“Leuchtkäferlicht!”, Murmelte Talea, und schon schwirrten kleine Glühwürmchen auf die feindlichen Männer zu. Unter großen Schmerzen krümmten sich die Männer, denn überall wo ein Glühwürmchen sie berührte, explodierten die feurigen Käfer und hinterließen schwerste Verbrennungen. Banra hatte bereits zwei Gegner ausgeknockt und der dritte bekam einen Fußkick von unten ans Kinn, dass es auch verdächtig knackte, ehe er kraftlos in sich zusammen sackte. Haruta schlug mit ihrem Kurzschwert um sich, genauso wie Conny es mit ihrem stählernen Kochlöffel tat. Die drei Krankenschwestern saßen zusammengekauert in der Mitte, aber kein Angreifer schaffte es in ihre Nähe.

Plötzlich ging Conny stöhnend zu Boden. Zwei Angreifer hatten sie überwältigt. “Runter!”, rief Tally, ehe sie sich mit einem “Feuerfaust!” drehte und in die entstandene Lücke schlug. Dabei wandte sie ihren eigenen Gegnern den Rücken zu. “Pass auf, Talea!!”, Kreischte Alizza, wodurch sich Talea wieder ihren Gegnern zudrehte, doch da steckte bereits ein Dolch in ihrem Bauch. “Gefällt dir mein Dolch?”,fragte der Angreifer hämisch und drehte die Klinge in der Wunde, so dass Talea gepeinigt aufschrie. Die Flamme in ihrer Hand war augenblicklich erloschen und sie sackte zusammen.

In diesem Moment kam die Gruppe um Ace, Marco und Co um die Ecke gebogen. Schnell war den Männern klar, dass ihre Nakamas in Schwierigkeiten steckten und sie griffen an.

Vista kümmerte sich um die Gegner, die Conny nieder gerungen hatten und arbeitete sich dann in Harutas Richtung durch. Ace wütete wie ein Berserker mit seiner Feuerfaust durch die Menge und Jozu kämpfte sich mit seiner Diamantrüstung zu den Frauen durch, um sie in Sicherheit zu bringen. Thatch, Kimel und Izou folgte dem Riesen und Marco griff, in seiner Phönixgestalt, den Mann an, der Talea zu Boden gerungen hatte. Denn dieser lag halb auf der Grünhaarigen und zwängte ihr einen Kuss auf, doch obwohl Talea durch den Seestein geschwächt war, kämpfte sie weiter und biss ihrem Gegner auf die Lippe, was ihr nur einen kräftigen Schlag gegen die Schläfe einbrachte, dass sie kurzzeitig das Bewusstsein verlor.

Die meisten der feindlich gesinnten Männer nahmen Reißaus, als sie erkannten, dass es sich hierbei um die Whitebeardpiraten handelte, diejenigen, die nicht flohen, wurden von den Piraten besiegt. Dann wurde es wieder ruhig auf der Straße. Marco kniete neben Talea und zog das Messer aus ihrem Bauch. Den gepeinigten Schrei von ihr würde er nie vergessen. “Gleich ist es vorbei.”, Sprach er ihr gut zu, dann hüllte er seine Hand in blaue Flammen und wollte die Wunde heilen, aber nichts geschah. Blut quoll weiterhin aus der Wunde. Nicola, die den Dolch aufgehoben hatte, besah ihn sich genauer. “Kommandant Marco, der ist aus Seestein!”, rief sie dem Blonden zu. Fluchend zog sich Marco das Hemd aus und machte daraus einen improvisierten Druckverband um Taleas Bauch. “Sonst noch Verletzte?”, wollte Marco wissen und sah in die Runde. “Keine weiteren schwerwiegenden Verletzungen.”, gab Vista einen schnellen Bericht ab. “Dann zurück aufs Schiff.”, Gab Marco den Befehl, während er Talea hochhob. “Bin so müde.”, nuschelte Talea und legte ihren Kopf an Marcos Schulter. “Ich weiß, aber du darfst jetzt noch nicht schlafen, hörst du. Du musst noch ein bisschen wach bleiben.”, leise sprach Marco mit der Grünhaarigen. “Warum?”, fragte Talea fast tonlos. “Du wirst eine Gehirnerschütterung haben, durch den Schlag auf deinen Kopf.”, Antwortete er. “Nicht … das. Warum… so nett?” Es fiel Talea sichtlich schwer, zusammenhängende Sätze zu bilden. “Weil ich ein Idiot war und mir das heute klar geworden ist. Aber wenn es dir lieber ist, dann werde ich weiterhin gemein zu dir sein.”, grinste Marco, Talea schüttelte nur ganz schwach den Kopf. “Wir sind gleich auf der Moby. Nur noch kurz durchhalten.”, sprach Marco ihr Mut zu.

Sofort als die Gruppe die Moby betrat, verschwand Marco mit Talea in Richtung der Krankenstation. Nicola, Alizza und Elena folgten ihm.

“Was ist passiert?!”, wollte Whitebeard wissen, der noch auf seinem Thron saß und den Abend mit ein paar seiner anderen Söhne genossen hatte. “Die Mädchen waren anscheinend gemeinsam unterwegs und sind dann von einigen Männern bedrängt worden.”, fing Vista an zu erzählen, als Haruta sich neben ihn stellte. “Es war so Pops, wir Mädchen haben einen gemütlichen Abend gehabt und einigen sehr leckere alkoholische Getränke. Auf dem Nachhauseweg wurden wir dann von diesen widerlichen Kerlen umzingelt. Conny, Banra, Talea und ich haben uns um die Krankenschwestern positioniert, weil die Idioten uns als Nutten betrachtet haben. Ja und dann ist es in eine größere Prügelei ausgeartet. Conny wurde ausgeknockt und als Talea dann versucht hat, die Angreifer von der Lücke in unserer Verteidigung abzuwehren, wurde sie selbst verletzt, mit einem Seestein-Dolch. Dann sind aber auch schon unsere Jungs gekommen und haben mitgemischt und unsere Angreifer vertrieben.”

Auf der Krankenstation herrschte Hochbetrieb. “Was habt ihr denn mit der Kleinen gemacht?”, Wollte der Doc wissen, während er sich die Hände desinfizierte. “Sie wurde von einem Kerl angegriffen. Bauchwunde durch Seesteinmesser und höchstwahrscheinlich eine Gehirnerschütterung.”, Gab Marco den kurzen Überblick, während er Talea auf ein Bett legte.

Die Grünhaarige war inzwischen nicht mehr ansprechbar. “Gut, dann müssen wir die Wunde ausspülen, bevor ich sie zunähe. Marco, du kannst mit Hilfe deiner Heilfähigkeit ihre Gehirnerschütterung heilen und eventuell auch die Schmerzen lindern, die bei der Spülung auftreten.”

Während der Doc alles vorbereitete, was er für seine Arbeit brauchte, hatte sich Marco an das Kopfende des Bettes gesetzt. Vorsichtig legte er seine Hände rechts und links an Taleas Schläfen und ließ sie dann im Phönixfeuer erstrahlen. Die blauen Flammen tanzten um Taleas Kopf und ihr Gesichtsausdruck wurde entspannter, auch wenn sie noch immer bewusstlos war. Dann war der Doc auch schon so weit und er gab Marco ein Zeichen, denn er würde die Wunde gleich mit Alkohol ausspülen. Vorsichtig träufelte der Arzt ein paar Tropfen in die Wunde, ehe er seine Patientin anblickte. Diese wirkte noch immer entspannt, weshalb er mehr Alkohol hinein träufelte. Schon schlugen blaue Flammen aus der Bauchwunde. “Noch nicht Marco, ich hab die Wunde noch nicht komplett gereinigt.”, sprach der Doc. “Ich mach gar nichts.”, beschwerte sich Marco und hob abwehrend seine Hände. Die blauen Flammen tanzten munter auf Taleas Körper weiter, obwohl der Phönix seine Kräfte nicht mehr auf sie übertrug. “Das ist ja interessant. Ist sowas schon einmal passiert?”, wollte der Doc auch sogleich wissen. “Nein. Das ist das erste Mal, dass das Phönixfeuer weiter brennt, obwohl der Kontakt abgebrochen wurde.”, gestand Marco.

Die beiden Männer sahen dabei zu, wie sich die Bauchverletzung Millimeter für Millimeter verschloss, bis sie komplett verheilt war, erst dann erloschen die blauen Flammen. “Die Verletzung ist geheilt, aber Talea hat viel Blut verloren. Sie braucht jetzt viel Ruhe und dann hoff ich, dass sie Morgen wieder zur Besinnung kommt.”, sprach Doc, ehe er Marco aus der Krankenstation scheuchte.

Der Vorfall auf der Krankenstation ließ Marco nicht in Ruhe, weshalb er Ace aufsuchte. Die Feuerfaust fand er in der Mensa, wo er sich den Bauch voll schlug. Kurzerhand setzte sich Marco neben den Schwarzhaarigen. “Hey Marco, wie geht es Tally?”, wollte Ace wissen und hörte sogar kurzzeitig mit essen auf. “Ihre Wunde ist komplett verheilt, aber sie hat viel Blut verloren. In ein oder zwei Tagen sollte sie wieder auf den Beinen sein.”, gab Marco seine ärztliche Einschätzung ab. “Das ist gut. Danke, dass du sie geheilt hast.”, schon wollte sich Ace wieder dem Essen zuwenden, als Marco ihn innehalten ließ. “Das ist genau der Grund, warum ich mit dir sprechen wollte. Zwar hat der Phönix sie geheilt, aber er hätte es gar nicht können dürfen. Ace! Von was für einer Teufelsfrucht hat Talea gegessen?” 
Überrascht sah Ace den Vizen an, dann erhellten sich seine Gesichtszüge. “Also hat sie es unterbewusst eingesetzt.”, murmelte er, dann fiel er mit dem Kopf auf seinen Teller und schnarchte vor sich hin. “Oi! Ace!”, rief Marco und rüttelte an der Schulter des Kommandanten, doch der schlief seelenruhig weiter. Zwar kannte Marco das schon, aber er wollte das mit Talea nun unbedingt wissen. “Was meintest du, mit unterbewusst eingesetzt?”, grübelte Marco vor sich hin und beobachtete Ace, wie er in seinem Essen schlief. “Das du da noch nicht selbst drauf gekommen bist, Kommandant Marco, wundert mich schon etwas.”, sprach Banra und setzte sich mit an den Tisch. “Was genau meinst du?”, wollte Marco nun neugierig wissen. “Fakt Nummer eins. Jede Teufelsfrucht gibt es nur einmal. Fakt Nummer zwei. Keine Teufelsfrucht gleicht einer anderen, weder im Aussehen noch in ihrer Wirkung. Also, wie kommt es, dass Talea die gleiche Feuerkraft wie Ace besitzt? Haargenau die gleichen Attacken anwenden kann, wie Ace sie nutzt?”, zählte die ehemalige Spade-Piratin auf. Ratlos schüttelte Marco den Kopf. “Ich weiß es ehrlich gesagt gerade echt nicht.”, gestand er. “Weil sie von einer Teufelsfrucht gegessen hat, die es ihr erlaubt, andere Teufelskräfte zu kopieren. Natürlich mit Einschränkungen.”, ließ Banra die Bombe platzen. 

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