Mara Battersby
“BOSS!”, quietsche es hysterisch, als sich Talea und Ace dem Haus der Bergbanditen näherten und sie sahen nur noch eine kleine Staubwolke im Gebäude verschwinden. “Wow. Hier hat sich ja absolut gar nichts verändert.”, stellte Ace überrascht fest, während er seinen Cowboyhut etwas in den Nacken schob und sich umsah. “Was ist denn, Dogura? Siehst du nicht, dass ich mit der kleinen Prinzessin spiele?”, keifte eine, Ace nur all zu bekannte, Frauenstimme. “Aber Boss! Da… da… Ace! Komm mit raus!”, quickte Dogura im inneren des Hauses.
Bildlich konnte sich Talea vorstellen, wie der kleine Mann versuchte, die stämmige Bergräuberin nach draußen zu ziehen. Unwillkürlich musste sie bei dieser Vorstellung grinsen. “Na komm, lass uns die alte Hexe mal erschrecken.”, freute sich Ace und auch bei ihm erschien ein breites Grinsen. “Machs nur nicht zu dolle, wegen Mara.”, bat Talea noch, ehe sie Ace den Vortritt lies.
Mit einem Ruck riss Ace die Eingangstüre auf und verkündete mit unheilvoller Stimme: “Dadan. Deine Zeit ist nun zu Ende.” Dabei züngelten kleine Flammen über seinen gesamten Körper. “Bei meinem Leben! Der leibhaftige Teufel! Bleib mir bloß vom Leib, heute wird keiner mit dir gehen!”, keuchte Dadan als sie den brennenden Mann erblickte und hätte sie in dem Moment eine Zigarette im Mundwinkel stecken gehabt, wäre sie ihr sicherlich heraus gefallen. Auch die restlichen Banditen waren in ihrer jeweiligen Bewegung erstarrt und sahen entsetzt zur Türe.
Ein glückliches Glucksen erklang und dann schob sich ein kleiner grünhaariger Schopf an den Beinen der Bergräuberin vorbei. “Oma Dada.”, quietschte das Mädchen fröhlich. Beim Anblick des kleinen Mädchens wurde Ace schwach und er lies die Flammen auf seiner Haut sogleich verglühen. In die Hocke gehend, streckte er vorsichtig die Hand nach dem Mädchen aus. “Hallo Kleines, du musst Mara sein.”, dabei lächelte Ace leicht. “W…Was? Unmöglich…!”, keuchte Dadan, glaubte sie sich nun einem Geist gegenüber und sie schob das Mädchen vorsorglich hinter sich.
Endlich trat auch Talea ein, hatte sie doch lange genug gewartet. “Guten Morgen zusammen. Ist heute nicht ein herrlicher Tag für eine Familien-Zusammenführung?”, grüßte sie vergnügt und von da an gab es kein Halten mehr für den kleinen Grünschopf. Auf wackeligen Beinen machte Mara ein paar Schrittchen in Richtung ihrer Mama, ehe sie vorwärts umkippte. Ace stürzte nach vorne, um das Mädchen auf zu fangen und legte sich buchstäblich längs hin, während Mara sicher auf allen vieren landete und munter weiter krabbelte, als wäre nichts geschehen.
Mara war bis zu Talea gekrabbelt, welche das Mädchen auch sogleich hoch nahm. “Na meine kleine Motte. Hattest du Spaß bei Oma Dadan?”, wollte sie wissen. “Pas! Pas!”, echote Mara lachend. “Das freut mich. Jetzt möchte ich dir deinen Onkel vorstellen. Das ist Ace.” Mit diesen Worten drehte sie Mara zu dem am Boden liegendem Mann um. Das Mädchen legte den Kopf etwas schräg und schaute aus großen, unschuldigen Augen auf Ace herab.
Mit einer geschmeidigen Bewegung kam Ace wieder auf die Füße. Vorsichtig, um Mara nicht zu erschrecken, trat er auf Talea zu. “Hey Kleines. Schön dich kennen zu lernen.”, schmunzelte er und dann strich Ace dem Mädchen vorsichtig durch die Haare. Mit ihren kleinen Händen fasste Mara nach der großen Pratze von Ace und sie umklammerte dabei seinen Daumen und den Ringfinger. Über das ganze Gesicht strahlend zerrte das Mädchen an Aces Fingern und wiederholte ständig die Worte “Onel Eis”, “Onel Eis” was dem Feuerbändiger ein noch breiteres Grinsen ins Gesicht zauberte.
Lange hatte es gedauert, um die gesamte Geschichte von Aces Überleben zu erzählen. “Auch wenn du es kaum glauben magst, von deinem Tod zu erfahren, war eines der schrecklichsten Ereignisse, die ich erlebt habe. Es ist gut, dass du am Leben bis, du Satansbraten. Was habt ihr heute noch so vor?”, seufzte Dadan, dabei hörte sie sich ganz wie eine Mutter an. “Mara der restlichen Familie vorstellen.”, kam es auch sogleich unison von Ace und Talea. “Was? Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?”, kam es entsetzt von der stämmigen Frau. Ungläubig blickte Talea die Bergräuberin an, verstand sie deren Problem gerade wirklich nicht. “Das sind alles Kriminelle!”, erklärte sich Dadan lautstark. “Du bist doch selbst ein Bandit, du alte Hexe!”, fuhr Ace dazwischen. Bevor noch ein weiteres Wort fallen konnte, unterbrach ein lautes Magenknurren die Unterhaltung. “Dein Ernst?”, fragte Talea ungläubig und pikte Ace in den Bauch. “Weißt du eigentlich, wie lang die letzte Mahlzeit her ist?”, stöhnte Ace leidvoll. “Vier Stunden.”, kam es prompt von der Grünhaarigen. “Eben. Das war vor einer Ewigkeit.”, jammerte Ace weiter und wieder knurrte sein Magen.
Nachdem Ace gefühlt die Hälfte aller Vorräte der Bergbanditen in kürzester Zeit vernichtet hatte, schmiss Dadan ihn aus dem Haus. “Ich glaube ihr hattet heute noch was vor.”, lautete ihre Begründung. Winkend machten sie sich auf den Heimweg, während Dadan vor dem Haus stand und sich erst einmal eine Zigarette anbrannte. “Es ist noch genauso wie früher.”, seufzte sie und sie erinnerte sich an die drei kleinen Jungs, die ihr zwar so manch letzten Nerv geraubt hatten. Und doch war sie mit den Bälgern glücklich gewesen, auch wenn sie es niemals zugeben würde.
Während des Abstiegs thronte Mara auf den Schultern von Ace. Somit hatte sie eine wunderbare Aussicht auf den grünen Wald, die verschiedenen Blumen, die am Wegesrand blühten und die Insekten, die durch die Luft schwirrten. Talea hingegen, hatte sich bei Ace eingehängt und sie erzählte ihm von der kurzen Zeit, die sie mit Ruffy verbracht hatte. Kurz kam Ace ins Stolpern. “Hast du gerade gesagt, dass Ruffy mit Silvers Rayleigh, dem dunklen König und Vize der Roger Piratenbande, trainiert?”, fragte der Cowboyhut-Träger entsetzt nach. “Ja. Rayleigh will ihn zwei Jahre lang im Umgang mit Haki trainieren .”, kicherte Talea, die es amüsant fand, wie Ace außer Fassung geriet. “Ruffy etwas beizubringen ist schier unmöglich.”, murmelte Ace vor sich hin, der sich noch gut daran erinnerte, wie er es selbst vergeblich versucht hatte.
“Für wann hast du das Treffen mit Pops geplant?”, wechselte Talea das Thema. “Halb drei am Strand. Ein neutraler Ort, für alle. Conny bereitet Sandwiches für uns vor. Und es werden nur einige Wenige anwesend sein.”, gab Ace eine kurze Zusammenfassung. “Dann sollten wir uns wohl ein bisschen sputen. Laut Sonnenstand müsste es kurz nach zwei Uhr sein.” Bevor Ace jedoch protestieren konnte, dass sie, auch wenn sie sich jetzt beeilen würden, trotzdem zu spät kommen, hatte Talea bereits die rechte Hand auf etwa Brusthöhe erhoben, die Finger gespreizt und ein “Room!” gefolgt von einem “Shambles!” verließ ihre Lippen. Einen Wimpernschlag später fanden sich die drei am Rand des Dorfes wieder.
“Woha! Was war das denn?”, kam es überrascht von Ace. “Raum-Manipulation. Innerhalb eines von mir erstellten Rooms, kann ich Objekte, egal ob lebend oder nicht, mit anderen Objekten tauschen.”, erklärte Talea kurz, während sie Ace weiter Richtung Meer zog.
An der Treppe, die zum Sandstreifen führte, blieb die Grünhaarige stehen. Weiter weg, konnte sie die große Gestalt Whitebeards ausfindig machen. Außerdem waren noch drei weitere Personen anwesend, aber um wen es sich genau handelte, konnte sie aus der Entfernung nicht sagen.
Einige Stunden zu vor, kurz nach Sonnenaufgang, Mensa der White Whale
Müde und mit leichten Kopfschmerzen, schlurfte Marco durch die Gänge des Schiffes. Hatte er am Abend zuvor doch noch seinen Kummer mit Hochprozentigem ertränkt. Nun jedoch erlaubte es sein Stolz nicht, dass der Phönix ihn von diesem unsäglichem Pochen im Kopf erlöste. Schlafen konnte der Blonde auch nicht mehr, denn immer wieder sah er Talea vor sich, wie sie ihm den Rücken zu wandte.
Mit der festen Absicht, sich selbst einen Kaffee zu machen, ohne dafür einen der Köche aus dem Bett zu schmeißen, stieß Marco die Flügeltür zur Mensa auf und blieb verwundert stehen.
Der Raum war hell erleuchtet und dort am Tisch, der Küche am nächsten, saß Ace und schaufelte munter Frühstück in sich hinein. Mit einer Tasse Tee vor sich stehend, saß Conny ihrem ehemaligen Kapitän gegenüber. “Für wie viele Personen soll das Picknick denn sein?”, fragte sie müde nach, während Ace den Teller vor sich in Rekord-Geschwindigkeit leerte. “Wir sind nur eine Handvoll Leute. Du, Pops, Haruta, Izou, Marco, Talea und ich.”, zählte Ace auf. “Außerdem reichen ein paar belegte Brote und etwas Obst, sowie etwas zu trinken. Wir wollen ja keine Party feiern, sondern auf neutralem Boden reden.”
Räuspernd machte Marco auf sich aufmerksam. “Hrm. Ich glaube kaum, dass es eine gute Idee ist, wenn ich mit dabei wäre.”, versuchte sich Marco raus zu reden, wollte und konnte er Talea momentan nicht unter die Augen treten. “Ganz speziell DU solltest heute unbedingt bei dem Gespräch mit dabei sein.”, warf Ace auch sogleich ein und ein Glitzern trat in seine Augen, welches Marco nicht deuten konnte. “Ihr müsst euch aussprechen, da führt kein Weg dran vorbei, Marco. Gestern warst du noch ganz versessen darauf, nochmal mit ihr zu sprechen. Was ist daraus geworden?”, hielt Ace es dem Blonden vor. Dieser biss sich nur auf die Unterlippe, waren ihm doch die Argumente ausgegangen, denn Ace hatte Recht. Er wollte ja nochmal mit Talea sprechen. Sich für sein gestriges Verhalten entschuldigen und sie bitten, wieder mit ihnen in See zu stechen, damit sie nicht Gefahr lief, von der Marine geschnappt zu werden. Zwar traute Marco es dem Vizeadmiral zu, Talea zu beschützen. Was aber, wenn Garp wieder nicht vor Ort ist, wenn die Marine anrückt? Das Risiko, Talea an die sogenannte Gerechtigkeit zu verlieren, konnte Marco nicht eingehen.
Noch während der Vize vor sich hin grübelte, drückte Cornelia ihm eine Tasse frischen Kaffee in die Hand. Wann sie in die Küche verschwunden war, um diesen zu holen, hatte Marco nicht mit bekommen. “Keine Ahnung, was gestern zwischen euch vorgefallen ist, aber ich war auf Marineford dabei, Marco. Sie hat dich damals nicht gehasst und sie wird es auch jetzt nicht tun. Dafür hat Talea ein viel zu gutes Herz. Versteh aber bitte auch, dass sie viel durchgemacht hat und sich vielleicht jetzt einfach nur selbst schützen möchte. Sie war schwanger, Marco, sie wurde gefoltert und sie hat überlebt. Deswegen kann ich es Talea absolut nicht verübeln, wenn sie sich ein ruhiges, glückliches Leben wünscht.” Connys Stimme war voller Mitgefühl, als sie die Worte an den Kommandanten richtete und Marco verstand, was die Küchenchefin ihm da unterschwellig mitteilte.
“Für wann ist dieses Picknick denn geplant?”, hakte Marco nach. “Halb drei. Unten an dem kleinen Sandstreifen vom Hafen.”, teilte Ace es seinem besten Freund mit. Verstehend nickte Marco. Ob er zu diesem Treffen gehen würde, war noch nicht sicher, jetzt musste er erst einmal über einige Dinge nachdenken. Mit Ace zusammen verließ Marco die Mensa des Schiffes. Doch während der Feuerbändiger das Deck ansteuerte um an Land zu gehen, schlug Marco die entgegengesetzte Richtung zu seiner Kajüte ein. Der Weg der beiden Männer wurde begleitet von einer zeternden Stimme der Köchin: “ACE! KOMM SOFORT ZURÜCK UND RÄUM DEINE TELLER AUF! WIR SIND HIER NICHT BEI WÜNSCH DIR WAS!”
Küstenstreifen der Insel Dawn, kurz vor halb drei
Kaum hatten sie einen Fuß auf den Sand gesetzt, da quengelte Mara auch schon los. “Was hat sie denn?”, fragte Ace irritiert und schielte nach oben, wo er jedoch nur die Krempe seines orangefarbenen Hutes sehen konnte. “Sie mag runter.”, beruhigte Talea ihn und sie hob Mara von den Schultern des Mannes herunter. Für wahr, sobald das Mädchen auf dem Boden war, verstummte das Quengeln und sie vergrub ihre Hände in dem feinen Sand. Bis sie etwas entdeckte. Fasziniert krabbelte Mara einem kleinen Krebs hinterher und steuerte dabei unbewusst auf die Gruppe der Piraten zu. Schlendernd folgten ihr Talea und Ace und achteten darauf, dass die kleine Motte nicht ins Wasser krabbelte.
Um so näher sie den Piraten kamen, um so zögerlicher wurden Taleas Schritte, bis sie letzten Endes stehen blieb. Ihre Augen huschten über die anwesenden Personen. Der blonde Haarschopf des Phönix war nirgends aus zu machen. Einerseits war Talea froh, sich nicht wieder mit Marco konfrontiert zu sehen, doch auf der anderen Seite war sie auch enttäuscht. Ja, sie hatte ihm gestern an den Kopf geworfen, dass sie mit ihm fertig sei, aber doch nur, weil sie es leid war, immer für ihr Glück zu kämpfen. Nur ein einziges Mal hatte Marco tatsächlich selbst die Initiative ergriffen. An jenem Tag, als sie sich ihrer Gefühle bewusst waren und sie, Talea, das Schiff wechseln wollte. Er hatte sie “mein Heimathafen” und “mein letztes Ziel” genannt, doch von dieser Liebe war nichts mehr übrig geblieben, als er von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte.
“Hey, alles in Ordnung?”, fragte Ace und sein Gesicht schob sich in Taleas Sichtfeld. Mit einem aufgesetzten Lächeln bestätigte sie, dass soweit alles okay war. Mit einem Seitenblick hatte sich die Grünhaarige vergewissert, dass ihre Tochter noch immer in unmittelbarer Nähe und Sicherheit war. Tief durchatmend legte Talea, mit Ace an ihrer Seite, den restlichen Weg zu der wartenden Gruppe zurück.
Hibbelig trat Haruta von einem Bein aufs andere, als sie Talea und Ace entdeckt hatte. “Warum bleibt sie denn jetzt stehen?”, wunderte sich die brünette Kommandantin und sie wäre ihrer Schwester entgegen gestürmt, hätte Whitebeard sie nicht zurück gehalten. “Warte. Dräng Talea nicht, sie wird zu uns kommen, wenn sie soweit ist.”, brummte der Kapitän, der selbst ungeduldig war. Seine Augen hatten schon längst das grünhaarige Mädchen erblickt, welches einige Meter seitlich von Talea und Ace durch den Sand krabbelte und nichts von der angespannten Situation seiner Mutter mit bekam.
Kaum stand Talea vor der Gruppe, fiel ihr auch schon Haruta um den Hals. “Wieso bist du gestern so schnell gegangen? Warum hast du dich nie bei uns gemeldet? Hast du uns denn nicht mehr lieb?”, sprudelten die Fragen aus der Kommandantin nur so heraus. “Natürlich hab ich euch noch lieb. Das ist ja genau der Grund, weshalb ich mich nicht gemeldet habe. Ihr hättet alle Hebel in Bewegung gesetzt um hier her zu kommen.”, murmelte Talea. “Du bist unsere Schwester. Selbstverständlich wären wir so schnell wie möglich her gekommen um dich nach Hause zu holen.”, beteuerte Izou.
Vorsichtig schob Talea die Hände von Haruta von sich und machte einige zaghafte Schritte rückwärts. “Talea?”, fragte Conny bestürzt. “Ich… Ich kann… nicht.”, stammelte die Grünhaarige und etwas flehendes lag in ihrem Blick, was jedoch sofort vergessen war, weil Izou ein “Wo kommt denn das Kind her?”, einwarf und sämtliche Köpfe sich zu dem Mädchen drehten.
Dankbar für diese Unterbrechung ging Talea zu ihrer Tochter, hob sie hoch und das Mädchen kuschelte sich an sie. Das gab Talea die nötige Kraft und sie stellte sich den Piraten nun entgegen. “Ich weiß nicht, ob ihr den genauen Grund kennt, warum ich damals die MobyDick verlassen habe.”, fing Talea an und dann schluckte sie schwer. “Ich war schwanger. Von Marco. Eigentlich ein Grund zur Freude, sollte man meinen. Aber leider, hat es nicht jeder so gesehen.” Talea stockte. Sie wollte Marco, vor ihren gemeinsamen Freunden, nicht in ein schlechtes Licht rücken, weshalb sie fieberhaft überlegte, wie sie weiter erzählen sollte.
“ICH habe Talea vor eine Wahl gestellt.”, ertönte Marcos Stimme nur wenige Meter hinter der Grünhaarigen. Keiner hatte bemerkt, wie sich der Vize ihnen genähert hatte. Das Knirschen des Sandes verriet Talea, dass sich Marco noch immer bewegte. Er blieb auf ihrer Höhe stehen, aber mit einigen Metern Abstand. “Ich habe sie dazu gezwungen zu entscheiden. Zwischen ihrem Kind und mir.” In Marcos Stimme schwang so viel Bedauern und Selbsthass mit, als er den Fehler, denn er begangen hatte, laut aus sprach.
Geräuschvoll zog Izou die Luft ein. “Nein! Nicht dein ernst?!” Der Kimonoträger konnte nicht glauben, was er da gehört hatte und er schaute Talea hilfesuchend an. “Sag mir, dass das nicht wahr ist.”, bat er die Grünhaarige, die jedoch nur den Blick abwandte. “Also hast du deswegen die Moby verlassen.”, stellte Conny nüchtern fest, was Talea nur nicken lies.
Leise erzählte die Grünhaarige weiter. “Es war nicht leicht, meine Familie hinter mir zu lassen.”, murmelte sie und strich dem Kind in ihren Armen über den Kopf. “Dank Aces Erzählungen über diese Insel, dieses Dorf, hatte ich zumindest einen Plan, wohin ich gehen konnte. Doch auf meiner Reise dahin, hat mich die Marine gefasst.” Talea berichtete von Yamamoto-Shima, den verletzten Dorfbewohnern, wie sie sich übernommen hatte und die alarmierte Marine sie schließlich gefangen genommen hatte. Ein unkontrolliertes Zittern überkam Talea, als sie über die Zeit in ImpelDown zu sprechen begann.
Fassungslosigkeit und Wut spiegelte sich in den Mimiken ihrer Freunde wieder. Selbst Marco, der abseits zu allen anderen stand, hatte die Hände zu Fäusten geballt, als er hörte, wie Talea zugerichtet wurde. Sie erzählte, wie sie den Krieg erlebt hat und hin und wieder warf Ace noch ein paar Einzelheiten ein, ergänzte, wo die Grünhaarige ins stocken geriet.
“I… Ich k…konnte A… Ace d… doch nicht… sterben la… lassen.”, schluchzte Talea und sie drückte das Mädchen haltsuchend an sich. “Und obwohl Tally selbst übelst geschwächt war, hat sie noch versucht mich zu heilen.”, murmelte Ace und ein Schauer jagte ihm über den Rücken, wenn er daran zurück dachte. “Du bist einfach umgekippt, nachdem du noch ein Entschuldigung gehaucht hast.”, wandte Ace sich direkt an Talea. “Da… Daran erinner i… ich mich nicht mal. Das n… nächste was ich w…. weiß, dass wir auf T… Trafalgar Laws U-Boot waren. E… Er hat mi… mich her geb…. gebracht.”
Die Stimmung war bedrückt. Jeder hatte seine eigenen Gedanken zu der Geschichte und Conny schnäuzte sich lautstark in der Stille. “Wie… Wie konntest du nach all dem Grauen… dem Leid, dass dir widerfahren ist… auch noch den Verlust deines Kinder verkraften? Ich wäre niemals so stark.”, wimmerte Haruta.
“So stark bin auch ich nicht.”, nuschelte Talea. “Darf ich euch vorstellen. Meine Tochter Mara.”