02. August, Gewässer nahe SunSticks, 07:47 Uhr

Worauf hatte sie sich da nur eingelassen, diese Frage stellte sich Talea seit drei Tagen immer wieder. Alles, aber auch wirklich alles ging schief. Erst war da dieser schwere Sturm, der die Crew beim Mittagessen überraschte. Sie hatte alle Hände voll zu tun, um den Kurs halten zu können und nicht in einen der Meeresstrudel zu gelangen. Dabei ist die Pik7 an einen Felsen geschrammt, der ein großes Loch in den Schiffsrumpf schlug. Genau dort, wo das Essenslager ist. Die ganzen Lebensmittel sind hinaus aufs Meer gespült worden und sie hatten alle Hände voll zu tun, um das Schiff vor dem Versinken zu retten. Das Ace den Lebensmitteln hinterher getrauert hat, war zu erwarten. Alles was sie noch an Lebensmitteln fanden, fischten sie aus dem Meer und Conny überprüfte, was noch genießbar war und was weg musste.Am nächsten Tag hat die Marine angegriffen. Es war nur ein Rekrutierungsschiff, also lauter Neulinge für die Marine. Da keiner der Rekruten wusste, was er genau tun sollte, hatten die Piraten wenigstens ein leichtes Spiel. Talea stand an Deck der Pik7 und lenkte das Schiff in einige Manöver, so konnten die Spade-Piraten das Marineschiff manövrierunfähig schießen und dann anschließend kapern. Ace versenkte das Schiff mit einer Feuerfaust, nachdem sie die Vorräte der Marine geplündert hatten und die Besatzung in den Beibooten davon ruderten. Doch Talea hatte ein ungutes Gefühl dabei. „Was schaust du so bedröppelt.“, wollte Ace wissen. „Ach ich weiß auch nicht.“, murrte sie, ehe sie wieder ans Steuer ging und das Schiff wieder in den Kurs lenkte.
Und vom gestrigen Tag wollte die Grünhaarige auch nichts mehr wissen. Der Hitzkopf von Ace wollte unbedingt ein Seekönig-Gericht  und Conny hat “Nein” gesagt. Die beiden stritten sich lautstark, während Talea daneben saß und den Kurs in der Karte einzeichnete. Irgendwann hat Conny dann doch nachgegeben und Ace, Kimel und Leonero zum Angeln verdonnert. Wer von den dreien nun den Seekönig fing, war egal. Nicht egal war, dass er fast die komplette Kombüse einnahm und als Ace ihn selbst grillen wollte, die ganzen Unterlagen von Talea Feuer fingen und nicht mehr zu retten waren. Eine Wutader pulsierte auf der Stirn der Grünhaarigen, waren nicht nur ihre Seekarten zu Asche verbrannt, nein auch der LogPort zersprang bei der Hitze. „ACE!“ schrie sie wutentbrannt auf und jagte ihren jungen Kapitän über das ganze Schiff. Das navigieren ohne Seekarte und LogPort war anstrengend und wenigstens hatte Ace Einsicht, dass sie Nachts vor Anker gingen.Doch auch dieser Morgen brachte nichts Gutes. Jetzt stand Talea an Deck und blickte fassungslos auf die Zeitung in ihren Händen. „Morgen Tally!“, rief Ace fröhlich. Als er allerdings keine Antwort bekam, trat er näher. „Stimmt etwas nicht?“, wollte er wissen und blickte der Navigatorin über die Schulter. Als er sah, was die junge Frau so aus der Bahn warf, schlug er ihr erfreut auf den Rücken. „Herzlichen Glückwunsch, dein erstes Kopfgeld. 7.000 Berry !“ Doch das sich seine Navigatorin nicht freute, wurde Ace auch bewusst. „Hey, ist doch nicht tragisch, dann bleibst du eben bei uns. Yoi-Tabi war eh ein verschlafenes Kaff. Jetzt kannst du die Welt bereisen und ich pass schon auf dich auf.“, grinste die Sommersprosse.Wütend blickte Talea ihn an. „Ich brauch keinen Aufpasser, Ace. Ich kann mich auch ganz gut alleine verteidigen. Aber ich hab mein Leben in diesem, wie nanntest du es, verschlafenem Kaff, geliebt.“, fauchte sie, ehe sie auf dem Absatz kehrt machte und unter Deck verschwand. Sie brauchte jetzt dringend einen starken Kaffee und so viel Abstand, zu dem gut gelaunten Kapitän, wie nur möglich.
Das sie nun nicht mehr nach Hause konnte, war Talea klar, deswegen nahm sie das Angebot von Ace an, als er ihr zum wiederholten Male anbot, der Crew richtig beizutreten.
Am späten Nachmittag hatten sie dann, Gott sei Dank ohne weitere Komplikationen, die Insel SunSticks erreicht. „Komm Tally, lass uns feiern, dass du bei uns bleibst.“, lachte Ace. „Vergiss es! Erst besorgen wir einen neuen LogPort, Papier, Tinte und Federn und erst dann darfst du dir was zwischen die Kiefern schieben.“, gab Talea den Konter. „Du bist fies. Hast du deine Tage oder was?“, grummelte Ace. Wütend biss sie die Zähne zusammen. „Nein, hab ich nicht, aber wenn du weiter so machst, wünschst du dir, dass du nie geboren worden wärst!“, zischte die Navigatorin. Das es das falscheste überhaupt war, was sie sagen konnte, erkannte sie sogleich, als sie Aces Gesichtsausdruck sah. „Also bist du auch der Meinung, ich hätte nie geboren werden dürfen?“ fragte er leise. Diese Zaghaftigkeit, nahm Talea den Wind aus den Segeln. „Was? Nein! Ace, das ist doch nur so eine Redewendung.“, versuchte sich die Grünhaarige zu erklären. „Mein ganzes Leben hat sich gerade schlagartig auf den Kopf gestellt. Aber ich bin froh, dass es durch dich auf den Kopf gestellt wurde.“ Diese Aussage trieb Ace wieder ein kleines Grinsen ins Gesicht und er umarmte Tally einmal. „Ich pass schon auf dich auf. Mach dir keine Sorgen Tally. So dann lass uns deinen Krimskrams besorgen, denn ich hab Hunger.“

05. August, Grandline, Schiff der Spade Piraten, 10:45 Uhr

SunSticks hatten die Piraten erfolgreich hinter sich gelassen. Die Pik7 war wieder mit frischen Lebensmitteln aufgefüllt, Talea hatte alles bekommen was sie brauchte und Ace hatte tatsächlich noch zwei Mann angeheuert. Jetzt wurde es auf dem kleinen Kahn aber wirklich eng. Talea saß in der Kombüse, vor sich die Karten der Gewässer ausgebreitet, den Logport neben sich gelegt und versuchte den neuen Kurs zu berechnen, doch ihr Kapitän machte es ihr alles andere als leicht. „Tally, wie lang brauchen wir zur nächsten Insel?“, wollte Ace schmollend wissen. „Eine Woche,wenn alles gut geht.“, war die schlichte Antwort. „Glaubst du, die Marine wird uns in der Zeit nochmal angreifen?“ „Woher soll ich das wissen?“ „Gibt es auf der nächsten Insel wenigstens was Interessantes?“ Genervt schaute Talea auf. „Keine Ahnung, Ace, ich war da noch nicht. Aber wenn du mich jetzt nicht in Ruhe arbeiten lässt, dann navigier ich uns in den CalmBelt und du kannst schauen, wie du an irgendwas zu Essen ran kommst.“ „Das.. das würdest du doch nicht wirklich tun, oder?“, wollte der Sommersprossige geschockt wissen. „Nein, aber ich würde über Bord springen und hoffen, dass ich schnell genug versinke, dass mich keiner retten kann, nur um ein bisschen Ruhe vor dir zu haben.“ „Heißt das, du hast Teufelskräfte?“, wollte Ace nun neugierig wissen. „Ja, Ace, ich habe Teufelskräfte. Und wenn du mich nicht in Ruhe arbeiten lässt, dann mach ich dir Feuer unter dem Hintern.“ „Hahaha, das will ich sehen, ich hab doch von der Feuerfrucht gegessen.“ Nun platzte Talea der Kragen. Rote Flammen züngelten über ihre Arme und das Papier unter ihren Händen fing an zu verkohlen. Nun stockte Ace der Atem. „Aber…wie…?“, stammelte er. Kimel, der sich die Kabbelei der beiden nicht mehr antun wollte, schnappte sich Ace. „Komm mal mit Kapitän, bevor es hier noch Tote gibt.“ Draußen an Deck lies er dann Ace los. „Sag mal, warum ist Tally so gereizt?“, wollte Ace von seinem ersten Maat wissen. Mit einem Grinsen schüttelte Kimel den Kopf. „Ganz ehrlich, du hast sie genervt. Sie versucht einen Kurs zu berechnen und du bestürmst sie mit Fragen, auf die keiner von uns eine Antwort weiß, anstatt sie ihrer Arbeit nachgehen zu lassen. Jetzt warte einfach mal bis sie fertig ist oder bis nach dem Mittagessen und du wirst sehen, dass sie viel entspannter ist.“ „Wusstest du, dass sie Teufelskräfte hat?“, hackte Ace weiter nach. Doch sein erster Maat schüttelte nur den Kopf.
Nachdem sich Talea beruhigt hatte, machte sie sich wieder daran, den Kurs zur nächsten Insel zu berechnen und ein paar Details in die Karte ein zu zeichnen. Kurz vor dem Mittagessen war sie fertig und räumte ihre Karten auf die Seite, ehe sie Cornelia beim Tisch decken half. Die Stimmung war während des Essens heiter und alle scherzten miteinander. Ace legte die Stirn in Falten. „Was ist los, Captain?“, wollte Banra lächelnd wissen. „Ach, mich wurmt es, dass Kimel Recht behalten hat.“, gestand Ace. „Bei was?“, wollte Leonero wissen. „Das Tally nach dem Essen nicht mehr böse auf mich ist.“, merkte Ace an, ehe er sich an die Grünhaarige wandte. „Du hättest ja sagen können, dass du Hunger hast und mich nicht gleich runter machen müssen. Dann hätten wir zwei eben ein zweites Frühstück gemacht.“ Talea schmunzelte, manchmal war ihr Kapitän schon ein Nummer für sich. „Zweites Frühstück?“, wollte Barry ungläubig wissen. „Wenn ich mich nicht alles täusche hast du mindestens drei Mahlzeiten zwischen dem Frühstück und Mittagessen gehabt.“, lachte nun auch Cornelia. Verschmitzt grinste Ace. „Ich bin noch mitten im Wachstum, ich brauch so viel zum Essen.“

Nach dem Mittag klärte Talea die Crew auf. „Ich hab von der “Mane Suro no Mi” gegessen. Diese Teufelsfrucht erlaubt mir somit, andere Teufelskräfte nachzuahmen oder einfach gesagt, zu kopieren. Das einzige Manko an der Sache ist, ich brauch erst einmal Hautkontakt mit dem Teufelsfruchtnutzer, dessen Fähigkeiten ich kopieren möchte, ehe ich die Kraft kopieren kann. Und ich kann nicht unzählige Kräfte kopieren und sie nach belieben einsetzen, sondern immer nur das, was ich zuletzt berührt habe. In diesem Fall, dein Feuer, Ace.“ “Was wäre, wenn dich ein anderer Teufelsfruchtnutzer berührt, kopierst du dann automatisch die Kraft?”, wollte Kimel wissen. “Nein, ich muss es von mir aus wollen, dass ich diese Kraft kopiere, sonst funktioniert es auch nicht.”, erklärte Talea weiter. “Das ist gut, nicht dass man dich dadurch schwächen könnte, weil du dann mit einer unbrauchbaren Kraft verkopiert wurdest.” Ace war hin und weg. Und seit er wusste, was seine Navigatorin kann, trainierte er mit ihr. Dabei lernte nicht nur Talea die Feuerkraft besser kennen, auch Ace entdeckte neue Möglichkeiten, seine Kräfte einzusetzen. Zwar war Talea bei weitem nicht so stark wie Ace oder Kimel, aber sie konnte sich zumindest selbst verteidigen. Der Versuch von Kimel, ihr den Umgang mit Schusswaffen bei zu bringen, ging gewaltig nach hinten los. Nach den ersten Versuchen, hatte Skull gleich vier Patienten. Leonero, der eine Kugel in der linken Schulter stecken hatte. Banra, die einen Streifschuss an ihrem Hinterteil aufwies. Kimel, der einen Querschläger in der Bauchgegend abbekommen hatte und Talea selbst, die den Rückstoß der Pistole nicht halten konnte und diese an den Kopf geknallt bekam, so dass sie an der Stirn eine Platzwunde davon trug. Seit dem versteckte Kimel jegliche Schusswaffen vor Talea. 

Immer öfter gerieten die Piraten in Konfrontationen mit der Marine oder anderen kleinen Piratenbanden. Die grünhaarige Navigatorin blieb bei den Auseinandersetzungen ausschließlich am Steuer und fuhr verschiedene Wenden, die ihren Freunden Vorteile brachte. Nur ganz selten kamen Gegner bis zu ihr durch, die sie alle zumindest so lange in Schach halten konnte, bis jemand aus der Crew ihr helfen konnte. Da Talea dabei öfter auf Ace Kräfte zurück griff, dauerte es auch nicht lange, bis sie einen neuen Steckbrief bekam.
So kam es auch, das Talea, ihren neuen Steckbrief in den Händen hielt. „18.000 Berry, nicht schlecht. Aber… Feuerblume Talea. Naja, die Futzis der Marine wissen es nicht besser.“, schmunzelte Ace über den neuen Spitznamen seiner Navigatorin. Dann deutete er auf den Haupt-Artikel der Zeitung. „Hätte nicht gedacht, dass sie gleich eine Schlagzeile daraus machen, dass ich den Titel als Samurai der Meere ablehne.“ Kimel, der erste Maat, stand ebenfalls dabei. „Du bist der erste Pirat seit, ach keine Ahnung wie viel Jahren, der den Posten ablehnt. Natürlich sorgt das für Aufsehen. Wäre eine Schande, wenn sie nichts geschrieben hätten.“ „Naja, auch egal, jetzt müssen wir nur noch den Roten Shanks aufsuchen.“, grinste Ace. „Was willst du denn von dem Kaiser?“, fragte Kimel neugierig. „Ich muss mich bei ihm bedanken, dass er vor vielen Jahren meinem Bruder das Leben gerettet hat.“, lachte Ace, ehe er sich an Talea wandte. „Setz bitte Kurs auf Aisu-Shima, dort soll sich der Rothaarige aufhalten.“ Mit einem kecken Grinsen salutierte Talea und ging in die Kombüse, um in Ruhe den neuen Kurs zu berechnen. Lächelnd sahen ihr die zwei Herren hinterher. „Sie ist schon eine Klasse für sich.“, murmelte Kimel, ehe er seinen Cowboyhut etwas ins Gesicht zog. „Du sagst es.“, lachte Ace, während er seinen Cowboyhut nach oben schob.

Währenddessen auf einem anderem Schiff.„Warum hat die Jugend es heute nur so eilig?“, fragte Whitebeard und besah sich das Foto von Feuerfaust Ace. Thatch und Marco waren bei ihrem Pops in der Kajüte, und besahen sich ebenfalls den Rookie. „Er muss ganz schön was drauf haben, wenn er jetzt schon den Titel als Samurai angeboten bekommen hat.“, murmelte Thatch. Whitebeard hingegen grübelt über Feuerfaust Ace nach, der Junge kam ihm irgendwie bekannt vor. Marco besah sich derweil die restlichen Steckbriefe der SpadePiraten. „Er hat auf jeden Fall ein paar interessante Nakamas. Dieser Kimel scheint ein guter Schütze zu sein und Skull sieht aus wie der Arzt der Bande, dafür hat er aber ein sehr hohes Kopfgeld. Eigentlich haben sie für Neulinge alle ein hohes Kopfgeld, bis auf diese Talea.” “Was genau meinst du, Marco?”, wollte Thatch wissen. “Feuerfaust Ace 250.000.000 Berry, Kimel 180.000.000 Berry, Leonero 145.000.000 Berry, Skull 120.000.000 Berry, Banra 75.000.000 Berry, Cornelia 40.000.000 Berry und Talea 18.000 Berry. Die Kleine passt da irgendwie nicht so ganz rein.” “Vielleicht haben sie auch nur die letzten drei Nullen vergessen.”, lachte Thatch.

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