Frauengespräche vs. Männergespräche
8.Dezember, Hafen von Bellini, 15 Uhr
Die MobyDick hat soeben angelegt und alle freuten sich schon, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. “Die 4. Division wird sich um die Beschaffung der Vorräte kümmern. Danach können sie, wie alle anderen, ihren Landgang genießen. Wir werden drei Tage auf der Insel bleiben. Macht mir keine Schande, meine Kinder und viel Spaß.”, sprach Whitebeard, ehe die ersten das Schiff verließen. “Magst du mir bei den Besorgungen helfen?”, wandte sich Conny an Talea, die noch immer an Deck stand. “Gerne. Marco hat mir keine Aufgaben gegeben, also nehme ich an, dass ich gleich machen kann, was ich will.”, damit hakte sich die Grünhaarige bei ihrer Freundin unter und gemeinsam verließen sie das Schiff. Während Conny eine Liste abarbeitete, mit Lebensmitteln, die unabdingbar waren, sah Tally sich in der Stadt um. Bellini war eine etwas größere Stadt, die Geschäfte lockten mit verschiedenen Angeboten und Rabatten, der Marktplatz war überfüllt mit Ständen, an denen die Händler ihre Waren anpriesen, ein geschäftiges Treiben herrschte in den Straßen. “Nur gut, dass ich die Lebensmittel ordern und nicht zur Moby schleppen muss.”, grinste Cornelia, als ein paar ihrer Divisions-Kollegen mit Säcken voll Mehl beladen, an ihnen vorbei schlurften. “Das stimmt. Ace allein isst ja schon für mindestens zehn Mann, und die Besatzung beläuft sich doch auf gut 800 Mann auf der Moby.”, lachte Talea. “Da hast du gut geschätzt. Es sind genau 817 Mann auf der Moby vertreten. Jetzt stell dir vor, die Tochterschiffe sind auch noch alle da, dann sind es mit allen anwesenden Personen 1603 Mann.”, erzählte Conny ehe sie auf einen Kräuterstand auf dem Marktplatz zeigte. “Da noch, dann hab ich meine Liste durch.”, grinste sie.
Gemeinsam gingen die beiden Frauen zu dem Stand und Conny begutachtete die verschiedenen Kräuter. “Haben sie zufällig auch etwas Petersilie?”, fragte die Köchin. “Aber sicher, junge Dame, möchten Sie sie getrocknet, frisch geerntet oder im Topf?”, fragte die alte Verkäuferin. “Oh, da würde ich von allem etwas nehmen.”, freute sich Conny und nahm einen Korb entgegen, während einige Goldmünzen ihren Besitzer wechselten. “Aber das ist doch zu viel, für die paar Kräuter!”, protestierte die Alte. “Der Rest ist für Sie, einen schönen Tag noch.”, verabschiedete sich Conny fröhlich ehe sie Talea zurück zur Moby zog.
Nachdem die Köchin ihre Kräuter in der Küche verstaut hatte, bei Thatch einen kurzen Bericht abgab, grinste sie Talea übertrieben an. “So, ich bin mit meinen Aufgaben fertig, jetzt können wir beide shoppen gehen.” “Und danach noch einen schönen Absacker trinken. Ich hab vorhin eine schöne Lounge entdeckt.”, lachte nun auch Talea.
Marco war als einer der ersten von Bord gegangen. Sein Weg führte ihn schnurstracks an einen abgelegenen Ort, wo er sich im Training auspowerte. Erschöpft aber zufrieden, machte sich Marco nach einiger Zeit auf den Rückweg zur MobyDick. Vielleicht fanden sich irgendwo die Anderen, die mit ihm noch einen Trinken gehen würden.
Thatch stand an Deck und blickte sehnsüchtig auf die Stadt. “Hey Thatch, gehst du mit mir was Trinken?”, Wollte Marco von seinem Kumpel wissen. “Du kannst dich uns gerne anschließen, Marco. Ace und ich wollten uns mit ein paar anderen in der ‘Quelle’ treffen. Dort soll es den besten Sake der ganzen Stadt geben.” Thatch freute sich richtig auf den Abend, doch Marco war die Lust vergangen, seit der Name Ace gefallen war. Da trat auch schon die Feuerfaust zu Thatch. “Hey Marco, kommst du auch mit?”, Wandte sich Ace an den Blonden. Da Thatch ihn so bettelnd ansah, brummte Marco zustimmend. Zu dritt machten sich die Herren auf zur Quelle, wo sie bereits von Izou, Jozu, Kimel, Leonero, Vista und einigen anderen erwartet wurden. Der Abend war mild, weshalb sich die Piraten draußen an einem freien Tisch direkt an einer Mauer niederließen.
Es waren bereits einige Runden Sake geflossen und Marco, der mit dem Rücken zur wand saß, lehnte sich an eben diese zurück, als er von der anderen Seite ein paar bekannte weibliche Stimmen vernahm. “So Mädels, ihr seit jetzt schon eine Weile an Bord, wen von den Jungs findet ihr denn heiß?”, Fragte Haruta ganz ungeniert. Da spitzte Marco doch tatsächlich die Ohren.
Conny und Talea hatten während ihres kleinen Einkaufbummels noch Banra, Haruta sowie die Krankenschwestern Elena, Nicola und Alizza getroffen. Zu siebt gingen sie in die Lounge TajMahal, die direkt an die Quelle angrenzte in der Marco und Co saßen. Auch die Mädels beschlossen draußen zu sitzen und sie setzten sich an die Mauer. “So Mädels, ihr seit jetzt schon eine Weile an Bord, wen von den Jungs findet ihr denn heiß?”, Fragte Haruta gerade heraus und sah Banra, Conny und Taea nacheinander gespannt an. “Also ich finde den Blondschopf mit weißem Cowboyhut ganz schnuckelig.”, Grinste Elena und nahm einen Schluck ihres Mojitos. “Echt? Du stehst auf Kimel?”, Fragte Banra ganz entgeister und zog beide Augenbrauen hoch. “Sagt die, die die ganze Zeit mit Barry herum hängt.”, Konterte Alizza. “Liegt vielleicht daran, dass er mein Zwillingsbruder ist.”, Lachte Banra nur. “Haruta auf wen stehst denn du?”, Wollte Conny neugierig wissen. “Ach, das ist nicht so wichtig.”, Dabei verfärbten sich die Wangen von der Kommandantin rot.
“Kann ich den Ladys noch etwas bringen?”, Unterbrach ein Kellner kurz. “Bringen sie bitte sieben CubaLibre.”, Bestellte Talea ehe sie dann auch schon ins Verhör genommen wurde. “So Talea, wen der Jungs findest du denn schnuckelig?”, Wollte Nicola wissen. “Wenn ich jünger wäre, wahrscheinlich Ace.”, Lachte Talea, dann wurde ihr Blick traurig. “Aber der, für den ich mehr empfinde, der mag mich nicht.” Haruta betrachtete die Grünhaarige genauer. In ihre Augen schimmerten Tränen. “Sag mal Talea, wie alt bist du eigentlich?”, Fragte Alizza nun. Überrascht von der Frage blickte Talea in die Frauenrunde. “30, warum fragst du?” “Liegt vielleicht daran, dass wir dich alle jünger geschätzt haben.”, Lachte Haruta. “Hää? Wie jetzt?” Talea blickte fassungslos die Mädels an. “Ich hab dich auf höchstens 22 geschätzt.”, Gab Haruta schulterzuckend zu und nahm dann dem Kellner die CubaLibre ab. “Anfang 20.”, Gab auch Alizza zu und legte den Kopf schräg und betrachtete Talea ausgiebig. “Du hast dich für dein Alter sehr gut gehalten.”, Lachte Conny. “Sagt die Oma in dieser Runde. Wie alt bist du doch gleich wieder? 40?”, Spottete Talea. “Hey, ich bin erst 38, wenn ich bitten darf!”, Entrüstet sich Cornelia. “Okay, da wir die Altersfrage geklärt haben, was findest du an Ace schnuckelig?”, Lenkte Haruta auf das eigentliche Thema zurück. “Ach ich weiß auch nicht. Er ist für mich mehr der kleine Bruder, den ich vor allem Blödsinn beschützen möchte. Auf der anderen Seite hat er mich immer beschützt, wenn wir angegriffen wurden. Faireshalber ist aber zu sagen, er ist der kleine Bruder mit nem echt heißen Körper.” “Oh ja, heiß ist er und das wortwörtlich.”, Grinste Nicola und leckte sich die Lippen. Die Frauen kicherten daraufhin los und beruhigten sich erst wieder, als der Kellner eine weitere Runde CubaLibre brachte, die Elena bestellt hatte. “Das Zeug schmeckt so gut. Was ist da eigentlich drin?”, Fragte Haruta und sog fest an ihrem Strohhalm. “Rum und Cola.”, Kam es dreistimmig zurück. “Kommandant Marco ist aber auch eine Augenweide.”, grinste Nicola. “Hach ja, er hat schon nen geilen Sixpack, aber er wäre jetzt nicht mein Traumprinz. Jedenfalls nicht mit der Frisur.”, lachte Cornelia. “Die erinnert irgendwie an eine Ananas.”, kicherte Banra, was die anderen ebenfalls zum lachen brachte.
Derweil auf der anderen Seite der Mauer. “Hey Marco, was sagst du dazu?”, Wollte Jozu wissen und stupste Marco mit dem Ellbogen an. “Jetzt nicht, das wird gerade interessant.”, Wehrte der Phönix ab und lauschte weiter dem Gespräch der Frauen. Nun wurden auch die anderen auf das Frauengespräch aufmerksam und sie lauschten alle gespannt, welche Namen fallen. “Tally hat gerade deinen Namen genannt.”, Grinste Thatch Ace an und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. “Man, sie ist wie eine große Schwester für mich und jetzt halt die Klappe, ich will das hören.”, Zischte Ace. Gerade hatte Talea ihr Alter von 30 Jahren preis gegeben, als es bei den Herren ebenfalls zur Diskussion kam. “Die Kleine ist doch keine 30. Höchstens Mitte 20.”, Ungläubig starrte Milford die ehemaligen Spadepiraten an. “Glaub es ruhig. Sie mag zwar wie Anfang 20 aussehen, aber sie ist ne reife Lady.”, Brummte Leonero. “Seit still. Talea hat gerade gesagt dass Ace für sie wie ein kleinerer Bruder ist.”
“…der kleine Bruder mit nem echt heißen Körper.” Hörten die Männer noch. “Sie findet dich trotzdem heiß, kleiner Bruder.”, Vista grinste Ace an, doch die Feuerfaust konterte schlagfertig “Ich bin heiß, ich bin schließlich das reine Feuer.”, was die Jungs dröhnend lachen ließ. Marco entspannte sich zusehends. Ja, die kleinen Flammenblumen von Taleas Tattoo hatten ihn gleich an Aces Flammen erinnert und er war eifersüchtig auf den Jungen gewesen. Aber aus beiden Mündern hatte er soeben gehört, dass sie sich nur als Geschwister sahen.
“Deine Laune scheint sich gebessert zu haben.”, Stellte genau die Feuerfaust fest. “Das hat sie auch. Das Gespräch der Mädels war sehr amüsant.”, Dabei grinste Marco vor sich hin, ehe er sein Sakeschälchen kippte, dabei beobachtete der Phönix seine Nakamas, die sich an das Stück Wand pressten, ihr Ohr auf das Gestein gelegt hatten und versuchten, noch mehr zu belauschen. Auch Ace sah auf die restliche Gruppe und beschloss, dass die Männer zu genüge abgelenkt waren. “Marco? Warum kommen du und Talea nicht miteinander aus?”, Brachte er hervor, was ihm schon seit einigen Tagen auf der Seele brannte. “Es gab von meiner Seite aus ein Missverständnis, aber ich denke, dass es nun geklärt ist.”, Sprach Marco. “Das wäre schön. Weißt du, ich hab Tally echt lieb und die letzten zwei Wochen hat sie kaum noch gelacht.” So ernst kannte der Phönix die Feuerfaust gar nicht. “Es tut mir auch Leid, ich war eifersüchtig und habe es an Talea ausgelassen.”, Gestand Marco. “Wie jetzt?” Ace legte den Kopf schräg und sah den Blonden fragend an. “Die Blumen ihres Tattoos.”, War alles was Marco nuschelte. “Du hast gedacht… Tally und ich? Wegen der Blüten?”, So ungläubig wie Ace es fand, so musste er doch laut los lachen. “Du hättest doch einfach nur mal fragen brauchen. Ich kenne sogar die Bedeutung davon. Warte wie hat Tally gesagt. Ach ja genau. ‘Das Symbol von Whitebeard mit den roten Feurigen Blumen, die mir meinen Spitznamen eingebracht haben. Außerdem stehen sie auch dafür, dass ich durch dich aufblühen konnte, Ace’, dass waren ihre Worte.”
Nun musste auch Marco loslachen und an diesem Abend entstand eine wunderbare Freundschaft zwischen dem Blonden Vizen und dem schwarzhaarigen Cowboyhutträger.
Es war bereits kurz nach Mitternacht und die Frauen hatten einiges intus und waren nun auf dem Weg zurück zur MobyDick, als Talea zum Himmel hinauf sah. “So schöne Funkelsterne.”, hauchte sie, sodass ihre Freundinnen ebenfslls nach oben blickten. “Hätte was romantisches, wenn Männer nicht solche Ärsche wären.”, brummte Elena. “Die haben doch alle keinen Sinn für Romantik, außer vielleicht Vista.”, Pflichtete Haruta der Krankenschwester bei. “Marco kann auch ganz nett sein.”, Seufzte Alizza. “Marco ist ein Arsch hoch vier.”, Sagte Talea betrübt und hielt sich unbewusst die Wange, die Marco geschlagen hat. So vor sich hin tratschend, wankten die sieben Frauen durch die Straßen der Stadt, wobei sie sich gegenseitig stützten. Dabei wurden sie von einer Gruppe Männer verfolgt. Da stolperte Nicola und zog im fallen auch gleich noch die anderen mit. Lachend versuchten die Frauen wieder auf die Beine zu kommen, als eine männliche harsche Stimme sie unterbrach. “Bemüht euch gar nicht, so haben wir leichteres Spiel mit euch.” Da traten aus der Dunkelheit ein Dutzend schmieriger Kerle hervor. “Legt euch lieber nicht mit uns an, dass bekommt so kleinen Fischen wie euch nicht.”, Giftete Haruta und stand schwankend auf. “Wir wollen doch nur ein bisschen Spaß mit euch haben.”, Tönte es von einem der anderen Männer. “Dann lasst uns spielen.”, Grinste Talea und stellte sich neben Haruta, in ihrer Hand erschien eine Flamme, die die Form einer Blüte annahm. Banra hatte sich ebenfalls erhoben und grinste siegessicher. “Eine gute Prügelei war längst mal wieder fällig.” Auch die Smutje hatte sich aufgerappelt und die vier Piratinnen stellten sich um die drei Krankenschwestern herum. “So wird es ja noch einfacher.”, grinste der Anführer der Männergruppe und trat ein paar Schritte an Haruta heran. Diese hatte in Windeseile ihr Kurzschwert gezogen und rammte dem Kerl die Schneide in den Fuß. “Ah! Du kleine Drecksgöre! Dafür darfst du dir als erste heute das Nachtlager mit mir teilen.” Die Worte waren wie ein Startschuss, denn nun kamen alle Männer auf einmal auf die Frauen zu.