ehe sie auch schon wieder verschwand. Es war definitiv kein normaler Tag auf der MobyDick, denn den Geburtstag des Vize musste man schließlich groß feiern. So lag die Moby vor Anker und es floss schon zum Frühstück der erste Sake. Nach dem Mittagessen wurde die große Torte angeschnitten und Marco wurde fast den ganzen Tag von seinen Kameraden belagert. Manchmal konnte er einen sehnsüchtigen Blick auf Talea erhaschen, die ihm eine Kusshand zuwarf und ziemlich schadenfroh drein sah. Erst als die große Feier am Abend im Gange war, traf Marco wieder auf Talea. Er legte seine Arme um sie, zog sie zu sich heran und atmete tief durch. “Du hast mir heute den ganzen Tag gefehlt.”, murmelte er, nur für sie hörbar. “Dafür hast du mich jetzt jede Nacht an deiner Seite.”, grinste Talea, bevor sie laut verkündetet “Ich bring das Geburtstagskind ins Bett. Er schein ein bisschen müde zu sein.” Grölendes Lachen und Sprüche wie “Wenn du bei ihm bist, kommt er doch sowieso nicht zum schlafen.” oder “Seit bitte nicht lauter als wir.” verfolgten Marco und Talea noch bis unter Deck.